DAS GAMEPLAY
Auf Seiten der Reptonier steuert
man diverse
Jäger,
Bomber und zur Not auch eine Geschützkapsel
gegen den Feind, wobei letztere jedoch nur der Verteidigung großer
Schiffe dient und unbeweglich ist. Jedes der Raumschiffe verfügt über
ein unerschöpfliches Impuls-Geschütz sowie eine oder mehrere
Primärwaffen
aus einem reichen Arsenal von Laser-, Plasma- und Splittergeschossen bzw.
mannigfaltigen Bomben und Raketen. Leider darf man sich diese zu Beginn
eines Einsatzes nicht selbst heraussuchen, wie man im Lager der Reptonier
allgemein nicht viel zu sagen hat. So wurde auf eine Begleitgeschichte
im Stile von "Wing Commander" von vornherein verzichtet, lediglich kurze
Einsatzbesprechungen verknüpfen die in der vorgegebenen Reihenfolge
zu absolvierenden Missionen.
Zuerst stehen zehn Übungsflüge auf dem Trainingsplan, um den Einsatz der verschiedenen Offensiv- und Defensivwaffen (Superschild, Tarnvorrichtung) zu erlernen. Auch während der tatsächlichen Aufträge sind Entscheidungen des Piloten nicht gefragt: Durch vorgegebene Hyperraumportale begibt man sich zum nächsten Navigationspunkt, nicht benötigte (oder nicht erwünschte?) Jump Gates werden vom Programm automatisch deaktiviert. Da kann es nicht verwundern, daß auch die Vorgehensweise zum Erreichen des Missionsziels weitgehend vorgegeben ist und wenig Spielraum für eigene Ideen läßt.
Das klingt nun alles recht negativ, doch muß man den Designern zugute halten, daß sie bei der Gestaltung der Aufgaben viel Phantasie gezeigt haben: Da werden Raumstationen mit Asteroiden bombardiert, Wartungsroboter geborgen, Stealth-Einsätze mit gekaperten Schiffen sowie ein Überfall auf ein mehr oder weniger friedliches Space-Rennen der Feinde geflogen - und natürlich jede Menge Raumschlachten geschlagen! Abwechslung ist also geboten, und dank des hervorragend gestalteten transparenten Cockpits (im Vergleich zur PC-Version allerdings etwas eckiger und "uncooler") ist auch stets die nötige Übersicht gewährleistet.
DIE TECHNIK
Die schlechte Nachricht zuerst:
Auch diese Space Opera unterstützt keine Analog-Joysticks!
Die gute: Auch mit einem normalen Stick läßt es sich respektabel
fliegen, nur die Feineinstellung bei entfernten (= sehr kleinen) Zielen
verursacht einige Mühen. Grafisch ist Darklight Conflict eine echte
Offenbarung: Die zwar kaum texturierten, dafür jedoch
aufwendig geshadeten Objekte flitzen flüssig durchs
keineswegs schwarze All: Jeder Schuß ist eine eigene Lichtquelle,
und das jeweils in der entsprechenden Farbe. Damit nicht genug, jede Sonne
oder auch helle Photonentorpedos und Triebwerke erfreuen das Auge mit Lens-Flare-Effekten
und verleihen dem All jene lebendige Dreidimensionalität, die man
in der "Wing Commander"-Saga bislang schmerzlich vermißt. Besonders
beeindruckend wirkt das alles natürlich in den Außenansichten,
allerdings ist die spielbarste davon (die Verfolgeransicht mit eingeblendetem
Cockpit) der Konvertierung vom PC zum Opfer gefallen. Immerhin hat der
PC nicht in allen Punkten die Nase vorn: Die Hyperraumsequenzen sehen nunmehr
zwar stets gleich aus, doch können sie mit einem neuen und sehr hübschen
Rotationseffekt
aufwarten, den die DOSe nicht zu bieten hatte. Von Seiten des Sounds gibt
es weniger Revolutionäres zu vermelden. Zu guten Schuß- und
satten Explosionsgeräuschen gesellen sich durchschnittliche Sphärenklänge,
die zwar schöne Weltraumatmosphäre, aber keine rechte Kampfstimmung
aufkommen läßt. Auch die synthetisch verzerrte Sprachausgabe
des Staffelführers erklingt etwas nüchtern und vor allem viel
zu selten.
DAS ERGEBNIS
Dennoch macht Darklight Conflict einfach Spaß. Es ist ungeheuer schwer, nach einem erfolgreich absolvierten Einsatz den Levelcode aufzuschreiben und das Pad aus der Hand zu legen. Immer reizt es einen, den nächsten Auftrag noch probezufliegen oder zumindest ein bis zwei Ovonier zu Weltraumschrott zu schießen. Dafür sorgt zuerst vornehmlich die umwerfende Optik, doch nach und nach zeigt sich einfach die Klasse des gesamten Gameplays. Schade, daß die erwähnten Mängel eine höhere Wertung (und Motivation) verhindern. Flug-Puristen jedoch, die bei "Wing Commander" Cut Scenes ohnehin wegdrücken, sollten auf jeden Fall einen Blick in dieses Cockpit werfen - es lohnt sich! (Markus Ziegler)
WERTUNG
System | Playstation |
|
|
|
|
|
|
|
|