Apocalypse
Entwickler: |
Neversoft |
Vertrieb: |
Activision |
Genre: |
Plattform-Shooter |
Spieler: |
1 |
System: |
Playstation |
Story
Wer ist Hollywoods Action-Darsteller
Nummer 1? Arnold Schwarzenegger? Wesley Snipes? Nein, die richtige Antwort
auf diese Frage muß lauten: Bruce Willis! Wer sein Idol schon immer
mal selbst durch ein Abenteuer hetzen wollte, bekommt jetzt die Gelegenheit
dazu: Der Spieler alias Bruce Willis alias Trey Kincaid stürzt sich
in sieben ausgedehnte Levels, um die drohende Apokalypse abzuwenden. Außerdem
gilt es, die vier apokalyptischen Reiter (Tod, Pest, Krieg und... naja,
nicht Hunger, sondern zur Abwechslung der Teufel höchstpersönlich)
zu plätten. Summa summarum ergibt das elf Abschnitte voller Explosionen,
Fallen und (End-)Gegner.
Gameplay
Zunächst ein Wort
zur Steuerung: Trey Kincaid ist aus einer automatisch schwenkenden Außenansicht
zu sehen und kann somit unabhängig von seinen Bewegungen in jede beliebige
Richtung schießen. Dabei lenkt das Steuerkreuz seine Schritte, während
die vier Standard-Buttons die gerade angewählte Waffe in die vier
Himmelsrichtungen (bei gleichzeitigem Drücken zweier Tasten auch diagonal)
abfeuern. Analog-Controller werden unterstützt und sind zumindest
beim Zielen sehr empfehlenswert, das Laufen klappt digital eher besser.
Dummerweise ist es selbst bei Verwendung eines Analog-Pads nicht möglich,
die restlichen vier Befehle (kriechen, springen, Waffe wechseln und Smartbomb
auslösen) auf die vorderen Knöpfe zu legen, sie können lediglich
auf den L- und R-Buttons vertauscht werden.
Sobald man sich einigermaßen
an diese originelle Steuermethode gewöhnt hat, lassen sich souverän
ganze Heerscharen feindlicher Roboter, Panzer, Soldaten und Zombies niedermähen,
allerdings ist Schießen in "Apocalypse" nur das halbe Leben: Viel
schlimmer als die Feindeshorden, weil sofort tödlich, sind Stürze
in die überall zu findenden Untiefen. Selbst unter dem Weißen
Haus (vorletzter Spielabschnitt) lauert der Tod hundertfach, und das auf
jedem der drei Schwierigkeitsgrade. Da hilft es relativ wenig, daß
nach jedem erfolgreichen Level der Spielstand gespeichert werden darf und
Checkpoints den Wiedereinstieg nach dem Verlust eines Bildschirmlebens
erleichtern...
Um zumindest das feindliche
Fußvolk schneller dezimieren zu können, finden sich überall
Power Ups in Form von Lebensenergie, Smartbombs und Waffenmunition. Insgesamt
stehen acht verschiedene Wummen zur Verfügung, wobei die Standardausführung
(Maschinengewehr) dank unendlicher Munition, leichter Streuwirkung, guter
Reichweite und einer leichten Autozielfunktion anfangs fast immer die beste
Wahl darstellt. Flammenwerfer, Granaten und Plasmalanze eignen sich nur
für bestimmte Gegner, und die (teils zielsuchenden) Raketen sind leider
nur allzu schnell verschossen.
Technik
Was "Apocalypse" grafisch
aus dem Hut zaubert, ist wirklich beachtlich: Transparente Lichtblitze,
feurige Explosionen, hübsche Wassereffekte und nicht zuletzt die flüssigen
Motion-capture-Animationen des Helden verwöhnen das Auge, nur einige
Plattform-Passagen wirken durch ihre ewig gleichen Texturen etwas eintönig.
Da stört es auch nicht, daß das Spiel bei vielen Objekten leicht
in die Knie geht, meist ist das Ruckeln nach wenigen Sekundenbruchteilen
wieder verschwunden. Außerdem wird der erfolgreiche Zocker nach jedem
Level mit einem weiteren hübschen Video belohnt, in dem ein recht
gut getroffener Render-Bruce von einem Schlamassel ins nächste rutscht.
Auch akustisch ist einiges
geboten, schließlich ist der gute Bruce auch in seinen Filmen immer
für einen lockeren Spruch gut. Zwar muß der germanische Weltenretter
auf Bruce Willis' Originalstimme verzichten (das komplette Spiel wurde
professionell synchronisiert), doch herrscht auch in der deutschen Version
kein Mangel an guten Ansagen. Meine persönlichen Favoriten sind die
Die-Hard-Anspielungen "Wenn Holly mich so sehen könnte..." und "Jippie-jai-jay,
Schweinebacke!", doch auch "Können wir uns nicht einfach vertragen?"
oder ein lustiges Summen und Pfeifen sind durchaus dazu angetan, das allgemeine
Schlachtgetümmel etwas aufzulockern. Dazu gibt es die üblichen
(guten) Schuß- und Detonationsgeräusche sowie aufpeitschende
Begleitmusiken echter Hardrockbands (die Musik-Credits sind im Stil eines
Videoclips gehalten).
Ergebnis
Um es auf einen Nenner
zu bringen: "Apocalypse" ist schön und schwer. Sehr schön und
verdammt schwer. Trotz der Speichermöglichkeiten und Checkpoints haben
durchschnittliche Spieler wohl kaum eine Chance, jemals den (etwas enttäuschenden)
Abspann zu erblicken. Und mit "Chance" meine ich nicht die zahlreichen
Chancen, die Schneebälle in einem Hochofen haben - so leicht wird
es einem nicht gemacht! Falls sich aber doch jemand finden sollte, der
dieses Spiel ohne Cheats durchspielt (ich bin selbst nach Eingabe des Unverwundbarkeits-Codes
noch mindestens fünfzigmal gestorben), würde mich das brennend
interessieren... (Markus Ziegler)
Wertung
System |
Playstation |
Grafik |
9 |
Sound |
9 |
Spielspaß |
7,5 |
Dauermotivation |
6,5 |
GESAMT |
7,5 (von 10) |