Samurai Shodown III

DIE STORY 

Der Unhold und Dämon Zankuro hat genug vom Morden unschuldiger Mütter und Kinder. Er kommt zu dem Schluß, daß es viel ehrenvoller wäre, echte Krieger dahinzumetzeln und fordert die besten (Schwert-)Kämpfer seiner Zeit zum Duell. Insgesamt zwölf schlagfertige Helden und Schurken folgen seinem Ruf, woraufhin die Samurai-Sho(w)down-typischen Zweikämpfe entbrennen. "Blades of Blood" ist der dritte Teil der ursprünglich "Samurai Spirits" genannten SNK-Prügelsaga. Diese führte erstmals erfolgreich Waffen als zentrales Element in ein 2D-Prügelspiel ein. Mittlerweile ist für das Neo-Geo bereits der Nachfolger erhältlich.

DAS GAMEPLAY 


Wie gewohnt stehen sich in einer seitlich scrollenden Arena zwei Kämpfer gegenüber, die sich gegenseitig mit diversen Schlägen, Special Moves und - hin und wieder - auch Tritten das Leben schwer machen. Bei eingesteckten Treffern (oder mehreren gehaltenen Tasten) füllt sich eine zusätzliche Power-Leiste, die besonders gesundheitsschädliche Power Moves ermöglicht. Die Gefechte werden durch einige Features aufgewertet: So lassen sich Angriffe auch in der Luft abblocken oder durch einen kurzen Schritt in den Hintergrund hinein umgehen. Auch darf man dem Gegner in den Rücken fallen, was jedoch nur als Konter zu empfehlen ist. Des weiteren können Waffen natürlich bei besonders harten Treffern oder nach sogenannten "Weapon Clashs" (mir fällt beim besten Willen keine treffende deutsche Übersetzung ein) verloren gehen. In diesem Fall muß so lange mit bloßen Händen weitergekämpft werden, bis man das gute Stück wieder aufgesammelt hat. Da der Gegner selbstverständlich versucht, einen davon abzuhalten, erfordert gerade diese Phase viel taktisches Geschick. Hier sind die defensiven Würfe besonders hilfreich, bei denen ein Schlag des Kontrahenten mit den Händen gefangen und er samt Waffe geworfen wird.

Die acht Schwierigkeitsgrade sind für ein Spiel der Samurai-Shodown-Linie geradezu beängstigend niedrig angesetzt, darüber hinaus gibt es zwei zusätzliche Spielmodi: Neulingen stellt der Rechner für eine bestimmte Zeit eine Autoblock-Funktion zur Verfügung, während agressive Naturen ganz ohne Deckung, dafür aber mit einer ständig aufgeladenen Powerleiste in die Schlacht ziehen dürfen. Zuvor kann man sich bei jedem Charakter zwischen zwei Ausrichtungen entscheiden: Während "Slash" für den traditionellen, guten Samurai steht, symbolisiert "Bust" eine dunklere Seite des entsprechenden Helden. Beide unterscheiden sich optisch und spielerisch voneinander, meist sind die Bust-Versionen etwas stärker. Im Extremfall reichen bereits vier Attacken, um einen Gegner in die Knie zu zwingen! Nützlich sind hierbei besonders die zahlreichen Konterschläge, bei denen der zusätzliche Schaden als Prozentzahl angezeigt wird.

DIE TECHNIK 


Unglücklicherweise ist Samurai Shodown III sowohl spielerisch als auch grafisch eines der schwächeren SNK-Beat'em-Ups. Obwohl die Stages hübsch mit den Kämpfern mitzoomen und teilweise nette Lichteffekte enthalten, liegt die Grafik gerade knapp über dem Durchschnitt. Schuld daran sind die enttäuschenden Animationen der ansonsten ansehnlichen Helden genau wie einige Szenarien selbst: Da besteht der ganze Level schon mal aus nichts als einigen unmotiviert und grob gezeichneten Steinen oder gähnender Leere (Ukyos Floß). Besseres gibt es von der Musikbegleitung zu berichten. Diese paßt mit ihrer Mischung aus fernöstlichen und mittelalterlichen Klängen hervorragend zum Spielgeschehen. Auch die unterschiedlichen Kampfschreie klingen gewohnt gut, dagegen hinterlassen die wenigen Schlaggeräusche einen eher mageren Eindruck.

DAS ERGEBNIS 


Schade, daß ausgerechnet dieses SNK-Spiel als erstes auf die Playstation umgesetzt wurde. Zwar macht auch dieses Beat'em Up noch Spaß, doch wird er nicht unerheblich durch die erwähnten technischen Mängel getrübt. Somit kann dieser Prügler in keiner Kathegorie wirklich einen Spitzenplatz einnehmen. Im 2D-Bereich ist man mit "Street Fighter Alpha 2" besser bedient, und wer unbedingt Schwerter braucht, kann ja zum Klassiker "Battle Arena Toshinden" greifen. Außerdem kommen in Bälde der SNK-Titel "King of Fighters" sowie der Arcade-Knüller "Soul Blade". Nebenbei fallen bei Samurai Shodown III hin und wieder auch überflüssige Brutalitäten auf: Es kann schon mal vorkommen, daß man nicht nur Hintergrundobjekte, sondern auch den Gegner mit dem letzten Streich übel zerschnitzt. Und das muß ja nicht (unbedingt) sein! (Markus Ziegler)

WERTUNG



 
System Playstation
Grafik
6,5
Sound
8
Spielspaß
7,5
GESAMT
7 (von 10)