Legend
Entwickler: |
TOKA |
Vertrieb: |
Softgold |
Genre: |
Beat'em Up |
Spieler: |
1-2 |
System: |
Playstation |
Story
Es herrscht Chaos und
Verzweiflung im Königreich Tokavia. Der verbrecherische... Ach, was
soll's: Wieder mal ist die Kacke am Dampfen (um es einmal so prosaisch
auszudrücken), und drei Schlagetots sollen die Kastanien aus dem Feuer
holen. Nach alter "Final Fight"-Manier ziehen somit ein oder zwei Spieler
los, um in unzähligen seitlich scrollenden Levels sämtliche Feinde
dahinzumeucheln.
Gameplay
Leider ist auch das Gameplay
nicht viel ergiebiger als das (unsäglich schlecht gerenderte und nichtssagende)
Intro, sondern quasi unverändert von Capcoms "Dungeons & Dragons"-Reihe
übernommen: Sind die Gegner durch Waffengewalt (Schwerter, Äxte
und Armbrüste sind regelmäßig zu finden) oder Magie (jeder
Kämpe kann ein wenig zaubern, wenn genügend Phiolen oder ein
entsprechender Zauberhandschuh gefunden werden) niedergestreckt, wartet
noch ein Endgegner auf seine Abreibung, bevor in einem Laden Extraleben,
Energie oder weitere Waffen gekauft werden können.
Das wäre an sich
ja nicht so verkehrt, schließlich liebe zumindest ich persönlich
diese Spiele; leider haben sich jedoch einige unverzeihliche Schwächen
ins Gameplay geschlichen. Am schlimmsten ist die Kameraführung: Egal,
ob klassisch oder Arcade, der Bildausschnitt ist stets zu klein. Was hilft
mir eine Nahansicht meines Helden, wenn mir dafür der außerhalb
meines Sichtbereichs stehende Gegner gleich eins auf die Nuß gibt?
An zweiter Stelle steht die überkomplizierte Steuerung: Wirklich,
wer will schon drei Buttons gleichzeitig drücken, nur um eine Combo
zu beginnen oder einen Zauber zu sprechen? Folgerichtig beschränkt
man sich auf die üblichen Punches und Kicks, wobei vor allem in späteren
Spielabschnitten auch die Blocktaste zunehmend an Bedeutung gewinnt. Ein
drittes (kleines) Ärgernis ist die Grafik, deswegen kommen wir nun
zur
Technik
Zunächst wirkt die
Grafik schön detailliert und flüssig, doch verfliegt dieser positive
Eindruck sehr schnell. Bald verliert man im Kampfgetümmel die Übersicht,
und es ist unmöglich, die Aktionen der Gegner rechtzeitig zu erkennen.
Dazu kommen die recht mäßigen Animationen und die lächerlichen
Schreie der Helden - etwas mehr Begeisterung hätte den Synchronsprechern
sicherlich gutgetan! Leider fehlt auch die nötige optische und akustische
Abwechslung, wodurch die Präsentation weitere Punkte einbüßt.
Und dann diese lächerliche Abspann-Animation...
Ergebnis
Schade: Netter Ansatz,
schwache Durchführung. Daß es TOKA-Produkten traditionell etwas
an Spieltiefe mangelt, konnten "Burning Road" und "Explosive Racing" wenigstens
durch solides Gameplay wettmachen. Bei Legends enttäuscht jedoch auch
dieses, weswegen Fans gepflegter Prügelkost besser auf "Dynamite Cop
2" (der erste Teil war als "Die Hard Arcade" in der Spielhalle und auf
dem Saturn erschienen) für Segas Dreamcast-Konsole warten. Vom Kauf
der themenverwandten "Dungeons & Dragons Collection" (eines der letzten
Capcom-Spiele für den sterbenden Saturn) kann ich übrigens ebenfalls
nur abraten - naja, vielleicht teste ich das ja noch irgendwann... (Markus
Ziegler)
Wertung
System |
Playstation |
Grafik |
7,5 |
Sound |
4,5 |
Spielspaß |
6,5 |
Dauermotivation |
2 |
GESAMT |
5,5 (von 10) |