Oddworld: Abe's Oddysee

Entwickler:  Oddworld Inhabitants
Vertrieb:  GT Interactive
Genre:  Actionadventure
Spieler:  1-2
System:  Playstation

Story



Auf Oddworld (engl. "seltsame Welt"), einem Planeten, der ganz anders als der unsere ist und doch unangenehm vertraut wirkt, herrschen die Glukkons. Diese finsteren, Zigarre rauchenden Bosse kontrollieren die gesamte Wirtschaft, so auch die Fleischfabrik Rupture Farms. Dort arbeitet der Mudokon Abe, ein knuddliger kleiner Kerl, der durch einen Zufall erfährt, daß er und seinesgleichen kurz vor einer Beförderung stehen - allerdings vor der ins Jenseits. Da ihm jedoch wenig daran liegt, zu Fleischpastete verarbeitet zu werden, wagt er die Flucht und versucht, unterwegs so viele Leidensgenossen wie möglich zu retten.

Gameplay



In den weitläufigen, screenweise umschaltenden Levels gilt es, fiesen Fallen, gemeinen Gegnern und ähnlichen Ärgernissen aus dem Weg zu gehen. Zu diesem Zweck kann Abe rennen, springen, Schalter umlegen und schleichen. Schleichen? Ja, nicht selten schiebt man sich so an einem schlafenden Wachtposten vorbei oder hält sich unbemerkt im Rücken eines stur vor sich hinmarschierenden Feindes. Abes einzige Offensivwaffe im Kampf gegen seine Peiniger ist das "Chanten", eine Art Seelenwanderung. Hier übernimmt der Spieler den Körper des Gegners, um andere Widersacher zu erlegen, Fallen zu entschärfen oder ihn in selbige tappen zu lassen. Mit den (teils sehr gut versteckten) anderen Mudokons kommuniziert Abe hingegen durch kurze Pfeiftöne, Knurren oder das markante "Folge mir!", mit dem die Glücklichen zu Teleportern und so in die Freiheit geführt werden. Je mehr der 99 Gefangenen zum Schluß gerettet sind, desto größer sind die Chancen des Spielers, das "gute" Ende zu sehen, wo die Schergen der Finsternis ihren gerechten Lohn erhalten. Und wenn es Abe doch mal erwischen sollte - kein Problem: Dank unendlich vieler Leben und zahlreicher Rücksetzpunkte verliert man höchstens die Nerven, nie aber das Spiel!

Technik



Wie bereits erwähnt, unterteilt sich die 2D-Landschaft in unzählige Screens, die einzeln umgeschaltet werden. Das verhindert zwar jegliches Scrolling, ermöglicht aber atemberaubende Übergänge zwischen der Spielgrafik und den hervorragend choreographierten und synchronisierten FMV-Sequenzen. Dazu kommen sehr schöne Animationen und Backgrounds sowie eine atmosphärische Geräuschkulisse. Da es auch zu der präzisen Steuerung nicht viel zu sagen gibt, sei an dieser Stelle einmal das Handbuch lobend erwähnt, da es nicht nur witzig geschrieben, sondern endlich auch einmal ansprechend und in Farbe layoutet wurde.

Ergebnis



Dank der hervorragenden Optik und der anspruchsvollen Rätsel ist Abe fast schon ein Muß im Regal aller Knobelfreunde. Mir persönlich war die endlose Flucht allerdings etwas zu nervenaufreibend: "Hab' ich jetzt wirklich alle Mudokons hier gefunden? Wo geht's jetzt weiter? 1, 2, 3, jetzt die Bombe entschär... Mist, wieder nicht!" Positiv formuliert heißt das: Hier bekommt der Käufer wirklich extrem viel Spiel für sein Geld! (Markus Ziegler)

Wertung