Buggy Heat

Entwickler:  CRI
Vertrieb:  Sega
Genre:  Rennspiel
Spieler:  1-2
System:  Dreamcast

Story



Tja, wo beginnen? Am besten gar nicht, schließlich ist "Buggy Heat" ein schnörkelloses Rennspiel ohne jegliches Rahmenprogramm.

Gameplay



Auch hier beschränkten sich die Entwickler auf das Rudimentäre: Meisterschaft, Zeitrennen, Splitscreenduell - das war's! Als einzige Besonderheit dürfen die im Zeitfahren erbrachten Leistungen in einer AI-Datei abgespeichert werden, wodurch sich die Spielerbewertung verbessert (was ja eigentlich nicht die engere Bedeutung von AI = KI = Künstliche Intelligenz darstellt). Ein Rating von 100% bringt denn leider auch nicht mehr als ein neues Fahrzeug, genau wie es allgemein nicht gut um spielerische Boni bestellt ist. Nun ja, kommen wir zum Wesentlichen:

Die anfänglich acht Fahrer tummeln sich auf sechs Off-Road-Strecken, welche zum Teil erst durch Siege in den drei verhältnismäßig leichten Meisterschaften freigeschaltet werden wollen. Allerdings ist "verhältnismäßig leicht" mit Vorsicht zu genießen: Zum einen fahren die Computer-Piloten zwar nicht besonders clever, bleiben des öfteren auch mal liegen und touchieren sich gegenseitig, zum anderen lassen sie im Zweikampf mit dem Spieler aber jede Rücksicht beiseite: Oftmals scheint ihnen der Sieg weniger wichtig zu sein als die Befriedigung, den menschlichen Widersacher erfolgreich in den Graben gedrängt zu haben. Das kann sich mitunter äußerst frustrierend auswirken, da das Feld nach einem Dreher erst einmal auf längere Zeit den Blicken entschwindet.

Leider braucht es nicht immer die Einwirkung eines übelwollenden CPU-Schergen, da sämtliche Maschinen (manche mehr, manche etwas weniger) auch gerne ohne fremde Hilfe ins Schlingern geraten. Dies liegt an der (digitalen?) Steuerung sowie dem allgemein höchst merkwürdigen Fahrverhalten der Buggies und Pick Ups. Die Handbremse ist ein schlechter Witz und völlig überflüssig, da die Kisten selbst auf Asphalt schon bei der geringsten Lenkbewegung ins Schleudern kommen und Geschwindigkeit verlieren. Bei Haarnadelkurven und Spitzkehren sinkt das Tempo dann regelmäßig auf 30km/h ab - nicht sehr rasant, was? Hinzu kommen kleine Ausrutscher wie das Festhängen an Hinweisschildern oder die falsch übersetzte Pad-Konfiguration: Die Taste "Rückblick" erlaubt nicht etwa die Kontrolle des Verfolgerfelds (natürlich ist kein Rückspiegel vorhanden), sondern legt den Rückwärtsgang ein! Darauf muß man erst einmal kommen...

Technik



Das etwas blasse Gesamtbild spiegelt sich auch in der technischen Ausstattung wider. Zwar sind die Strecken an sich nicht häßlich, doch eben auch nicht spektakulär. Zudem bewegt sich die Framerate vor allem im Zweispielermodus hart an der Grenze zum Ruckeln, was die Steuerung der PS-Protze ebenfalls nicht gerade erleichtert. Als kleinen Trost gibt es in den Replays einige wirklich hübsche Kamera-Einstellungen zu bewundern, und auch die Buggy-Fahrer werden passend zum Geschehen animiert. Für Freaks existiert sogar eine eigene Rennansicht, bei der das Cockpit mit den Lenk-, Schalt- und Pedalbewegungen des Piloten eingeblendet wird.

Die Musikbegleitung aus gitarrenlastigen Rockstücken geht ebenfalls in Ordnung, wohingegen die Motorengeräusche ausgesprochen dünn ausfallen. Schwamm drüber, man ist ohnehin so sehr mit der Steuerung des eigenen Vehikels beschäftigt, daß man für derlei Kleinigkeiten nicht auch noch Konzentrationskapazitäten opfern kann...

Ergebnis



Kein Meisterstück, was die CRI-Truppe ("AeroWings") der Dreamcast-Gemeinde hier auftischt. "Buggy Heat" geht gerade noch so als solides Arcade-Rennspiel für eine spezielle Zielgruppe durch, wobei ich mir nicht vorstellen kann, daß die 600PS-Boliden in der Realität derart lahm um die Kurse schleichen. Nein, Dreamcast-Raser, die auf der Suche nach einem schlitterlastigen Rennspiel sind, sollten lieber zum hauseigenen "Sega Rally 2" greifen. Dort bieten die Kurse zwar nicht so viele Ausweichmöglichkeiten und sind insgesamt unspektakulärer, doch kann eine solide Steuerung eben doch für vieles entschädigen. (Markus Ziegler)

Wertung