Dark Rift

Entwickler:  Kronos Interactive
Vertrieb:  Vic Tokai/Funsoft
Genre:  Beat'em Up
Spieler:  1-2
System:  Nintendo 64

Story



Aus der Gründungszeit des Universums stammt der sogenannte "Masterschlüssel", der angeblich den Zugang zu allem Wissen und ähnlicher Nettigkeiten erschließen kann. Dummerweise wurden die Teile dieses Artefakts schon vor Urzeiten über verschiedene Dimensionen verstreut, welche durch Portale, die titelgebenden "Dark Rifts" verbunden sind. Um das Schlüsselchen wieder zusammenzusetzen, beruft Übelwicht Sonork ein Kampfturnier ein, zu dem alle potentiellen Besitzer eines dieser Splitter geladen werden.

Nach dem Playstation-Flop "Criticom" ist "Dark Rift" bereits das zweite Beat'em Up der amerikanischen Kronos Programmierer. Na, vielleicht wird's ja im dritten Anlauf was...

Gameplay



Bei den Spieloptionen ist Schmalhans Küchenmeister, wie man so schön sagt: Neben freiem Training steht einzig und allein das Turnier zur Auswahl, das mit einem von acht humanoiden Kriegern bestritten wird. Nachdem die
Konkurrenten sowie das eigene Spiegelbild in ein bis fünf (wahlweise zeitlich begrenzten) Gewinnsätzen ausgeschaltet wurden, stellen sich noch Endgegner Sonork und Demitron zum Kampf. Leider fallen diese selbst auf
dem höchsten der drei Schwierigkeitsgrade immer auf dieselben Tricks (z. B. zwei schnelle Schläge, Blocken, Ducken, Aufstehen, Block loslassen, zwei schnelle Schläge usw.) herein, wer dagegen ehrlich kämpft, wird meist gnaden- und chancenlos niedergemacht.

Die Padbelegung ist wieder einmal denkbar dämlich (für Würfe und Special Moves existieren jeweils eigene Buttons), das Gameplay viel zu eintönig, und die viel zu kurzen Sidesteps wohl eher als Witz gedacht. Besonders lästig ist jedoch, daß große Unterschiede zwischen den verschiedenen Kampfmonstern anscheinend als unfair angesehen wurden: Egal ob grazile Dschungelprinzessin oder klobiger Echsenkrieger, alle bewegen sich fast gleich schnell, richten dabei ähnliche Schäden an und verfügen sogar über den selben Projektilangriff (meist eine Art Feuerball).

Technik



Die Optik läßt sich in zwei Worten beschreiben: kantig und finster. Sämtliche Akteure wirken abstrakt und unnatürlich, was gelegentlich noch durch marionettenartige Animationen unterstrichen wird. Das wird mehr
schlecht als recht durch die dunklen Hintergründe kaschiert, die zudem extrem öde ausgefallen sind. Wie nicht anders zu erwarten, existieren auch keinerlei Intro- oder Abspannfilmchen, stattdessen gibt es einen kurzen, uninteressanten und englischsprachigen Text zu lesen; danach wird ein Bild des Kämpfers gezeigt, und aus die Maus. Muß ich noch erwähnen, daß auch Soundeffekte (deutlich) und Musikbegleitung (knapp) jenseits der Schmerzgrenze angesiedelt sind?

Ergebnis



Das N64 ist mit guten Prügelspielen ja nicht gerade gesegnet, dennoch wird sich wohl niemand dieses (gelinde gesagt) öde Machwerk antun wollen. Wenn es schon ein N64-Beat'em-Up sein muß, dann doch bitte "Fighters Destiny"! (Markus Ziegler)

Wertung