Nanotek Warrior

Vertrieb:  Virgin
Genre:  Shoot'em Up
Spieler:  1
System:  Playstation

Test



Die Hintergrundstory ist schnell erzählt. Du bist die letzte Hoffnung der Menschheit und mußt die Maschinen besiegen, die sich gegen ihre Schöpfer auflehnen.

So simpel wie diese Story ist auch das Spielprinzip. Man flitzt mit seinem Gleiter entweder auf der Oberfläche oder im Innern einer Röhre dahin (der sogenannte Tube-Runner-Modus) und versucht, Hindernisse zu überspringen bzw. zu umkurven und Feinde mittels Bordlaser auszuschalten, um den Weg zum nächsten Endgegner möglichst unbeschadet zu überstehen. Diesem steht man dann im Boss/Orbit-Modus gegenüber, was nichts anderes bedeutet, als daß man sich um den Obermotz dreht und dieser aus dem Zentrum heraus seine Attacken startet. Zuvor muß man sich aber der Bodyguards entledigen. Um die rasante Fahrt auf der Röhre ein wenig zu erleichtern, kann man den Gleiter für kurze Zeit kippen, um auch die kleinsten Lücken in den Aufbauten zu nutzen. Will man Geschütztürme möglichst risikolos beseitigen, gibt es die Möglichkeit, den Gleiter schräg zu stellen und die Gegner von der Seite unter Feuer zu nehmen. Anhalten kann man leider nicht, aber zumindest die Geschwindigkeit ein wenig abbremsen. Der Schild des Gefährts hält zwar einiges aus, aber bei Frontalkollisionen und Volltreffern geht auch die beste Schutzeinrichtung in die Knie. Für die nötige Auffrischung sorgen Items, die ab und an vorbeihuschen. Sammelt man diese auf, wird entweder ein Teil des Schildes regeneriert, oder man erhält einen Superschuß, den man für die Endgegner bitter benötigt. Hin und wieder kommt man auf diese Weise auch an ein Extraschiff.

Wenn jemand ernsthaft mit dem Gedanken spielt, Nanotek Warrior bis zum bitteren Ende durchzuspielen, empfehle ich auf jeden Fall, die Schwierigkeit auf easy einzustellen. Die Schwierigkeitsstufen normal oder gar hard sind wohl für Aliens gedacht, denn ich glaube einfach nicht, daß es Menschen gibt, die Nanotek Warrior auf diesen Stufen noch schaffen. Dank der Paßwörter, die man nach jedem Endgegner erhält, bleibt einem aber wenigstens ein Teil des harten Weges erspart. Grafisch gefällt das Spiel ganz gut, auch wenn man kaum Zeit hat, sich um solche Nebensächlichkeiten zu kümmern. Da bekommt man von den harten Techno-Beats schon mehr mit - zwischen der einen oder anderen Explosion.

Insgesamt gesehen ist Nanotek Warrior wohl eher ein Spiel für Baller-Profis, die, mit übermenschlichen Reaktionen ausgestattet, immer wieder um die Röhre düsen, bis sie den sichersten Weg durch den Schlamassel finden und den nächsten Endgegner das Fürchten lehren (oder umgekehrt). So können sich am Schluß nur die Härtesten der Harten in die Highscore-Liste eintragen. Meiner Meinung nach wäre ein etwas gemilderter Schwierigkeitsgrad der Motivation zuträglicher gewesen, aber auch so ist Nanotek Warrior ein Ballerspiel der gehobeneren Klasse. Die Horden unterschiedlichster Feinde stellen ständig neue Anforderungen an den Spieler, und selbst wenn gerade keine Feindberührungen anstehen, hat man jede Menge damit zu tun, den verschiedenen Aufbauten der Nanotek-Röhre auszuweichen (besonders fatal kann es sein, einen Ausflug rund um die Röhre zu unternehmen, denn nicht selten endet dieser an einer Wand). Ein besonderes Schmankerl sind die Beschleunigungsstreifen (noch schneller!!!) oder die Bonus-Stages. (Marc Schamberger)

WERTUNG