DAS GAMEPLAY
Um eins gleich vorwegzunehmen:
Rally Cross hat mit Simulationen wie V-Rally oder Sega Rally etwa
soviel gemein wie ein Porsche 911 mit einem Hummer Geländefahrzeug,
nämlich gerade mal das Genre. Auch bei Rally Cross handelt es sich
(nomen est omen) um ein Rallye-Rennspiel, allerdings muß hier ganz
eindeutig der Realismus dem Fahrspaß Vorfahrt gewähren.
Die Kisten rumpeln mit vernehmlich ächzenden Stoßdämpfern
über abartig unebene Pisten, können nur mit Mühe in der
Mitte der Spur gehalten werden und überschlagen sich bei jeder
sich bietender Gelegenheit. Liegt die Karosse erst einmal auf dem Dach,
läßt sie sich nur durch geschickten Einsatz der L2- und R2-Tasten
wieder aufrichten. Und das soll Spaß machen? Gemach, gemach. Kommen
wir zunächst zu den technischen Einzelheiten:
Insgesamt werden sechs Strecken geboten, anfangs stehen jedoch nur drei davon zur Auswahl. Ebenso verhält es sich mit den 20 Fahrzeugen, von denen zu Beginn nur acht anwählbar sind. Hat man im Championship-Modus jeden Kurs vor- und rückwärts absolviert, eröffnen sich einem die ersten Bonuswägelchen und eine weitere Piste. Trotz des recht deftigen Schwierigkeitsgrades ist der Saisonsieg übrigens nur eine Frage der Zeit, da nach jedem Rennen abgespeichert werden kann, wobei Bestzeiten und Spielstand getrennt abgelegt werden. Auf diese Weise erfährt man sich nach und nach alle Karren und Kurse, welche ihrerseits nochmals in drei Varianten zur Verfügung stehen. Natürlich lassen sich Fahrtechniken und Abkürzungen jederzeit beim Time Trial erproben, außerdem dürfen alle Rennen auch im sogenannten "Suicide Mode" gefahren werden. Bei diesem obliegt dem Spieler die Rolle eines Geisterfahrers, dem sämtliche Gegner (es gehen immer vier Teilnehmer an den Start) entgegenkommen, was selbstverständlich die haarsträubendsten Kollisionen zur Folge hat.
Damit nähern wir uns auch schon langsam der Antwort auf die Frage, was Rally Cross denn nun so unterhaltsam macht. Hier kommt es weniger auf schnelle Rundenzeiten und perfekte Slides an (das natürlich auch); nein, man versucht ständig, den nächsten Salto mortale zu umgehen und die Konkurrenz durch irrwitzige Manöver abzudrängen oder umzuwerfen. Dazu kommen die sehr unterschiedlichen Strecken (auch Nacht- und Hallenfahrten gehören dazu), eine Vielzahl an Fahrzeugen und Ansichten (welche leider im Pausenmenü umgestellt werden müssen) sowie eine zuverlässige Steuerung (NeGcon bzw. Analog-Pad sind jedoch sehr zu empfehlen).
War da nicht noch etwas? Jawoll, das beste wie immer zum Schluß: Rally Cross läßt sich mit bis zu vier menschlichen Piloten gleichzeitig spielen. Ich muß zu unserer Schande gestehen, daß wir hier nicht über einen Mehrspieleradapter verfügen und ich den Quadscreen (vierfach geteilter Bildschirm) nur von Screenshots kenne. Doch bereitete uns bereits der Duellbetrieb am horizontalen Splitscreen derartig viel Vergnügen, daß das Spiel zu viert gar nicht so schlecht sein kann (einen entsprechend großen Fernseher vorausgesetzt)!
DIE TECHNIK
Rally Cross überzeugt durch
eine detaillierte und äußerst flotte Polygongrafik, die
auch bei hohem Fahrzeugaufkommen nicht in ins Stocken gerät (es hält
sich jedoch das Gerücht, bei vier Spielern käme es zu leicht
zähflüssigem Verkehr). Sämtliche Gefährte und Strecken
wurden tadellos in Szene gesetzt, lediglich die Wüste macht ihrem
Namen vielleicht etwas zu viel Ehre. Auf der Sound-Habenseite stehen fetzige
Musiktracks, die Effekte wiederum sind weitgehend Geschmackssache.
Mir zumindest haben die ächzenden Federungsgeräusche sehr gut
gefallen, und das restliche Motorengebrumm ist immerhin guter Durchschnitt.
DAS ERGEBNIS
WERTUNG
System | Playstation |
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