Fighting Force
Entwickler: |
Core Design |
Vertrieb: |
Eidos |
Genre: |
Beat'em Up |
Spieler: |
1-2 |
System: |
Playstation |
Die Story
Was sagt man dazu? Nur,
weil seine Weltuntergangsprophezeiung nicht eingetroffen ist, will der
Oberübling Dr. Zeng die gesamte Erde zerstören. Dies ist jedoch
ganz und gar nicht im Sinne der vier Helden, aus denen sich die "Fighting
Force" zusammensetzt: Privatdetektivin Mace, Söldner Hawk, sein Knastbruder
Smasher und Zengs aufmüpfiges Töchterlein Alana schließen
sich zusammen, um auf schlagfertige Weise die apokalyptischen Pläne
des alten Ruhestörers zu durchkreuzen.
Das Gameplay
Wahlweise allein oder
zu zweit ziehen die Raufbolde scheinbar frei durch die unterschiedlichsten
3D-Szenarien, in Wirklichkeit jedoch lassen die Bürotrakte, U-Bahnschächte
und Parkanlagen stets nur einen Ausweg offen. Ist dieser erreicht, darf
gespeichert (nur ein Spielstand pro Speicherkarte) und gelegentlich der
nächste Abschnitt gewählt werden. Auf dem Weg dorthin werden
die Doktorgehilfen gleich reihenweise umgeknüppelt - ganz in der Tradition
von 2D-Sidescrollern wie "Final Fight" oder "Streets of Rage" tauchen die
Schergen in einzelnen Angriffswellen auf. Dabei sind die Helden nicht wählerisch:
Herumliegende Baseballschläger, Feueräxte, Pistolen, Bazookas
oder auch Autoreifen dienen als Schlag-, Schuß- und Wurfwaffen -
zur Not zerstört man auf der Suche nach den begehrten Argumentationshilfen
schon mal das Mobiliar. Die meisten Objekte können von allen Charakteren
gleichermaßen verwendet werden, kleine Ausnahmen (Smasher kann als
einziger den Motorblock aus einem abgewrackten Auto herauswuchten) bestätigen
die Regel.
Der Vorteil von Bewaffnungen
aller Art besteht darin, daß sie von den bösen Buben bedeutend
schwerer abgewehrt werden können, als das bei den üblichen Punch-
und Kick-Combos der Fall ist. Des weiteren finden sich noch einige Würfe
und Special Moves im Schlagrepertoire, allerdings zehren letztere beträchtlich
an der eigenen Energieleiste und empfehlen sich deshalb nur auf dem höchsten
der drei Schwierigkeitsgrade. Hier liegt auch die größte Schwäche
von Fighting Force: Es mangelt schlichtweg an spielerischer Abwechslung.
Die zahlreichen Feinde unterscheiden sich kaum, es existieren nicht gerade
viele Schlagvarianten, und von diesen sind die wenigsten wirklich praktikabel.
Darüber hinaus verpaßt man seinem menschlichen Kompagnon im
Teammodus des öfteren ungewollt eine Ohrfeige, was völlig genreuntypisch
den gleichen Schaden wie beim Gegner anrichtet. Die größte Abwechslung
bieten die (wenigen) Endgegner, welche zumeist mit Hilfe von Wurfgeschossen
ausgeschaltet werden müssen.
Die Technik
Optisch gibt es an Fighting
Force nicht viel auszusetzen: Die Kämpfer sind nett animiert, die
Kulissen stehen voller (zerstörbarer) Objekte, und fast alle Attacken
werden von kleineren Lichteffekten begleitet. Leider zeigt die frei schwebende
Kamera nicht immer den idealen Bildausschnitt, und herausgezoomt wird nur
auf Knopfdruck. Das ist besonders lästig, da die Steuerung nicht wie
beispielsweise in "Resident Evil" funktioniert, wo der Charakter beim Druck
nach oben stets vorwärts läuft. Vielmehr wendet sich der eigene
Kämpfer stets in die Richtung, die das Steuerkreuz vorgibt, was anfangs
zu Zielproblemen und ungewollten Drehern führt. Passend dazu gibt
sich auch die Soundkulisse verhalten: Die Kampf- und Schmerzenslaute kommen
nicht über das Mittelmaß hinaus, und die eintönigen Begleitmusiken
können dankenswerterweise leiser gestellt werden.
Das Ergebnis
Leider weist Fighting
Force genau die Spannungskurve auf, die ich in Spielen überhaupt nicht
schätze: Am Anfang überzeugen das unverbrauchte Spielprinzip,
die netten Extrawaffen und die kleinen Gags am Rande, wie der energiespendende
Cola-Automat. Nach einigen Levels jedoch hat man sich an der (prinzipiell
recht hübschen) Grafik sattgesehen, kennt die meisten Gegner und weiß,
wie man sie besiegt. Die wenigen Special Moves sind erlernt (und größtenteils
für untauglich befunden), man kennt alle Waffen und fragt sich dauernd:
"Wieviele Widerlinge kommen denn da noch?!" Ist dann auch der ziemlich
unspektakuläre Endkampf überstanden, lehnt man sich entspannt
zurück und wirft Fighting Force nur noch für Zweispieler-Sessions
ein. Schade eigentlich, mit etwas mehr Feinarbeit und Originalität
hätte daraus viel mehr werden können als "nur" ein einsteigerfreundliches
Beat'em Up... (Markus Ziegler)
System |
Playstation |
Grafik |
8,5 |
Sound |
5,5 |
Spielspaß |
8 |
Dauermotivation |
6 |
GESAMT |
7 (von 10) |