R-Type Delta

Entwickler:  Irem
Vertrieb:  Sony
Genre:  Shoot'em Up
Spieler:  1
System:  Playstation

Story



Will die überhaupt jemand wissen? Na schön: Nach der Zerschlagung des Bydo-Imperiums in früheren "R-Type"-Spielen (erinnert sich noch jemand an den Slogan "Blast off and strike the evil Bydo empire"?) scheint der Friede wiederhergestellt zu sein. Auch als sich kleine Objekte der Erde nähern und offensichtlich in der Atmosphäre verglühen, schöpft niemand Verdacht. Kurze Zeit später jedoch spielen die ersten elektronischen Geräte verrückt, und orbitale Killersatelliten landen auf der Erde - ein klassischer Job für die überarbeiteten R9-Jäger...

"R-Type" zählt zu den ganz großen Klassikern des Shoot'em-Up-Genres und zog diverse Nachfolger auf den verschiedensten Systemen (hauptsächlich SNES, aber auch Spielhalle, Amiga etc.) nach sich. Von Irem stammt auch "In The Hunt", ein mäßig erfolgreicher Horizontalshooter, der kurz nach Erscheinen der Playstation veröffentlicht wurde.

Gameplay



Okay, zunächst der technische Kram: Nachdem man sich für einen von drei Schwierigkeitsgraden entschieden hat, stehen ebenfalls drei Schiffe zur Auswahl: Das klassische R9, dessen Bonuswaffen, Satelliten etc. heute noch fast genauso aussehen wie zu seligen "R-Type"-Tagen, das Rx, bei dem die sich die Zielrichtung der Feuersysteme je nach Bewegung verändert, sowie das R13, dessen Waffen zumeist etwas schwächer sind, dafür jedoch die Gegner direkt ansteuern. Natürlich kann nach wie vor durch Halten der Feuertaste die Schußenergie erhöht und der schützende Killersatellit an- und abgekoppelt werden. Darüber hinaus verfügt jedes Schiff über die sogenannte Delta-Waffe, im Volksmund auch "Smartbomb" genannt, die alles Kroppzeug in ihrem Wirkungskreis auf einen Schlag vernichtet. In all diesen Punkten unterscheiden sich die drei Raumschiffe (teils gewaltig, teils marginal), was jedoch bei allen gleich bleibt, ist die per Knopfdruck jederzeit regelbare Geschwindigkeit (sehr praktisch) sowie die Tatsache, daß sie alle eine winzige Spur zu groß wirken, um dem Feindfeuer effektiv auszuweichen.

Das wird vor allem in den späteren der sieben Levels zu einem echten Ärgernis, denn was nutzen die schönsten Continues (nach einer mehrstündigen Spielzeit unbegrenzt), wenn der Jäger einfach zu groß ist, um durch die (teils etwas verwirrenden) Levelaufbauten zu manövrieren? Das eigentliche Gameplay setzt dann voll auf die Tugenden und Mankos der Vorgänger: Schnelle Reflexe sind gut, die richtige Taktik besser. Wer sich nicht jede Stelle und jede Feindformation merken kann, braucht gar nicht erst zu hoffen, über die dritte Stage (das klassische Mega-Raumschiff ohne Rücksetzpunkte) hinauszukommen. Leider kann auch das eigene Schiff nicht nach jedem Level gewechselt werden, was angesichts der sehr unterschiedlichen Anforderungen äußerst nützlich wäre...

Technik



An der bunten, wenn auch überwiegend etwas zu dunkel gehaltenen Polygon-Optik gibt es wenig auszusetzen. Schöne Licht- und Transparenzeffekte trösten über die vereinzelten langweiligen Hintergründe hinweg, und auch beim Gegnerdesign hat sich Irem keine Schnitzer erlaubt. Der Nachteil dieser Details wird sichtbar, sobald mehr als zwanzig Objekte gleichzeitig auf dem Bildschirm auftauchen: Die Spielgeschwindigkeit bricht ein! Normalerweise wäre dies der Todesstoß für jedes Shoot'em Up, dank der Speed-Up-Funktion (s. o.) hält sich der Slowdown jedoch zumindest beim eigenen Jäger in Grenzen, wodurch das Game weitestgehend spielbar bleibt. Ach ja, nur der Vollständigkeit halber: Natürlich spielt sich das gesamte Kampfgeschehen nach wie vor in zwei Dimensionen ab, trotz aller 3D-Effekte und -Grafiken...

Ergebnis



Tja, seit dem Tod des Sega Saturn gibt es kein Heimsystem für Ballerspiele mehr, und da weder Squares "Einhänder" (jawoll, genau so heißt das Spiel) noch die Saturn-Konvertierung "Thunder Force V" ihren Weg nach Europa finden werden, hat "R-Type Delta" derzeit beinahe ein Monopol im Shooter-Genre inne (von Konami gibt's immerhin noch G-Darius). Wer sich also für Shoot'em Ups im allgemeinen und die "R-Type"-Serie im besonderen interessiert, kommt trotz eines fehlenden Zweispieler-Modus' um diese Anschaffung eigentlich nicht herum. (Markus Ziegler)

Wertung