Olympic Hockey 98
Entwickler: |
Midway |
Vertrieb: |
GT Interactive |
Genre: |
Eishockey |
Spieler: |
1-4 |
System: |
Nintendo 64 |
Story
Es war einmal "Wayne
Gretzky 3D Hockey", ein nettes N64-Eishockeyspiel. Dann kam die Winterolympiade
in Nagano, und plötzlich hat der gute alte Wayne ausgedient. Leicht
überarbeitet und mit der offiziellen Olympia-Lizenz (also auch den
Original-Spielernamen der 14 Teams) begibt sich "Olympic Hockey 98" aufs
Eis bzw. in den Modulschacht.
Gameplay
Außer das olympische
Turnier (optional kann direkt in die Playoffs eingestiegen werden) dürfen
ein bis vier Digi-Cracks auch ein simples Freundschaftsspiel einlegen oder
ihr Mütchen in Trainingseinlagen kühlen. Hier werden Schüsse,
Angriff oder Verteidigung geübt. An den Einstellungen wurde nicht
gespart, alles mögliche läßt sich variieren: Im Arcademodus
sind Regeln, Zeitstrafen und dergleichen von vornherein Nebensache, zudem
reduziert sich das Team auf drei Feldspieler plus Keeper. Diese Einstellungen
(Strafen und Teamgröße) stehen echten Simulanten frei, ebenso
wie der Schwierigkeitsgrad (fünf Stufen), die Stadiongröße,
Spieldauer usw.
Das gewünschte Team
läßt sich dann noch (fast) nach Belieben editieren und durch
neue Spieler aufpeppen, bevor es endlich ernst wird. Auf dem Eis versinkt
das Spiel dank der etwas umständlichen Steuerung (warum kann ich mit
dem Schußknopf nicht auch hakeln?) schnell in Hektik. So ist es durchaus
möglich, daß in den letzten 10 Sekunden eines Drittels noch
zwei Tore fallen, was vor allem den höchst effektiven Direktabnahmen
zu verdanken ist. Falls die Spieler denn doch mal ermüden (läßt
sich im Optionsmenü deaktivieren), werden die Reihen wahlweise automatisch
oder manuell gewechselt.
Technik
Wie soll ich sagen? Die
Akteure bewegen sich flüssig, gut animiert und in einem Mordstempo
über das Eis, dafür bieten jedoch nur ein oder zwei Kameraperspektiven
die zum Spielen nötige Übersicht. Außerdem wirkt die gesamte
Optik einmal mehr (vielleicht brauch' ich ein anderes Anschlußkabel?)
unscharf und beschränkt sich nur auf das Nötigste - praktisch
keine Jubelanimationen, keine Eismaschine in der Drittelpause... eben keinerlei
"eye candy". Wenigstens ist dadurch der Puck immer gut zu erkennen, was
beim erwähnten Spieltempo auch dringend notwendig ist.
Auch der Sound hat seine
Höhen und Tiefen. Die Geräusche auf dem Eis fallen zwar ganz
ordentlich aus, Fangesänge, Orgelmusik oder Gas-Tröten sind jedoch
Mangelware. Zudem werden die Kommentare nur in englisch vorgetragen (alle
Screentexte lassen sich in deutscher Sprache einblenden), wodurch man erst
nach einer Weile merkt, wie wenige davon eigentlich vorhanden sind ("Bombs
away!"). Die nur in Zwischenscreens und Menüs verfügbaren Musikstücke
klingen ebenfalls etwas zu dudelig, um sich im Ohr festzusetzen.
Ergebnis
Sicher ist "Olympic Hockey
98" kein schlechtes Spiel, im Vergleich zu aktuellen Konkurrenzprodukten
sieht es jedoch ziemlich blaß aus. Da helfen auch Midway-typische
Gags (der Torwart verwandelt sich in eine Mauer, dazu der passende Kommentar)
nichts, das Gameplay ist schlicht und ergreifend zu hektisch und einfallslos.
Da zudem kein Saisonmodus geboten wird, schwindet die Motivation nach einigen
Multiplayersitzungen rasch dahin. (Markus Ziegler)
Wertung
System |
Nintendo 64 |
Grafik |
6,5 |
Sound |
7 |
Spielspaß |
7,5 |
Dauermotivation |
5 |
GESAMT |
6,5 (von 10) |