Das beginnt bereits damit, daß alle teilnehmenden Fahrzeuge ausgetauscht wurden. War in den ersten Teilen noch weitgehend Einheitslook in, so unterscheiden sich die zwölf käuflichen Boliden nun gewaltig. Käuflich? Ganz recht: Zu Beginn steht nur ein einzelnes Fahrzeug zur Verfügung, alle weiteren müssen durch mühsam erkämpfte Preisgelder finanziert werden. Allerdings muß es nicht immer gleich das nächste PS-Geschoß sein - in der Werkstatt lassen sich schwachbrüstige Motoren stufenweise aufbohren. Auf diese Weise verwandeln sich selbst asthmatische Minis in röhrende Sportflitzer - vorausgesetzt, man verfügt über das nötige Kleingeld. Die Rennschleudern verändern jedoch nicht nur je nach Ausbaustufe ihr äußeres Erscheinungsbild, bei Lackierung, Logo-Gestaltung und Wahl eines Rennstallnamens darf der Spieler auch selbst Hand anlegen. Mit beliebigen Wägelchen wollen nun insgesamt fünf Rennklassen absolviert werden, wobei jedesmal drei Strecken auf dem Tourplan stehen. Diese teilen sich (wie in der RR-Serie üblich) die Start- und Zielgerade, allerdings unterscheiden sie sich doch viel deutlicher als früher. So orientiert sich die einfachste an mediterranen Küstenstrecken, die zweite hat die Berg- und Talstrecken San Franciscos zum Vorbild, während der letzte Rundkurs eine malerische Bach- und Seenlandschaft bietet. Ab der dritten "Liga" gesellt sich noch ein Hochgeschwindigkeits-Oval zu dem Trio, bei welchem die pfeilschnellen, aber nicht besonders lenkfreudigen Rennmaschinen der italienischen Phantasie-Marke Assoluto ihre PS-Überlegenheit richtig ausspielen können.
DAS GAMEPLAY
Um von einer Grand-Prix-Klasse
in die nächste aufzusteigen, muß auf jeder Strecke zumindest
ein dritter Platz erreicht worden sein. Allerdings winken die wirklich
fetten Preisgelder naturgemäß nur ganz oben auf dem Siegertreppchen,
und wer gar auf allen Kursen erster wird, erhält zur Belohnung eine
goldene Trophäe (wozu diese genau dient, ist mir immer noch ein Rätsel).
Die gesammelten Pokale (auch silberne und bronzene existieren) lassen sich
aus dem Hauptmenü heraus bewundern. Hier kann man sich auch für
ein Zeitrennen entscheiden, bei dem die Uhr der einzige Gegner ist.
Hier zeigt sich der wahre Wert eines analogen Lenkrads oder eines
NeGcons, mit dem besonders auf dem Oval wahre Fabelzeiten zu schaffen
sind. Ehrensache, daß Bestzeiten und Rundenrekorde genauso speicherbar
sind wie der Spielstand im Saison-Modus.
Wie schon bei Ridge Racer geht es im Rennen weniger um eine naturgetreue Simulation des jeweiligen Autos als vielmehr um Speed und Spielspaß pur. So sind die Rennen bereits im ersten Grand Prix eine rasante Angelegenheit, in den beiden letzten Ligen jedoch steigert sich das Spiel in einen wahren Geschwindigkeitsrausch. Wer auch nur eine Sekunde in seiner Konzentration nachläßt, muß mit Fahrfehlern und absolut tödlichen Zeitverlusten rechnen. Hinzu kommt, daß die besten Fahrzeuge nur mit manueller Schaltung geliefert werden. Wer diesem Streß nicht gewachsen ist und nicht in die führende Dreiergruppe vorstoßen kann, verliert eines von fünf Continues. Sind diese aufgebraucht, ist das Spiel zwar nicht zu Ende, doch werden alle errungenen Siege und Plazierungen in der aktuellen Liga wieder gelöscht. Leider geschieht ähnliches auch, wenn der fünfte Grand Prix gewonnen ist: Dann beginnt der Spaß von vorn, allerdings mit umgekehrten Strecken (spiegelverkehrt nur mit Hilfe eines Tricks). Ist dann auch die zweite Fünferserie geschafft, winkt Profifahrern eine abschließende Saison, in der endlich auch der im Vorspann gezeigte, letzte Rennwagen erhältlich ist.
DIE TECHNIK
Obwohl die Polygongrafik
auch diesmal wieder leichte Blitzer bei den Texturübergängen
aufweist, konnte sie nochmals verbessert werden. Die Anzahl der Vektorobjekte
abseits der Strecke erreicht schon fast aktuelles Spielhallenniveau,
die
Übergänge von Tag und Nacht sind flüssiger denn
je, und eine erkleckliche Anzahl von Animationen (Wasserfälle,
Flugzeuge) erfreut das Spielerauge. Dazu kommt, daß einmal mehr von
Rucken keine Rede sein kann, und die Landschaft nur so am aufgemotzten
Wagen vorbeirast. Neuerdings sorgen auch kleine Renderzwischenspänne
(Intro, Outro, Ligen-Übergang) für Abwechslung, und für
die Fahrzeuggestaltung hätte Namco glatt einen Designerpreis verdient!
Auch die Sounduntermalung kann sich hören lassen: Unter den Begleitmusiken
befinden sich neben den bekannten Technostücken auch einige
Drum'n'Bass-
sowie rockige Tracks, denen man immer wieder lauschen kann. Auch die
Fahrzeuge können mit
individuellen Motorengeräuschen aufwarten,
wobei einige jedoch etwas dünn ausgefallen sind. Das Sahnehäubchen
bilden streckenspezifische
Hintergrundgeräusche: Wenn man an
den Starttribünen vorbeizischt, brandet der Applaus auf, der große
Wasserfall zu Beginn übertönt mit seinem Donnern gar die quietschenden
Reifen und ein startender Jet läßt die Triebwerke dröhnen.
DAS ERGEBNIS
WERTUNG
System | Playstation |
|
|
|
|
|
|
|
|