Entwickler: | Radical Entertainment |
Vertrieb: | Sony |
Genre: | Plattform-Action |
Spieler: | 1 |
System: | Playstation |
Story
Um so erstaunlicher, daß der Mann es noch nötig hat, seinen Namen und seine Stimme an ein Developerteam zu verkaufen, welches sich in der Vergangenheit vor allem durch mittelmäßige "Räuber und Gendarm"-Spiele wie "Grid Run" und "Blood Lines" hervorgetan hat. Tja, und so kommt es, wie es wohl kommen mußte: Jackie Chan erhält sein erstes eigenes, sterbenslangweiliges Plattformspielchen...
Gameplay
Wenn sie jedoch so lieblos umgesetzt werden wie hier, könnte man ebensogut darauf verzichten. Das ganze Schlamassel beginnt damit, daß von vornherein keine Analogsteuerung unterstützt wird. Jackie bewegt sich hölzern in 8 Richtungen und kennt nur eine Laufgeschwindigkeit. Trifft er dann auf die ebenso mager animierten Gegner, läßt er die Fäuste und Füße in einigen wenigen Combos sprechen oder bedient sich erschreckend unspektakulärer Würfe. Da dies vermutlich immer noch nicht ausreichen würde, um einen echten Chan-Fan wie mich auf die Bretter zu schicken, streuten die Entwickler zahlreiche Instant-Tode ein: Man joggt einen Bürgersteig entlang, bleibt an einem Wasserrohr (!) hängen, will einen Schritt zur Seite machen (woraus bei der digitalen Steuerung praktisch ein Sprung wird) und gerät mit einem Bein auf die Straße. Natürlich rumpelt just in diesem Moment ein Auto heran, das den armen Jackie kurzerhand überfährt, wodurch auf der Stelle eine der anfangs 3 Filmklappen (Spielerleben) verloren ist. Immer noch nicht genug? Na schön. Wie klingt das: Nach jedem Tod lädt das Spiel rund zwanzig Sekunden lang die selbe (!!!) Szene nochmals in den Speicher. Argh!
Glücklicherweise darf der Fortschritt nach jedem bewältigten Spielabschnitt gespeichert werden, was zumindest den Frust etwas in Grenzen hält. Der ist allerdings vorprogrammiert, sobald man versucht, alle 10 roten Drachenköpfe eines Levels zu finden. Diese im Gegensatz zu den normalen Power Ups (Milchtüten, Reisschalen) außerordentlich gut versteckten Icons befinden sich nämlich zumeist an Orten, die aufgrund der unübersichtlichen Perspektive sowie der mehr als hakeligen Steuerung praktisch unzugänglich sind. Klar, die Grundidee, von einer Plattform auf eine winzige Säule, von dort aus weiter an eine Wand und von dieser aus wieder zurückzuspringen und unterwegs noch schnell den Drachen aufzusammeln, klingt interessant und könnte direkt aus einem Chan-Drehbuch stammen. In der Praxis ist die Ausführung jedoch fast unmöglich, und Neuversuche stehen ebenfalls nie zur Debatte. Stürzt man nämlich einmal auf die Straße, gibt es nur in den seltensten Fällen wieder einen Weg nach oben - tolles Gamedesign, nicht wahr?
Technik
Bleibt die dröge Sounduntermalung, die gelegentlich durch Jackies Original-Sprachsamples aufgelockert wird - immerhin etwas. Wer also jemals daran gezweifelt hat, daß der Mann schon mit den einfachsten englischen Sätzen Probleme hat - hier ist der Beweis!
Ergebnis
Wertung
System | Playstation |
Grafik | 4,5 |
Sound | 4 |
Spielspaß | 6 |
Dauermotivation | 2,5 |
GESAMT | 4 (von 10) |