Marvel Super Heroes
Entwickler: |
Capcom |
Vertrieb: |
Virgin |
Genre: |
Beat'em Up |
Spieler: |
1-2 |
System: |
Playstation/Saturn |
Die Story
Wer sich eingehender
mit Marvel-Comics befaßt hat, dem ist vielleicht der Titan Thanos
ein Begriff. Dieser kosmische Tunichtgut versucht, die sechs Infinity Gems
an sich zu reißen, Steine, die ihren Träger nahezu allmächtig
machen. Das ruft natürlich die bekannten Superhelden (und auch einige
Superschurken) auf den Plan, die sich ihrerseits in den Kampf um die Klunker
stürzen. Zu diesen gehören neben Spider-Man, Captain America,
dem Hulk und Iron Man sowie den unbekannten Widerlingen Blackheart und
Shuma-Gorath auch vier Charaktere des Quasi-Vorgängers "X-Men - Children
of the Atom": Publikumslieblinge Wolverine und Psylocke kehren ebenso zurück
wie die Ex-Endgegner Juggernaut und Magneto. Ihre Aufgabe übernehmen
diesmal der (sehr Magneto-ähnliche) Dr. Doom und natürlich Thanos
höchstpersönlich.
Das Gameplay
Wer X-Men gespielt hat,
weiß schon recht genau, was ihn hier erwartet: Ein comiclastiges
2D-Beat'em-Up auf der Basis des klassischen "Street Fighter II" mit Kämpfern
im XXL-Format, überdimensionalen Special Moves, überhohen Supersprüngen
und einem gnadenlos hochzählenden Combocounter. Gesteuert wird Capcom-typisch
mit jeweils drei Schlag- und Tritt-Knöpfen, für Super Combos
und ähnliche Specials lassen sich alle drei Punches und Kicks auf
Extra-Buttons legen. Ansonsten ist alles wie gehabt: 8 Schwierigkeitsgrade,
2 Turbostufen, das abschaltbare Zeitlimit sowie die 1 bis 3 Gewinnsätze
dürften Veteranen sehr bekannt vorkommen. Die einzige echte Neuerung
stellen die Infinity Gems dar, welche dem Widersacher im Arcade Modus erst
abgenommen werden müssen, während sie im Vs-Modus immer wieder
ins Spiel geworfen werden. Mit ihrer Hilfe erlangen die Kämpfer kurzzeitig
mehr Kraft und Geschwindigkeit, neue Special Moves oder erlangen gar einen
Teil ihrer Lebensenergie zurück.
Die Technik
Auch hier halten sich
die Überraschungen in Grenzen: Kämpfer und Hintergründe
präsentieren sich im üblichen Cartoon-Look, wobei die Abstriche
gegenüber der Spielhalle erfreulich klein ausfallen. Im Zweifelsfall
wirkt die Saturnversion vielleicht einen Tick flüssiger, auch heben
sich hier die Turbostufen deutlicher von der normalen Spielgeschwindigkeit
ab. Nur bei manchen Hintergründen macht sich der Speichermangel der
Konsolen bemerkbar, und speziell Shuma-Goraths Stage wirkt arg trist. Im
Gegensatz dazu wurden die Kampfgeräusche, Begleitmusiken und Sprachsamples
unverändert aus der Arcade-Version übernommen und passen gut
zum abgedrehten Kampfgeschehen.
Das Ergebnis
Marvel Super Heroes wendet
sich gleichermaßen an Freunde von Capcom-Prüglern und an Fans
der bekannten Comicfiguren. Es macht einfach Spaß, den "unaufhaltsamen"
Juggernaut niederzuringen oder mit Spider-Man Captain America in seine
Schranken zu verweisen. Wer weder mit dem einen noch mit dem anderen etwas
anzufangen weiß, hat ohnehin nicht bis hierher gelesen; alle anderen
dürfen hier getrost zuschlagen, es sei denn, sie hätten bereits
die "X-Men" in ihrer Spielesammlung: In diesem Fall bietet MSH zu wenig
Neues, um wirklich auf Dauer fesseln zu können. (Markus Ziegler)
System |
Playstation |
Saturn |
Grafik |
8 |
8,5 |
Sound |
8 |
8 |
Spielspaß |
8,5 |
8,5 |
Dauermotivation |
6,5 |
6,5 |
GESAMT |
8 (von 10) |
8 (von 10) |