Rebel Assault II

The Hidden Empire

DIE STORY 

Wer hätte gedacht, daß Darth Vader ein schlechter Verlierer ist? Jeder? Na schön... Nachdem also am Ende des ersten Teils (der nur auf PC und Mac erschienen ist) der Todesstern zerstört wurde, sinnt er jedenfalls auf Rache. Da will es der Zufall, daß gerade ein neuer TIE-Jäger entwickelt wird, komplett ausgestattet mit Klimaanlage, Minibar und vor allem einer brandheißen Tarnvorrichtung, die ihn für Scanner und Auge unsichtbar macht. Die Probeeinsätze verlaufen vielversprechend, und schon bald gehen die Prototypen in Serie. Unterdessen fahndet eine Rebellenpatrouille nach den verschwundenen Kollegen und wird ebenfalls von den Geisterschiffen attackiert. Der Held des Spiels mit dem bezeichnenden Namen "Rookie One" muß auf einem Planeten notlanden, kämpft sich durch einen imperialen Stützpunkt und kapert einen Frachter mit geheimen Informationen. Im weiteren Verlauf warten noch Trainingsflüge mit einem antiquierten TIE Fighter, ein Ausflug auf dem Speeder Bike, die Jagd mit einem gekaperten TIE Defender sowie etliche Schießereien zu Fuß.

Die Playstationversion der Lucas-Arts-Ballerei entstand übrigens unter den Fittichen der deutschen Spieleschmiede "Factor 5". Das traditionsreiche Programmierteam dürfte Actionfreaks noch durch ihre Turrican-Reihe ein Begriff sein, die, ausgehend vom Amiga, fast alle Systeme in der einen oder anderen Variante heimgesucht hat.

DAS GAMEPLAY 


Das Spiel kommt nicht von ungefähr auf zwei CDs daher: Einerseits werden vor und nach den insgesamt 15 Stages immer erklärende Videos gezeigt, andererseits bestehen die Levels selbst aus interaktiven Filmen. Somit hat man nie wirklich die Kontrolle über sein Schicksal, sondern weicht lediglich möglichst geschickt Hindernissen aus oder zerlasert sie, soweit das vorgesehen ist. Diese Flugabschnitte werden immer wieder von Levels unterbrochen, in denen man zu Fuß unterwegs ist. Hier entledigt man sich in alter Fadenkreuzmanier (wahlweise kommt auch eine Lightgun am zweiten Controller zum Einsatz) der angreifenden Storm Troopers, wobei man sich in der Regel hinter irgendwelchen Säulen und Barrikaden verschanzen kann. Per Paßwort oder Memory Card werden die erreichten Ebenen abgespeichert, allerdings sollte das Spiel zumindest auf der leichtesten der drei Stufen kein Problem für Actionfreunde darstellen. In Flugabschnitten sollte man sich (sofern möglich) für die Cockpitansicht entscheiden, da das Zielen so deutlich erleichtert wird.

DIE TECHNIK 


Kommen wir zur Paradedisziplin dieses Spiels: Die Zwischenvideos werden in einer Qualität dargestellt, die praktisch Fernsehniveau hat. Zwar scheinen einige der Rebellen bestenfalls Laienspielunterricht genossen zu haben, doch macht die gelungene deutsche Synchronisation diese Schwäche locker wett. Im eigentlichen Spiel wirken manche der Hintergründe etwas verwaschen, ja, manche größere dunkle Flächen sehen durch die Videokomprimierung fast wie Grafikfehler aus. Dafür ist die Framerate stets akzeptabel, wenn die Animationen innerhalb der Fabrik- und sonstigen Anlagen auch nie richtig flüssig aussehen. Soundtechnisch gibt es nichts zu meckern, orchestrale Musikbegleitung und originalgetreue Soundeffekte lassen echte Kinoatmosphäre aufkommen.

DAS ERGEBNIS 



Tja, wem kann man diesen Mix aus Film und interaktivem Film nun empfehlen? Für echte Star-Wars-Fans, die weniger auf abwechslungsreiches Gameplay als auf eine gelungene Präsentation Wert legen, dürfte sich die Anschaffung rentieren. Otto Normalspieler sollte jedoch eher die Finger von Rebel Assault II lassen, da kleine Patzer im Gamedesign ihm wohl schon bald den Spaß verderben würden. (Markus Ziegler)

WERTUNG



 
System Playstation
Grafik
9
Sound
9,5
Spielspaß
5
GESAMT
6 (von 10)