Cool Boarders

DAS SPIEL 

Snowboarden ist eine Trendsportart wie Mountain Biking oder Inline Skaten. Kein Wunder, daß auch die Entwickler von Videospielen versuchen, diese Mode auszunutzen. Bei Cool Boarders stehen dem ambitionierten Trocken-Boarder drei Strecken zur Auswahl. Deren Umfang reicht von ziemlich lang bis schier endlos. Auch die Schwierigkeitsunterschiede sind nicht zu verachten: Während auf der Anfängerpiste von vornherein Spaß und ein flottes Spielgefühl aufkommt, eckt man bei den darauffolgenden Talfahrten meist ziel- und planlos an den recht eng gesteckten Kursbegrenzungen an. In Ermangelung eines Computerlehrers (man kann bestenfalls per Ghost-Modus ein Rennen gegen seine eigenen Bestzeiten bestreiten) muß man sich die jeweiligen Manöver selbst beibringen. Gerade auf den unüberschaubaren Abfahrten für Fortgeschrittene sorgt das für einigen Frust. Hinzu kommt, daß sich die drei angebotenen Boards zwar in ihren Geschwindigkeits- und Stabilitätswerten unterscheiden, diese Unterschiede jedoch in der Praxis kaum zum Tragen kommen. Die Wahl des Spielerabbilds (männlich oder weiblich), seine Kleidung sowie die Lackierung des Snowboards sind ohnehin nur Staffage. Unnötige Staffage obendrein, denn die Polygonfiguren sind derart plump gestaltet, daß Männlein und Weiblein nur von Eingeweihten auseinanderzuhalten sind.

Dabei sähe Cool Boarders gar nicht einmal so schlecht aus: Zwar sprühen die Pisten nicht gerade vor Details, doch die Schußfahrt gestaltet sich angenehm flüssig, und nach Ende eines jeden Rennens winkt ein automatisches Replay. Auch an zusätzlichen Features wurde nicht gespart, schließlich warten zwei weitere Strecken, ein Bonus-Fahrer und der Trick-Modus (bei dem alle möglichen Stunts aufgeführt werden) auf ihre Entdeckung. Allerdings muß man zuvor die Zeiten auf den vorhandenen Kursen unterbieten, und das erfordert eine derart lange Einarbeitungszeit, daß Otto Normalspieler sich zweimal überlegen wird, ob sich die Mühe lohnt.

DAS ERGEBNIS 



Eben diese Einarbeitungszeit kostet Cool Boarders letztlich meine Sympathien. Gäbe es mehr Pisten vom Kaliber der Anfängerstrecke und vielleicht einen Splitscreen-Modus, so wäre die Motivation auf Wochen hinaus gesichert. So kämpft man permanent mit dem eigenen Board, donnert wieder und wieder an Felswände und fragt sich, was am Snowboarden eigentlich so toll sein soll. Schade, schade: Wie so oft sind auch hier gute Ansätze zu erkennen, doch es fehlt die konsequente Umsetzung... (Markus Ziegler)

WERTUNG



 
System Playstation
Grafik
7
Sound
5
Spielspaß
5
GESAMT
5,5 (von 10)