The King of Fighters '95

DIE STORY 

Endlich ist es soweit: Die bekannten SNK-Recken aus den "Fatal Fury"- und "Art of Fighting"-Serien stellen sich auch auf der Playstation zum Kampf. Rugal, der bereits beim Vorgänger die Rolle des Oberbösewichts spielte, ist zurück und will sich - wer hätt's gedacht - an seinen Peinigern rächen. Also schließen sich 24 Kämpfer zu acht Dreierteams zusammen, um erst gegeneinander anzutreten und zuletzt die Endgegner das Fürchten zu lehren. Wahlweise kann auch ein einzelner Prügelknabe stellvertretend für seine Mannschaft zuschlagen oder gleich alle Gegner nacheinander plätten. Natürlich darf man sich auch mit einem Freund schlagen und die Teams selbst neu zusammenstellen.

DAS GAMEPLAY 


Wer bereits eines der SNK-Spiele kennt, weiß schon recht genau, wie es im Spiel selbst zugeht: In einer horizontal scrollenden Arena prügeln sich zwei der Recken unter Einsatz diverser Special Moves bis zur Bewußtlosigkeit. Sinkt die Spielerenergie in den roten Bereich oder wurde (jetzt auf Wunsch durch Tastendruck) eine Powerleiste am unteren Bildschirm aufgeladen, stehen auch verheerende Super Specials zur Wahl. Ist ein Gegner besiegt, tritt der nächste an seine Stelle, bis die komplette Mannschaft angeschlagen am Boden liegt. Das eigentliche Gameplay hat dabei überraschend wenig von seinem Reiz, dafür viel von seiner Schwierigkeit verloren. Bereits auf der voreingestellten Stufe drei (von acht) leisten der Computer erschreckend wenig Gegenwehr, was vor allem Anfängern entgegenkommen dürfte. So kommen auch sie ohne (größere) Probleme in den Genuß der nett gezeichneten Abspänne.

DIE TECHNIK 


Wer den Test in der Videogames 5/97 gelesen hat (genau, der Test mit den völlig sinnlosen Bildunterschriften), erhält den Eindruck, daß die Neo-Geo-Vorlage ein gar göttliches Spiel, die Playstationkonvertierung jedoch rein technisch der letzte Mist sein müsse. Ich will hier gar nicht abstreiten, daß die Spielfiguren im Vergleich zu manch anderen Spielen etwas klein ausfallen und auch nicht sonderlich gut animiert sind. Doch kann ich mich recht genau an meine Begegnung mit dem Automatenvorbild (identisch zur Neo-Geo-Heimversion) erinnern und bin fast 100%ig sicher, daß die angesprochenen Mängel auch hier schon zu finden waren.

Wie dem auch sei, optisch (und akustisch) kann KOF95 sicher nicht mit den Genre-Highlights mithalten. Auch das Drumherum hinterläßt den kargen Eindruck eines veralteten Arcade-Automaten. Damit soll jetzt nicht unterstellt werden, das Spiel befände sich auf SuperNintendo-Niveau. Nein, die Grafik ist immer noch guter Durchschnitt und auch der Großteil der Begleitmusiken klingt höchst annehmbar. Länglicher Rede kurzer Sinn: Die Aufmachung ist heutzutage nicht mehr der Hammer, aber immer noch ganz nett. Störend machen sich nur die verhältnismäßig langen Ladezeiten bemerkbar.

DAS ERGEBNIS 



Für Prügelfans ist KOF95 mit Sicherheit kein Fehlkauf, auch wenn dieses Spiel heute nicht mehr die Krone der Kampfspiele darstellt. Allerdings fragt man sich, warum jetzt (anno '97) die '95er-Kämpferkönige veröffentlicht werden. Für den Saturn existieren immerhin schon die Nachfolger, wenn auch (noch) nicht in einer PAL-Version, soviel ich weiß. Trotzdem bietet die bunte Kämpferpalette auch heute noch genug Abwechslung, um echte Prügelfans zu motivieren. Speziell, wenn man Spiele der "Fatal Fury"- oder "Art of Fighting"-Saga kennt, wird man sich sehr schnell wieder an seine Lieblinge von einst erinnern und mit Hochgenuß die jeweiligen Konkurrenten vom Bildschirm fegen. (Markus Ziegler)

WERTUNG



 
System Playstation
Grafik
7
Sound
7,5
Spielspaß
7,5
GESAMT
7 (von 10)