Bloody Roar
Entwickler: |
Hudson Soft |
Vertrieb: |
Virgin |
Genre: |
Beat'em Up |
Spieler: |
1-2 |
System: |
Playstation |
Story
Mit einer Vorgeschichte
halten sich die Jungs von Hudson Soft gar nicht lange auf, also wollen
auch wir nicht ewig nachfragen. Nur soviel: Alle Kämpfer sind die
"Opfer" genetischer Experimente, welche ihnen erlauben, sich unter Streß
in furchterregende Bestien zu verwandeln. Die Story eines jeden einzelnen
wird in Form kurzer Renderabspänne weitererzählt.
Gameplay
Aber hallo, wenn das
mal kein Prügelspiel zu Draufhauen und Wohlfühlen ist! Die acht
Turnierteilnehmer werden lediglich über vier (genaugenommen sogar
nur drei) Tasten gesteuert: Punch-, Kick-, Beast-Buttons erlauben in Verbindung
mit den richtigen Steuerbewegungen hunderte von Combos und Spezialattacken.
Der Rave-Knopf beschleunigt Kämpfer im Beast-Modus für kurze
Zeit zusätzlich, was wiederum neue Kombinationen ermöglicht.
Viele davon finden sich auch in der ausführlichen Anleitung wieder,
der Rest ergibt sich meist durch Ausprobieren. Im Gegensatz zu den meisten
anderen guten Beat'em Ups ist hier wildes Draufloshämmern nämlich
ebenso sinnvoll
wie kontrollierte Deckungsarbeit
und strategisches Vorgehen. Logisch, daß das planlose Spiel im Duell
zu zweit noch bedeutend witziger ist! ("Street Fighter"-Veteranen mögen
mir verzeihen, aber wer "Bloody Roar"
gespielt hat, wird mir
recht geben.)
Selbstverständlich
existieren alle gebräuchlichen Spielarten: VS, Time Attack, Survival
und ein Watch-Modus, des weiteren eine Galerie mit zahlreichen Artworks
sowie den erkämpften Abspannfilmen. Mit jedem erfolgreichen Durchspielen
(alle Kriterien kenne ich leider auch nicht) des Arcade Modes werden zudem
in einem Bonus-Menü weitere Optionen freigeschaltet. Um die Liste
zu komplettieren, stehen auch alle anderen gängigen Einstellungen
zur Wahl: acht Schwierigkeitsgrade, verschiedene Zeitlimits, ein (dezenter)
Blutmodus, Ring Outs uswusf.
Technik
Ein Glanzpunkt dieses
Spiels ist mit Sicherheit die Präsentation. Hervorragend animierte
und sehr detailreiche Polygonkämpfer treffen sich in quadratischen
Arenen, die in optisch sehr unterschiedlichen Szenarien angesiedelt sind.
Wer will, darf auch als Big-Head- oder Kid-Charakter an den Start gehen
oder (weniger empfehlenswert) im Bonusmenü ein Feature aktivieren,
das den Hintergrund ausblendet, dafür aber jede Bewegung der Kämpfer
mehrfach nachzeichnet und so teils verwirrende Effekte erzielt. Wenn man
unbedingt nach Schwachpunkten in der Grafik suchen muß, könnte
man die fehlende Perspektivenkorrektur ins Feld führen. Diese bemerkt
man jedoch nur bei den anfänglichen Kamerafahrten, wenn gerade Linien
von einem anderen Standpunkt aus gezackt wirken. Außerdem reicht
die Introanimation optisch bei weitem nicht an die Highlights der "Tekken"-Saga
heran.
Vom Sound gibt es dafür
nur Gutes zu vermelden. Die rockigen Musikstücke und harten Soundeffekte
klingen durchweg satt aus den Boxen, aber auch die (seltenen) Schreie und
Brüller haben es in sich.
Ergebnis
"Bloody Roar" hat alles,
was ein gutes Prügelspiel auszeichnet: Eigenständige Charaktere,
schnelle und schicke Grafik, gute Sounds und ein Gameplay, das sowohl taktische
Spieler als auch notorische Tastendrücker nicht enttäuscht. Was
will man mehr? Nun, einige zusätzliche Kämpfer wären sicher
kein Fehler gewesen, und die gerenderten Charaktere (nicht die Manga-artigen
Zeichnungen in Handbuch und Art Gallery) sind meiner Meinung nach ziemlich
abstoßend. Aber Schwamm drüber, schließlich muß
ja noch Raum für Verbesserung beim (hoffentlich geplanten) Nachfolger
bleiben. Und außerdem reicht es ja auch jetzt schon auf Anhieb zu
einem Spitzenplatz! (Markus Ziegler)
Wertung
System |
Playstation |
Grafik |
8,5 |
Sound |
8,5 |
Spielspaß |
9 |
Dauermotivation |
7 |
GESAMT |
8,5 (von 10) |