Entwickler: | Polyphony Digital |
Vertrieb: | Sony |
URL: | www.playstation-europe.com |
Genre: | Rennspiel |
Spieler: | 1-6 (2 pro Konsole) |
System: | PS2 |
Story - Gameplay - Präsentation - Fazit - Wertung
Vor gut drei Jahren schockte Sony das digitale Fahrerlager mit dem ersten Teil der nicht nur unter PlayStation-Fans immens populären "Gran Turismo"-Reihe. Das zuvor nur Freunden niedlicher Cartoon-Racer bekannte Entwicklerteam Poly's ("Motor Toon Grand Prix") errang über Nacht Kultstatus. Kein Wunder: Erstmals drängten sich annähernd 300 wirklichkeitsgetreu umgesetzte Autos vom schwachbrüstigen Mazda bis zur kraftstrotzenden Dodge Viper im Arsenal eines Spiels, und jeden dieser Wagen konnte der Spieler als Siegprämie erringen oder käuflich erwerben. Damit nicht genug: Mithilfe der erworbenen Preisgelder durften die Boliden Schritt für Schritt zu echten PS-Monstern aufgerüstet werden. Waren dann auf der hauseigenen Teststrecke die optimalen Einstellungen für Fahrwerk, Getriebe und Turbolader gefunden, stellten selbst die härtesten Rennen kein unlösbares Problem mehr dar – immer vorausgesetzt, man hatte zuvor auch die immer schwerer werdenden Führerscheinprüfungen bestanden.
Story - Gameplay - Präsentation - Fazit - Wertung
Auch bei den Strecken hat GT3 einiges zu bieten. Inklusive aller Varianten sowie der nur für Prüfungszwecke verwendeten Schikanenpiste warten 36 durchweg gut designte Renn- und Rallye-Rundkurse auf den Bildschirmpiloten. Die meisten davon kennt man zwar bereits aus den Vorgängern, doch sind auch einige Neuzugänge zu verzeichnen. Hinter dem Namen "Côte d'Azur" verbirgt sich beispielsweise nichts anderes als ein detailgetreuer Nachbau der Formel-1-Strecke von Monaco!
Egal ob Seattle oder Laguna Seca, jeder Kurs und jeder Wettbewerb stellt neue Anforderungen an den Spieler. Je nachdem, ob die Reifenabnutzung eine Rolle spielt, müssen beispielsweise Boxenstopps in die Renntaktik einkalkuliert werden, oder man stellt gleich vom supersoften Rennslick auf den verschleißärmeren harten Reifen um. Erfreulicherweise machen sich diese "Kleinigkeiten" auch auf der Piste gnadenlos bemerkbar. So ist es absolut unmöglich, die Konkurrenz mit abgefahrenen Pneus auf Distanz zu halten; Beschleunigung und Bremspotenzial sinken ins Bodenlose, und trotz aktivierter Steuerhilfen treten immer öfter Dreher auf. Auch wer komplett auf Leistung und ein bretthartes Fahrwerk setzt, wird mit Sicherheit häufiger die Bodenhaftung verlieren als mit einem weniger überzüchteten Motor und weichen Stoßdämpfern, dafür zieht man der Konkurrenz aber vielleicht auf den Geraden wieder davon. Wie im wirklichen Leben beeinflussen zudem verschiedene Untergründe und Witterungsbedingungen (leider gibt es jedoch nur eine einzige Regenstrecke) das Fahrverhalten.
Kurzum: Wer sich im wirklichen Leben keinen 1000-PS-Rennwagen leisten kann oder will, kommt hier dank der realitätsnahen Steuerung voll und ganz auf seine Kosten. Dies gilt natürlich insbesondere für den Gran-Turismo-Modus, während das Arcade-Spiel dank der unverrückbar festgelegten Rundenzahlen, einer leicht vereinfachten Steuerung und der gewohnten Einteilung in verschiedene Fahrzeugklassen auch Einsteigern zugänglich ist. Nur hier ist auch ein Splitscreen- oder Linkduell für bis zu sechs Raser möglich (s.u.).
Zur fast fotorealistischen Optik dröhnen einzeln anwählbare Musikstücke von Overseer, Grand Theft Audio und Feeder aus den Boxen. Nicht schlecht, doch fragt man sich unwillkürlich, wo die beiden Lenny-Kravitz-Stücke ("Take me away" und eine überarbeitete Version des originalen japanischen Intros) abgeblieben sind. Auch die zwischenzeitlich angekündigten neuen Tracks von Apollo 440 (waren bereits am Soundtrack des Motorboot-Rennspiels "Rapid Racer" beteiligt) und Mötley Crue haben es nicht in die finale Version geschafft. Schwamm drüber, schließlich hat man während der Rennen ohnehin nicht die Zeit, um auf die Musikbegleitung zu achten, in den genialen Replays kommen sie dafür um so besser zur Geltung. Besonders spektakulär: Ein Darstellungsmodus, in welchem die Bildschnitte passend zum Beat der Musik erfolgen. Hier werden auch psychedelische Effekte wie Kameradreher, Farbverfälschungen und Schwarz-Weiß-Sequenzen zum Einsatz. Dass darüber hinaus die Motorengeräusche von Aufnahmen echter Fahrzeuge stammen, sich in den Wiederholungen jedoch wahlweise abschalten lassen, versteht sich da fast schon von selbst...
Auch gesellige Bleifüße kommen auf ihre Kosten. Neben dem obligatorischen Splitscreen-Duell für zwei Kontrahenten bietet GT3 die Möglichkeit, bis zu drei Konsolen per i.Link-Kabel (derzeit nicht offiziell in Deutschland erhältlich) zu vernetzen. Auf diese Weise dürfen maximal sechs Spieler gleichzeitig gegeneinander antreten. Wahlweise werden hierfür vorgefertigte oder selbst getunte Fahrzeuge verwendet, allerdings finden all diese Wettbewerbe unter Ausschluss des Computerfeldes statt. Wem es übrigens tatsächlich gelingt, drei Konsolen, drei Spiele, drei Fernseher sowie die nötigen Verbindungskabel zu besorgen, der darf sich zur Belohnung auf einen ganz besonderen Leckerbissen freuen: Im Live-Modus lassen sich die Bildschirme miteinander koppeln, was ein fast perfektes Panoramabild ergibt. Kleiner Haken: Die Monitore sollten möglichst gleich groß sein, um die Illusion vollkommen zu machen. Auch seitliche Lautsprecher schmälern den Gesamteindruck, da sie das Bild unterbrechen. Tja, Exklusivität hat eben ihren Preis...
Story - Gameplay - Präsentation - Fazit - Wertung
Story - Gameplay - Präsentation - Fazit - Wertung
System: | PS2 |
Grafik: | 10 |
Sound: | 9 |
Spielspaß: | 9,5 |
Dauermotivation: | 9,5 |
GESAMT: | 9,5 (von 10) |