Mr. Driller

Entwickler:  Namco
Vertrieb:  Sony
Genre:  Hektik-Knobelei
Spieler:  1
System:  Playstation

Story



Oh nein: In Downtown dringen bunte Blöcke aus dem Boden - die Stadt ist verloren! Doch immer mit der Ruhe, schließlich gibt es ja noch Mr. Driller, der sich mit seinem Bohrer ins Innere der Erde vorbuddelt, um die Ursache für die Störung zu finden. Mit dieser herzergreifenden Hintergrundstory bewirbt sich Namco mit großen Chancen um den 2000er-Award für den dämlichsten Vorwand, ein langweiliges Geschicklichkeitsspiel auf den Markt zu werfen...

Gameplay



Wie es sein Name schon andeutet, kann der gute Mister Driller nur Eines: bohren. Und das tut er wahlweise im Arcade-Modus, gegen die Uhr (Time Attack) oder mit nur einem Leben bewaffnet (Survival Mode). Man stelle sich den aus "Tetris" bekannten Becher vor, allerdings bereits gefüllt mit Klötzen aller Farben. Durch diesen buddelt man sich nun immer weiter nach unten, wobei immer alle aneinander grenzenden Klötze einer Farbe auf einmal verschwinden. Daraus ergibt sich die einzige Schwierigkeit des Spiels: Löst man eine unvorhergesehene Kettenreaktion aus, kann es passieren, dass Mr. Driller von den nachfolgenden Blöcken erschlagen wird.

Dafür, dass man sich nicht einfach vertikal von oben nach unten durchbohrt, sorgen die sogenannten X-Blöcke. Werden diese zerstört, verbraucht der kleine Held mit einem Schlag 20 Prozent seiner kostbaren Atemluft, welche nur mit Hilfe der gut verstreuten Sauerstoffkapseln wieder aufgefrischt werden kann. So gräbt man sich also zwangsweise auch immer wieder nach rechts und links, um die begehrten Kapseln zu erhalten. Leider sind damit die taktischen Feinheiten des Spiels bereits erschöpft, ein Zweispielermodus wird ebenso schmerzlich vermisst wie Spezialwaffen oder Power Ups. Und die insgesamt zehn Levels im Time-Attack-Modus (anfangs sind nur vier anwählbar) machen den Kohl leider auch nicht mehr fett...

Technik



Tja, was erwartet man von einem derartigen Spiel? Niedliche, kaum animierte, aber dafür knallbunte Grafik allüberall, piepsige Sounds und eine zuckersüße, fast schon kitschige Begleitmusik peilen eine Zielgruppe zwischen zwei und fünf Jahren an...

Ergebnis



...was man vom Schwierigkeitsgrad leider nicht sagen kann. Ständig wird man von unerwarteten Blöcken erschlagen, und trotz der variablen Anzahl an Leben wird es wohl einige Zeit dauern, bis man die 500 oder 1.000 Meter des Arcade-Spiels überstanden hat. Die Frage ist nur, wer so lange durchhält. Mal im Ernst: Seit "Tetris" ging es immer nur darum, im Solomodus zu üben, um seinen Freunden im direkten Duell zeigen zu können, wo der Hammer hängt. Ohne einen Zweispielermodus ist ein Knobelspiel praktisch sinnlos, vor allem, wenn es wie hier völlig auf Hintergrundstory und Eye Candy (attraktive, aber für das Spiel selbst irrelevante Grafik) verzichtet. Kurzum: "Mr. Driller" ist in etwa so lästig wie der Bohrer beim Zahnarzt! (Markus Ziegler)

Wertung