Ace Combat 2

Entwickler:  Namco
Vertrieb:  Sony
Genre:  Luftkampf-Action
Spieler:  1
System:  Playstation

Test



Flugsimulationen sind auf den Konsolen noch immer Mangelware, und auch "Ace Combat 2" tritt eher in die Fußstapfen des actionlastigen Vorgängers. In über 30 verzweigten Missionen gilt es, Luft und Bodenziele in einer solchen Anzahl zu zerstören, daß Tom Cruise vor Neid erblassen würde. Kaum verwunderlich, daß das eigene Flugzeug gleich mit Dutzenden von Raketen ausgestattet ist, und falls sich doch einmal eine Feindrakete in den Maschinenrumpf bohrt - kein Problem, die prozentuale Schadensanzeige wandert (zumindest anfangs) nur ganz gemächlich in Richtung Roter Bereich. Doch selbst wenn die eigene Maschine brennend vom Himmel fällt oder sich nach einem der seltenen Stalls krachend in den Boden bohrt, ist nicht aller Tage Abend: Man zahlt einen lächerlichen Betrag für die Reparatur, und schon kann der Einsatz erneut geflogen werden.

Auch sonst sind die Simulationselemente eher spärlich gesät: Starts und Landungen spielen erst nach etlichen Einsätzen eine Rolle, Täuschkörper gegen feindliche Raketen gibt es nicht, und die Schubkontrolle pendelt sich automatisch immer wieder beim selben Wert ein. Zudem lockern zwar einige Geleitschutz- und Spezialaufträge (erinnert sich noch jemand an die Canyonjagd in "Iron Eagle 2"?) das Geschehen auf, in aller Regel beschränken sich die Missionen jedoch auf das gute alte Search And Destroy. Man vernichtet erst alle anderen (Bonus!) und zuletzt die eigentlichen Missionsziele. Für den Sieg über feindliche Asse erhält man besondere Auszeichnungen, für die Abschußprämien neue Flugzeuge. Schließlich eignet sich eine A-10 nun einmal (minimal) besser für Bodenziele als eine F-14, weshalb vor jedem Einsatz die eigene Maschine und ein Auftrag für den optionalen Wingman gewählt wird. Die Unterschiede in der Luft sind zwar kaum der Rede wert, doch sorgen allein schon die gelungenen Flugzeugmodelle für einen Hauch von Realismus. Auch die Umgebung ist recht gut gelungen, speziell bei der Gestaltung der Städte könnten sich einige PC-Flugis noch eine Scheibe abschneiden. Am kurzen, aber in Namco-typischer Perfektion umgesetzten Intro gibt es ebenfalls nichts zu meckern, lediglich die synthetische Musikuntermalung während des Flugs wirkt auf Dauer nervig.

Kurz und gut: Wer auf der Suche nach einer echten Simulation mit einer originalgetreuen Flugphysik ist, muß wohl weiterhin auf seinen PC zurückgreifen, wer es jedoch nicht sooo wirklichkeitsnah möchte, sondern eher auf rasante Action wert legt, darf hier unbesorgt zuschlagen. (Markus Ziegler)

Wertung