2. Konsolen müssen
nicht jedes Jahr aufgerüstet werden, da keine RAM-Erweiterungen,
Sound- oder Grafikkarten für sie existieren (siehe Punkt 1).
Dadurch sind Spielehersteller in der Lage, ihre Software optimal auf
das System einzustellen. Außerdem können sich die Jungs
nicht auf irgendwelche Inkompatibilitäten berufen, wenn das Game plötzlich
Grafikfehler oder ähnliche Schlampereien aufweist.
Genau so ist es. Abgesehen
von einem einmaligen Umbau (ich hasse Länderkennungen) bleibt das
Ding für immer unverändert.
3. Die durchschnittliche
Konsole ist deutlich
billiger als der durchschnittliche PC. Während
für eine 32- oder 64-Bit-Konsole derzeit 300 DM (mittlerweile nur
noch 250) gezahlt werden, muß man für einen vergleichbaren
PC ungefähr das sechs- bis achtfache hinlegen. Hinzu kommt, daß
die Konsole nicht schon nach kurzer Zeit veraltet ist, weil keine Hardwarekomponenten
(siehe
Punkt 1) ausgetauscht
(siehe Punkt 2) werden müssen.
Ok, das Dreamcast wird
bei der Markteinführung am 23.9.99 zwar fast 500 Steine kosten, bietet
dafür aber in etwa dasselbe wie ein P3 mit PowerVR2-Karte und Modem.
4. Konsolenspiele
lassen sich viel exzessiver spielen als PC-Spiele, da man im Extremfall
(Verlust des letzten Bildschirmlebens kurz vor dem Ableben des Endbosses)
die Konsole einfach an die Wand klatschen kann. Nicht so sehr, weil sie
(die Konsole) es eventuell überleben könnte, sondern weil man
sich rechtzeitig an Punkt 3 erinnert: Wenn man nämlich aus
Wut seinen PC vom Schreibtisch schubsen würde, wäre das ein ungleich
teurerer Spaß - unter Umständen reißt er noch den (am
Kabel verschraubten) Monitor mit ins Verderben, und schon wären bis
zu 3000 Mark beim Teufel. Für diese Summe kann man heute 10 (zehn!)
Playstations vom Balkon werfen, mit dem Beil behandeln, das Klo 'runterspülen
oder sonstwie zerstückeln, und das macht doch bedeutend mehr Spaß!
Ok, PCs werden immer
billiger, aber wer aus Versehen noch den Scanner schrottet, hat die 3.000
Mäuse schnell wieder drin. Außerdem sind auch die Playstations
im Preis gesunken (s. o.).
(5. Du hast (auch) einen PC? Du kaufst Dir sogar den PC Joker? Lobenswert! Ja, ist ja auch eine tolle Sache, das mit den rund zwei Spielen monatlich auf der Cover-CD, hmmm? Noch toller wäre es aber doch, wenn man diese (und alle anderen PC-Games) nicht vor dem Spielen installieren und auf ihre Systemanforderungen hin überprüfen müßte, oder? In die Konsole wird einfach die Spiel-CD/Cartridge eingelegt, und los geht das! Was, Dir dienen die Spiele nur als Vorwand, um unsere Hotline anzurufen und mit uns zu quatschen??? Na schön, in dem Fall wollen wir diesen Punkt mal einklammern.)
6. Konsolen sind viel
handlicher als PCs. Wer wollte nicht schon einmal einen Freund mit
seiner neuesten Errungenschaft beeindrucken und sein Spielzeug zu ihm 'rüberschleppen?
