Bug Too!

DIE STORY 

Der grünste aller Plattformhelden ist zurück: Bug, der Käfer mit dem markanten Grinsen, beehrt den Saturn erneut mit seinen Kapriolen. Diesmal stehen dem sprung- und laufstarken Protagonisten noch zwei tapfere Helfer zur Seite, die alternativ den Sprung in die dritte Dimension wagen dürfen: Superfly und Maggot Dog heißen die beiden (und genau so sehen sie auch aus). Mit einem Mitglied des Heldentrios durchspringt der Spieler zwanzig abwechslungsreiche Levels, die getreu der Hintergrundstory (Bug dreht eine Serie von Hollywoodfilmen) sechs verschiedenen Themenbereichen nachempfunden sind: "Weevel Dead 2" nimmt dabei die verschiedensten Vampir- und Zombiefilme aufs Korn, "Lawrence of Arachnia" spielt in Wüsteneien und Dschungelszenarien uswusf.

DAS GAMEPLAY 


Bug Too! orientiert sich spielerisch eng am Vorgänger: Man hastet in 90-Grad-Winkeln durch die oftmals unübersichtliche Landschaft, erledigt Widersacher durch gezielte Kopfsprünge bzw. Spuck-Angriffe (nach Aufnahme des entsprechenden Extras) und sammelt Boni in Form von Punkten, Zusatzenergie, Extraleben und "Blippie"-Trophäen ein. Außerdem können die Helden sich ducken, nach einem Sprung ein kurzes Stück weit gleiten oder auf Tastendruck einen flotten Spurt hinlegen. All diese Fähigkeiten werden schon sehr früh gefordert, da schon die ersten Abschnitte mit heimtückischen Fallen und beweglichen Plattformen nur so vollgestopft sind. Hier liegt auch gleich ein Schwachpunkt des Spiels: Was nutzt dem Anfänger eine wiederauffüllbare Lebensflasche, wenn ihm gleich zu Beginn durch eine herabklatschende Felswand der Saft abgedreht wird? Auch die Gegner tauchen nicht selten vollkommen überraschend aus dem Off auf und sind zum Teil unverwundbar, was Bugs Aufgabe nicht gerade erleichtert. Allgemein wurde der Schwierigkeitsgrad reichlich hoch angesetzt, wofür nicht zuletzt das verschachtelte Leveldesign mit seinen unerwarteten, dafür aber sehr zahlreichen Sackgassen verantwortlich ist.

Wenn man damit (und mit der bisweilen etwas seltsamen Kollisionsabfrage) leben kann, bietet der zweite Bug jedoch alles, was das Herz des geübten Hüpfers begehrt: Schwingende Plattformen lösen trickreiche Klettereinlagen ab, und mit gutem Timing stellen auch die Kugelfallen oder die absinkenden Gangdecken kein unüberwindliches Problem dar. Außerdem sind vor und nach schwierigen Abschnitten meistens Rücksetzpunkte zu finden (markiert durch den vielbeinigen Regisseur), an denen man nach Verlust eines Käferlebens neu beginnen darf.

DIE TECHNIK 


Bug Too! präsentiert sich in der schon bekannten Vektorgrafik, die zwar gelegentlich mit netten Spiralen und Loopings glänzt, ansonsten aber einen etwas altbackenen Eindruck hinterläßt. Daran tragen auch die gerenderten 2D-Elemente (wie beispielsweise sämtliche Spielfiguren) schuld, die beim Näherkommen oft furchtbar pixelig wirken und auch nicht gerade überragend animiert sind. Ansonsten gibt es jedoch nicht viel zu meckern: Scrolling und Soundbegleitung sind sehr brauchbar, lediglich beim Zoomen in den Bildhintergrund macht sich die geringe Sichtweite unangenehm bemerkbar.

DAS ERGEBNIS 


Man hat es vielleicht schon herauslesen können - ich bin kein großer Freund des ewig grinsenden Käfers. Weder Grafik noch Gameplay sind ganz mein Fall, dazu kommen ganz objektive Schwächen wie die sehr launenhafte Kollisionsabfrage ("Aber ich bin doch gesprungen?!"), das Fehlen von verschiedenen Schwierigkeitsgraden oder der unübersichtliche Levelaufbau (daß ich die ganz in schleimgrün gehaltene Anleitung auch recht abscheulich finde, sei nur am Rande erwähnt ;-). Dennoch sei nicht verschwiegen, daß Fans des ersten Teils hier durchaus auf ihre Kosten kommen. Auf sie warten immer neue Herausforderungen und kleine Gags, doch ob das reicht, um auch Gelegenheitshüpfer in den Bann des Bugs zu ziehen? (Markus Ziegler)

WERTUNG



 
System Saturn
Grafik
7
Sound
7,5
Spielspaß
6,5
Dauermotivation
7,5
GESAMT
7 (von 10)