Entwickler: | Sega |
Vertrieb: | Sega |
Genre: | Skate-Action |
Spieler: | 1 |
System: | Dreamcast |
Story
Gameplay
Wie dem auch sei, ganz schutzlos sind die unbeugsamen Sprayer natürlich nicht: Die Lebensenergieleiste hält schon ein paar Treffer aus und lässt sich durch das passende Sammelextra (lecker, Blutkonserven!) wieder auffrischen. Zudem hängt man durch kurze Zwischenspurts die hartnäckigen Verfolger ab oder wechselt mit Hilfe von Rampen, Aufzügen oder einfach durch einen beherzten Sprung das Schlachtfeld, was bei den zurückgelassenen Widerlingen nicht eben Hochstimmung hervorruft. Selbst die Schwerkraft ist auf der Seite des Spielers: Ein 20 Meter tiefer Sturz? Kein Problem, kostet nur ein Lächeln (und etwas Energie), schon steht er wieder. Ein Geländer HOCHgrinden? Die leichteste Übung. Fünfmal hintereinander an senkrechten Plakatwänden abspringen, ohne den Boden zu berühren? Nicht ganz einfach, aber durchaus möglich.
Wer es bislang noch nicht erraten hat, dem sei es hier nochmals im Klartext gesagt: "Jet Set Radio" kümmert sich einen Dreck um Kleinigkeiten wie Realismus oder Naturgesetze - und das ist auch gut so! Trotz der nicht gerade präzisen und oftmals sogar richtiggehend lästigen Analogsteuerung macht es ganz einfach einen tierischen Spaß, durch die Lüfte zu segeln, im Flug ein Graffito zu crossen, anschließend auf einem Geländer zu landen, weiterzugrinden, bis man kurz an einer Wand abspringt und auf einem Häuserdach landet. Die Grinds und Wall Rides laufen dankenswerterweise vollautomatisch ab, ja, hin und wieder ist es schon schwierig, NICHT auf einer geeigneten Kante zu landen!
All diese Spezialtechniken erlernt man nach und nach in den zahlreichen Herausforderungen potenzieller Gangmitglieder. Hat man diesen gezeigt, dass man ihren Kriterien genügt (beispielsweise indem man sie in einem Rennen schlägt), treten diese der eigenen Truppe bei und können fortan ebenfalls angewählt werden. Derlei Intermezzi stellen jedoch nur kurze Auflockerungen dar, den Löwenanteil machen die zuvor beschriebenen "Übersprühe alle vorgegebenen Tags"-Levels aus. In Bosskämpfen müssen zudem die Gegner selbst besprüht werden, wie es auch sonst etliche Bonusziele (Polizeiwagen etc.) in den verwinkelten Levels zu finden gibt. Leider existiert keine Option, Missionen direkt anzuwählen und zu wiederholen, nach dem Durchspielen werden jedoch drei weitere Spielmodi (Rennen, freies Sprühen im ganzen Stadtteil und Trickpunkte Sammeln) freigeschaltet.
Technik
Ähnlich Positives gibt es vom Sound zu berichten, nicht umsonst meldet sich der durchgeknallte DJ des titelgebenden Piratensenders in fast allen Zwischensequenzen zu Wort. Bei der breiten Palette an ausgezeichneten Musikstücken kommen lediglich die Soundeffekte etwas zu kurz, und auch die (englischen) Ausrufe der Gegner sind nicht wirklich der Rede wert - echte (deutsch untertitelte) Sprachausgabe gibt es praktisch nur vom erwähnten DJ zu hören.
Ergebnis
Aber wir wollen nicht kleinlich sein: "Jet Set Radio" bietet nicht zuletzt dank seines kontinuierlich ansteigenden Schwierigkeitsgrades eine spannende Herausforderung für Solisten in einer völlig neuartigen grafischen Umgebung, untermalt von passenden Hip-Hop- und Technoklängen. Wenn das wirkliche Leben nur halb so witzig wäre wie dieses Spiel, würde es in allen Städten von Graffiti nur so wimmeln... (Markus Ziegler)
Wertung
System | Dreamcast |
Grafik | 9,5 |
Sound | 9 |
Spielspaß | 9 |
Dauermotivation | 7 |
GESAMT | 8,5 (von 10) |