Rayman 2
The Great Escape
Entwickler: |
Ubi Soft |
Vertrieb: |
Ubi Soft |
Genre: |
Jump'n'Run |
Spieler: |
1(-4) |
System: |
Dreamcast |
Story
Schlechte Karten für
Rayman und seine Freunde: Finstere Weltraum-Piraten haben ihre Welt erobert
und fast alle freundlichen Wesen gefangengenommen. Auch der Strahlemann
selbst ist den durchgeknallten Roboterwesen in die Hände gefallen,
und alles scheint verloren. Nun ja, nicht wirklich alles, sonst hieße
der Untertitel wohl kaum "Die große Flucht", oder?
Mit Hilfe seines Freundes
Globox gelingt es dem arm- und beinlosen Hüpfer, aus dem Piratenschiff
zu entkommen, und so macht er sich in gut 20 3D-Welten daran, seine alten
Kräfte wiederzuerlangen bzw. seine Mitstreiter zu befreien. Diese
versorgen ihn nicht nur mit Tips und Hinweisen, sondern lassen sich auch
konkret zur Lösung von Rätseln einsetzen: Globox verursacht Regenschauer,
welche Pflanzen wachsen lassen und Feuer löschen können. Schlange
Ssssam lädt als Zugtier zum Wasserski ein, und Wal-Dame Carmen sondert
Luftblasen ab, welche in Tauchlevels (über)lebenswichtig sind. Doch
erst, wenn die vier mystischen Masken wiedervereinigt (und nach Möglichkeit
auch alle 1.000 Lums gefunden) sind, erscheint Polokus, der als Erschaffer
der Welt alles wieder in Ordnung bringen soll.
Gameplay
Inhaltlich hat man sich
"Rayman 2" als eine Mischung aus "Super Mario 64" (N64) und "Spyro the
Dragon" (PS) vorzustellen: Nach Erlernen der entsprechenden Fähigkeiten
rennt, hüpft, schwebt, klettert, schimmt, taucht und hangelt sich
Rayman durch die ausgedehnten Levels, daß es nur so eine Freude ist.
Ein kleines Ärgernis stellt die prinzipiell gute, jedoch nicht konfigurierbare
Padsteuerung dar. Zwar lassen sich die Hauptbefehle (Springen, Schlagen/Faust
Werfen) ohne Probleme aktivieren, doch gestaltet sich beispielsweise die
Kamerakontrolle etwas umständlich. Abgesehen davon jedoch macht "Rayman
2" eine durchwegs gute Figur: Jede (wiederbegehbare) Stage birgt neue Überraschungen,
Bonuslevels lockern den stressigen Spieleralltag auf, und bei einem Todesfall
startet man eben am letzten Checkpoint erneut.
Der Spielstand wird nach
erfolgreichem Abschluß einer Welt automatisch gespeichert, dennoch
dürfte sich die großangelegte Rettungsaktion voraussichtlich
über mehrere Wochen hinwegziehen. Das liegt zum einen am gegenüber
der PC-Version spürbar erhöhten Schwierigkeitsgrad, zum anderen
locken die versteckten Lums (kleine Leuchtkugeln, welche einst das Herz
der Welt bildeten) mit immer neuen Geheimnissen. So lohnt sich auch ein
Abstecher in eine bereits besuchte Welt, da neue Fähigkeiten oft auch
neue Wege erschließen. Unter anderem findet sich so bereits im zweiten
Level der Zugang zum Globox-Dorf, wo bis zu vier Spieler an einem entfernt
"Pac-Man"-ähnlichen Bonusspiel teilnehmen dürfen.
Technik
Um die Grafik zu beschreiben,
bietet sich folgender Vergleich an: "Rayman 2" spielt in der gleichen Liga
wie "Sonic Adventure", allerdings in einer anderen Sportart. Nicht verständlich?
Na schön, dann eben so: Die Qualität ist in etwa dieselbe, nur
der Stil ist ein völlig anderer. Immer noch nicht? Okay, dann eben
ganz nüchtern: Optisch ähneln die verschachtelten 3D-Welten stark
dem N64-Highlight "Legend of Zelda", allerdings erreichen die Texturen
naturgemäß eine weit höhere Qualität, und auch das
gefürchtete Fogging bleibt vollständig aus. Selbst gegenüber
der leicht verbesserten PC-Version hat der Dreamcast-Rayman dank zusätzlicher
Grafikdetails und satterer Farben die Nase noch deutlich vorn.
Das ist auch in den Zwischensequenzen
bemerkbar, welche wie gehabt von der Spielengine dargestellt werden. Ansonsten
verdient der optionale 60Hz-Modus (auch bei 50Hz läuft das Spiel bereits
im Vollbild ab) ebenso eine Erwähnung wie die völlige Abwesenheit
jeglichen Ruckelns bei uneingeschränkter Sichtweite, welche im Gegensatz
zum PC auch Objekte und Personen beinhaltet. Kurzum: Auch wenn der Stil
ein völlig anderer ist, muß sich "Rayman 2" keinesfalls hinter
dem bisherigen Spitzenreiter "Sonic Adventure" verstecken.
Die Soundtechniker haben
ihre Hausaufgaben ebenfalls gemacht, obwohl die "raymännische" Phantasiesprache
einem gelegentlich schon auf die Nerven gehen kann. Dafür umschmeicheln
ansonsten karibische Klänge das Ohr, welche irgendwie an Lucas Arts'
"Monkey Island erinnern".
Ergebnis
Tja, was ist nun besser,
"Rayman 2" oder "Sonic Adventure"? Diese Frage läßt sich unmöglich
beantworten, da beiden Spielen völlig unterschiedliche Konzepte zugrunde
liegen. In jedem Fall schließt "Rayman 2" eine weitere Lücke
des bisherigen Dreamcast-Lineups, nämlich die des Knuddel-Jump'n'Runs.
Freunde anspruchsvoller Actionkost sollten sich vom zuckersüßen
Äußeren jedoch nicht täuschen lassen: Hier wartet ein beinhartes
Jump'n'Run, das in den späteren Welten den ganzen Mario fordert! Wer
sich daran nicht stört, findet auf Dreamcast die technisch mit Abstand
beste "Rayman 2"-Version, viele Stunden abwechslungsreicher 3D-Unterhaltung
sind garantiert! (Markus Ziegler)
Wertung
System |
Dreamcast |
Grafik |
9 |
Sound |
8 |
Spielspaß |
8 |
Dauermotivation |
9 |
GESAMT |
8,5 (von 10) |