Für alle, die es nicht schon erraten haben: RayStorm ist ein vertikales Shoot'em Up der alten Schule und Nachfolger des seinerzeit (angeblich) sehr beliebten Arcade-Automaten RayForce. Da sich seit dem Rayden Project auf der Playstation nichts Nennenswertes mehr in dieser Richtung getan hat (und Xevious 3D/G+ wohl wirklich eher ein Fall für Nostalgiker ist), war die Zeit überreif für diese gelungene Umsetzung.
DAS GAMEPLAY
Genretypisch steuert der Spieler
ein niedliches kleines Raumschiff über eine von oben nach unten heranscrollende
Landschaft. Auf Wunsch darf sich jederzeit ein zweiter Hobbypilot ins laufende
Spiel einschalten. Dadurch verdoppelt sich zwar der Spielspaß, allerdings
steigt dadurch auch der Schwierigkeitsgrad, da die neun Credits nunmehr
zwischen beiden geteilt werden müssen. Aus diesem Grund läßt
sich für jeden der acht Levels der Schwierigkeitsgrad individuell
in acht Stufen regeln, außerdem können im Optionsmenü neben
der Tastenbelegung auch die Dauerfeueroption sowie die Anzahl der Leben
pro Credit eingestellt werden.
Mit zwei bis fünf der schwerbewaffneten High-Tech-Wunder stürzt man sich ins Gefecht, wobei zuvor noch der Schiffstyp gewählt werden darf: Während ein Jäger über einen ausbaufähigen (Streu-)Schuß, aber nur über acht Ziele seines "Lock On Lasers" verfügt, kann der Alternativ-Raumer mit stolzen 16 LOL-Targets aufwarten, dafür läßt sich der effektive Standardlaser jedoch offensichtlich nicht verstärken. Während die normale Waffe nur Gegner bekämpft, welche sich auf gleicher Flughöhe befinden, können mit dem erwähnten Lock On Laser auch Bodenziele und höher fliegende Feinde erfaßt werden. Speziell bei den imposanten Endgegnern, die traditionell viele Angriffsflächen bieten, ist somit das zweite Schiffchen knapp im Vorteil, zumal beim Verlust eines Bildschirmlebens auch automatisch die Bewaffnung herabgestuft wird. Gut, daß (farblich gekennzeichnete) Widersacher nach ihrem Ableben Boni für mehr Feuerkraft und einen effektiveren LO-Laser hinterlassen. Durch letzteren läßt sich auch eine Energieleiste aufladen, mit deren Hilfe eine alles verwüstende Smartbomb gezündet wird. Da die Spieler zu diesem Zeitpunkt unverwundbar sind, stellt sie in brenzligen Situationen oft den letzten Ausweg dar.
Wer die acht Levels (eigentlich sieben Levels und ein überdimensionaler Oberboß) des Arcade Modes durchgespielt hat, kann sich noch am Extra-Modus versuchen, der leicht veränderte Angriffsformationen und mehr Gegner zu bieten hat. Allerdings spielt sich diese Alternative zu ähnlich, um nochmals dauerhaft motivieren zu können. Die Highscores lassen sich per Memory Card abspeichern, und damit wären wir auch schon beim Glanzpunkt dieser Ballerei, nämlich der...
DIE TECHNIK
Im Gegensatz zu traditionellen Shoot'em
Ups (beispielsweise die eingangs erwähnten Rayden-Spiele) bedient
sich RayStorm nicht zweidimensionaler Bitmap-Grafiken und animierter Pixel-Sprites.
Vielmehr fliegt man über eine texturierte Landschaft, die vor Vektorbauten
und Polygongegnern nur so strotzt. Das ermöglicht furiose Kameraschwenks
im Weltall ebenso wie Transparenzeffekte (getauchte U-Boote) und frei bewegliche
(End-)Gegner. Dabei gerät das Scrolling nie ins Stocken, lediglich
beim Einsatz der Smartbombs wird das Geschehen unmerklich verlangsamt.
Das könnte allerdings genausogut ein beabsichtigtes dramatisches Element
sein und stört nicht im mindesten. Die Kehrseite all dieser Lichtspielereien
kommt besonders im Zweispielermodus zum Tragen: Bei all den Schüssen,
die den Screen bevölkern, fällt es oft schwer, die feindlichen
zu erkennen und ihnen rechtzeitig auszuweichen, was immer wieder das eine
oder andere Bildschirmleben kostet.
Ansonsten gibt es lediglich Details zu bemängeln: Zum einen beschränken sich die Soundeffekte auf die übliche Standardkost, zum zweiten wirken die Explosionen der Riesengegner extrem pixelig. Außerdem dürfte RayStorm eines der ganz wenigen Spiele sein, deren Intro schlechter aussieht als das eigentliche Game... Dafür klingen die Begleitmusiken trotz der verschiedenen Stilrichtungen durchweg hervorragend (das Klavierstück, welches zum Abspann gespielt wird, ist eindeutig zu schade zum Wegklicken), und der Bildschirmausschitt läßt sich jederzeit an den heimischen Fernseher anpassen.
DAS ERGEBNIS
WERTUNG
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