Pandemounium!

DIE STORY 

Sowas Dummes aber auch: Da experimentieren Nachwuchsmagierin Nikki und Hofnarr Fargus (inklusive seines sprechenden Stöckchens Sid) ganz friedlich mit einigen lustigen Feuerwerkszaubern herum, als sie ganz aus Versehen ein gar scheußliches Monster heraufbeschwören, welches ohne zu Zögern mal eben die Hauptstadt verschlingt. Der Bannspruch befindet sich natürlich auch wieder nicht wie vorgeschrieben auf der nächsten Seite des Zauberbuchs, stattdessen müssen 18 einfallsreiche Levels durchforstet und drei Endgegner geplättet werden, bevor alles wieder ins Lot kommt.

Das alles erfährt man aus einem hübsch gemachten Renderintro, bevor sich Fargus und Nikki ins dreidimensionale Abenteuer stürzen. Auf der Playstation tummeln sich die beiden übrigens schon seit Ewigkeiten, bis Weihnachten soll auch schon der Nachfolger erhältlich sein (wiederum im Vertrieb von BMG).

DAS GAMEPLAY 


Prinzipiell handelt es sich bei Pandemonium! um ein zweidimensionales Jump'n'Run, das kurzerhand in eine 3D-Welt verlegt wurde. Dank atemberaubender Kameraschwenks und wahnwitziger Perspektiven kommt dabei optisch nie Langeweile auf, und auch inhaltlich haben sich die kristallinen Dynamiker kaum Fehler zuschulden kommen lassen: Der Schwierigkeitsgrad steigt langsam (aber gewaltig), Hochgeschwindigkeits-Bonusrunden sorgen für Abwechslung vom hüpflastigen Alltag, und die beiden Akteure lassen sich vor jedem der mehrmals begehbaren Abschnitte wechseln. Während Nikki den unschätzbaren Vorteil hat, in der Luft ein weiteres Mal springen zu können, verfügt Fargus über eine äußerst praktische Radattacke. Nach Aufnahme des passenden Extras verschießen beide auf Knopfdruck einen Feuerball, der Feinde schon aus der Ferne das Fürchten lehrt.

Gelegentlich gabelt sich der Weg (je nachdem, ob man eine höhere Plattform erklimmt oder nicht), und man hat die Wahl zwischen leichteren oder bonushaltigeren Arealen. Da kein Zeitlimit zur Eile drängt, kann man ganz ungestört seiner Sammelleidenschaft frönen. So finden sich Extraleben, die erwähnten Feuerbälle oder zusätzliche Energieherzen, die im weiteren Spielverlauf dringend benötigt werden. Ach ja: An manchen Stellen mutieren die Protagonisten zu bestimmten Tieren (Schildkröte, Frosch, Nashorn, Drache), die dann auf ihre ganz eigene Art mit den Gegnern umspringen.

DIE TECHNIK 


Wie schon des öfteren erwähnt, besteht die Welt in Pandemonium durchweg aus texturierten Polygonen, wodurch sich die Ladezeiten der einzelnen Levels noch in angenehmen Grenzen halten. Allerdings hinkt die Saturnversion ihrem Playstation-Pendant technisch hinterher, weshalb das Spieltempo in detailreichen Passagen deutlich nachläßt. Dadurch werden besonders diffizile Manöver oft zur Glückssache, außerdem macht die Steuerung generell einen trägeren Eindruck. Dagegen umschmeichelt die Soundbegleitung mit stimmungsvollen Musikstücken das Ohr, nur die Effekte klingen fade wie eh und je.

DAS ERGEBNIS 



Wer die Wahl zwischen der Playstation- und der Saturnversion dieses Spieles hat, sollte sich ganz klar für die erstere entscheiden. Doch auch reinen Sega-Jüngern läßt sich Pandemonium! (fast) ohne Einschränkung empfehlen, schließlich wurden das abwechslungsreiche Gameplay und die teilweise umwerfenden Grafiken (abgesehen von der Geschwindigkeit an manchen Stellen) eins zu eins übernommen. Nur Geduld und eine gehörige Portion Übung sollte man mitbringen, denn nach den Einführungs-Ebenen fordert dieses Spiel den ganzen Hofnarren im Spieler! (Markus Ziegler)

WERTUNG



 
System Saturn
Grafik
8,5
Sound
8
Spielspaß
8
Dauermotivation
8,5
GESAMT
8 (von 10)