Während man sich als Saturnbesitzer beispielsweise nur die Schachtel
mit Konsole und Joypads sowie einige Spiele-CDs unter den Arm zu klemmen
braucht, stellt einen der PC oft vor unlösbare Probleme. Neben dem
üblichen Kabelkram muß in der Regel auch der Monitor abgebaut,
eingepackt und eingesackt werden, da ein Fernseherausgang bei Grafikkarten
noch lange kein Standard ist. Und wenn man unterwegs auf einer dieser sprichwörtlichen
Bananenschalen ausrutscht und im Zuge dieser Aktion den ganzen Schamott
in hohem Bogen auf die vielbefahrene Hauptstraße wirft, tritt einmal
mehr Punkt 4 in Kraft. Dazu kommt, daß bei massiven PCs das
Unfallrisiko viel höher ist, während ein kleines Super Nintendo
bereits von einem Kleinwagen zu sauberen Plastikspänen verarbeitet
wird. Außerdem lassen sich die meisten Konsolen platzsparend in Schubladen
aufbewahren, die einfach aufgezogen werden, wenn man etwas spielen möchte
(so mach' ich das in meiner Ein-Zimmer-Wohnung zumindest).
... und in meiner Zwei-Zimmer-Wohnung
noch immer!
7. Konsolen sind bislang der einzige Weg, regelmäßig an japanische Spiele zu gelangen. Während japanische PC-Spiele aufgrund des anderen Rechner-Standards normalerweise nie auf MS-DOS-PCs umgesetzt werden (Ausnahmen wie Knights of Xentar bestätigen die Regel), stammen die meisten (großen) Konsolentitel aus renommierten japanischen Softwarehäusern. Das wäre nicht weiter außergewöhnlich, wenn die Japaner nicht in Sachen Spielbarkeit bislang stets die Nase vorn gehabt hätten. Wer also nicht nur auf die derzeit ach-so-populären Echtzeitstrategicals oder indizierte 3D-Metzeleien steht, findet auf den Konsolen fast immer einen Genretopper, der es mit jedem PC-Konkurrenten aufnehmen kann.
8. Dieser Punkt ist
mittlerweile hinfällig (Danke, Vic, grrr!), vielleicht fällt
mir irgendwann später mal ein Ersatz ein.
Ok, wie wär's mit
diesem Punkt, der sich mir in letzter Zeit immer wieder aufdrängt:
Wenn Ihr die Wahl habt, beim Spielen gemütlich mit Bier (Cola) und
Chips im Wohnzimmersessel zu liegen oder auf einem unbequemen Bürostuhl
am Schreibtisch zu sitzen und auf einen mickrigen 17-Zoll-Monitor zu starren
- wie würdet Ihr Euch entscheiden? Dacht' ich's mir doch!
9. Dank unserer Jugendschutzgesetze
wird man erst ab 18 Jahren in Spielhallen eingelassen, mit Konsolen erhält
man jedoch viele Arcade-Konvertierungen frei Haus. Auch am PC ist
dieser Trend im Kommen, doch wird hier in aller Regel der Umweg über
den Konsolenmarkt gemacht (siehe Segas Automatenumsetzungen), was letztlich
auf die Qualität drückt. Zudem ist die zeitliche Verzögerung
extrem: Wo auf der Playstation schon seit geraumer Zeit Rage Racer läuft,
wurde am PC gerade erst Ridge Racer gecancelt.
Tja, und Sega macht mittlerweile
auch keine Konvertierungen mehr. Schlecht für den PC, gut für
die Konsolen.
10. Ich bin ein Konsolenfan (merkt man das?), warum sollten's dann nicht auch andere sein bzw. werden?
Ach ja, was vielleicht dem einen oder anderen schon aufgefallen ist, sei hier nochmals betont: Einige der oben aufgeführten Anwendungen sind nicht für den Hausgebrauch geeignet (BESONDERS die Sache mit dem Balkon und der Playstation!), wer es jedoch für bare Münze nimmt und mich danach per E-Mail beschimpfen will, soll sich keinen Zwang antun; auf Flame-Mails antworte ich ausnehmend gern, denn wie heißt es so schön? Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen!
P.S.: Die hier aufgeführten
Informationen sind etwa auf dem Stand vom Frühjahr 97. Mittlerweile
gibt es mehrere Millionen verkaufter Playstations, das Dreamcast ist (in
Japan) erhältlich, der Saturn tot, und ich wohne in einer Zwei-Zimmer-Wohnung.
Aber das nur am Rande.
Genau.