Megaman X3

DIE STORY 

Tja, so ganz hab' ich hier ehrlich gesagt nicht durchgeblickt. Was ich der Anleitung entnehmen konnte, klang in etwa folgendermaßen:

Im 22. Jahrhundert jagen Megaman X und sein 17. Elite Korps die sogenannten "Irregulären", d. h. Androiden, die Menschen angreifen. Unterstützt wird der Titelheld von Zero, der immer dann auftaucht, wenn X gerade mal wieder in der Klemme steckt. Zusammen nehmen sie den Kampf gegen Dr. Doppler und seine Schergen auf, die sich am Ende verzweigter Tunnelsysteme verschanzt haben. Nach einem kurzen Introlevel zum Aufwärmen stehen acht dieser Endgegner zur Anwahl und hinterlassen nach ihrem Ableben jeweils eine Spezialwaffe. Diese kann Megaman benutzen, um andere Endgegner umso leichter über den digitalen Jordan zu befördern. Zero hingegen kann weder gegen Bosse antreten noch zusätzliche Waffensysteme übernehmen, und wenn er einmal vernichtet wurde, bleibt er für den Rest des Spiels deaktiviert.

Capcoms traditionsreiche Jump'n'Run-Serie hat in der einen oder anderen Form schon so ziemlich jede Spielkonsole heimgesucht, jetzt kommen auch die Next-Generation-Plattformen in den "Genuß" eines inhaltlich und technisch kaum veränderten Ablegers. Megaman X4 befindet sich übrigens bereits in Vorbereitung...

DAS GAMEPLAY 



Megaman kann alles, was ein Plattformheld so drauf haben muß: Er springt, schießt, klettert, schwimmt, fliegt und sprintet, immer darauf bedacht, möglichst wenig gesundheitsschädliche Feindberührungen einzustecken. Sein Blaster läßt sich durch Halten der Feuertaste zu einem Mega-Schuß aufladen, Zero verfügt gar über eine doppelte Version. Die Tastenbelegung läßt sich im kargen Optionsmenü (ansonsten sind nur Soundeinstellungen vorzunehmen) umkonfigurieren, dennoch erfordert die komplexe Steuerung eine lange Einarbeitungszeit. Zu Anfang ist Zero ganz klar die bessere Wahl, sobald Megaman allerdings an die entsprechenden Zusatzwaffen kommt, wendet sich das Blatt. Doch der Reploid lebt nicht vom Ballern allein: Fast alle Levels enthalten fiese Fallen wie todbringende Schluchten oder glitschige Eisböden. Dadurch wechselt permanent das Spieltempo, mal muß vorsichtig der nächste Schritt geplant werden, mal helfen nur blitzschnelle Reflexe.

DIE TECHNIK 



Wenn ich mir eine Kurzbeschreibung für dieses Spiel ausdenken müßte, würde sie wohl wie folgt klingen: "Megaman X3 - das Spiel, das die Zeit vergaß!" Wirklich, alles erinnert an selige 16-Bit-Tage, in der Saturnversion verkleinert gar ein häßlicher und übersichtshemmender Rahmen den sichtbaren Bildschirmausschnitt. Wären da nicht die nett gezeichneten Anime-Filmchen, man könnte glauben, man säße vor einem Super Nintendo oder Mega Drive!

DAS ERGEBNIS 



Megaman X3 bietet Jump'n'Run-Vergnügen der alten Schule. Das Problem ist, daß (außerhalb Japans) das Interesse daran verschwindend gering geworden ist. Wenn ein Spiel keine aufsehenerregenden Polygongrafiken vorweisen kann und zudem noch derart knifflig ist, wendet sich der durchschnittliche Europäer meist von vornherein ab.

Langer Rede kurzer Sinn: Fans der bisherigen Megamännchen dürfen unbesehen zuschlagen, da Megaman X3 gewohnte Geschicklichkeitskost bietet. Neulinge und Genre-Einsteiger sollten jedoch erst einmal probehüpfen, denn der kleine Roboter ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack! (Markus Ziegler)

WERTUNG



 
System Playstation Saturn
Grafik
7
6,5
Sound
6,5
6,5
Spielspaß
6,5
6,5
Dauermotivation
7,5
7,5
GESAMT
7 (von 10)
6,5 (von 10)