Entwickler: | Capcom |
Vertrieb: | Eidos |
Genre: | Actionadventure |
Spieler: | 1 |
System: | Dreamcast |
Story
Soweit ich es beurteilen kann, läuft die Handlung simultan zu RE3 ab (leider habe ich diesen Teil nie selbst gespielt): Claire Redfield, eine der Hauptfiguren in RE2, ist weiterhin auf der Suche nach ihrem vermißten Bruder Chris (einer der Original-RE-Helden). So verschlägt es sie nach Europa, wo sie die Zentrale des verbrecherischen Umbrella-Konzerns infiltriert. Leider wird sie im Verlauf des leicht übertriebenen, aber nett choreographierten Introvideos von den dortigen Wachen überwältigt, woraufhin sie auf einer abgelegenen Insel wieder zu sich kommt. Glücklicherweise kommt es dort zu Tumulten - um es einmal vorsichtig auszudrücken - weshalb ihr ein wohlmeinender Wächter die Freiheit wiedergibt.
Jeder Kenner der "Resident Evil"-Serie weiß, was Claire von da an erwartet: Fast die gesamte Einwohnerschaft der Insel wurde in Zombies verwandelt oder schmiedet anderweitig finstere Pläne. Die mutierten Wachhunde sind ebenso vertreten wie die gefürchteten Hunter und Riesenspinnen, dazu gibt es die (un-)üblichen Pflanzenmonster, Killermotten und Tyrant-Ableger. Nur gut, daß Claire nicht völlig alleine gegen diese Übermacht vorgehen muß; über weite Strecken hängt ihr das Leonardo-di-Caprio-Look-alike Steve Burnside am sprichwörtlichen Rockzipfel, außerdem eilt ihr auf der zweiten GD-ROM (etwa nach der halben Spielzeit) ihr beinharter Bruder zu Hilfe, welchen der Spieler ebenfalls steuern muß/darf. Mit dieser Truppe ist die Flucht von der Insel zwar nicht gerade ein Kinderspiel, für Veteranen jedoch selbst auf dem normalen Schwierigkeitsgrad durchaus zu bewerkstelligen, während Anfänger den leichteren Weg mit mehr Munition und schwächeren Gegnern wählen. Unterwegs lernt man endlich auch die Hintergründe der bisher immer nur schemenhaft in Erscheinung getretenen Umbrella Corporation kennen, was "Resident Evil - Code: Veronica" zu einem absoluten Muß für jeden RE-Fan macht.
Gameplay
Nach einmaligem Durchspielen wird darüber hinaus der Battle Mode freigeschaltet, in welchem man mit verschiedenen Charakteren - je nachdem, welche Objekte man im Spiel aufgesammelt hat - seine Fähigkeiten zur Monstervernichtung unter Beweis stellen kann. Dieser Spielmodus bietet als Novum in der Serie (das mittelmäßige "Survivor" einmal außer acht gelassen) einen 1st-person-view, was vermutlich die "Quake"-Jünger freuen dürfte, welche bislang Schwierigkeiten mit der ungewohnten Perspektive hatten. Die Ego-Ansicht wird durch den Umstand möglich, daß "Code Veronica" die vorgerenderten Hintergründe der Playstation-Vorgänger (endgültig?) in Rente schickt und durch echte 3D-Backgrounds ersetzt, womit wir schon beim nächsten Punkt angelangt wären, nämlich bei der
Technik
Weniger Mühe gaben sich die Capcom-Designer ganz offensichtlich bei den recycelten Soundeffekten sowie den wieder einmal ganz fürchterlichen Synchronsprechern. Besonders Steve nervt mit einer weinerlichen Quäkstimme, die einem fast (aber nur fast:-) den Spaß an den Zwischensequenzen verderben kann. Auch die Organe der anderen englischsprachigen Darsteller sind kein Ruhmesblatt im erfolgsgezeichneten Capcom-Album, ebensowenig wie die prinzipiell ordentlichen, jedoch von einigen peinlichen Fehlern ("Claire" ohne "e"? Also bitte!) durchsetzten deutschen Untertitel. Wie üblich hält sich die Musikbegleitung aus wenigen klassisch-klagenden Streicherakkorden und deutlich hektischeren Kampfstücken ebenfalls dezent im Hintergrund, was angesichts ihrer gewohnt hohen Qualität recht schade ist.
Ergebnis
Wertung
System | Dreamcast |
Grafik | 9,5 |
Sound | 7 |
Spielspaß | 9 |
Dauermotivation | 9 |
GESAMT | 9 (von 10) |