DAS GAMEPLAY
Theoretisch hat sich am klassischen
SF2-Spielprinzip nichts geändert: In einer horizontal scrollenden
2D-Arena stehen sich zwei Straßenkämpfer gegenüber und
versuchen, den Gegner durch schnelle Kombinationen der jeweils drei Schläge
und Tritte sowie gelegentliche Würfe auszuknocken. Zudem verfügt
ein jeder über charakterspezifische Specialmoves wie Feuerbälle,
Teleports oder die legendären Dragon Punches, die in Verbindung mit
normalen Attacken besonders gesundheitsschädliche Combos (= Schlagkombinationen,
die nach dem ersten Treffer nicht mehr geblockt werden können) ergeben.
In der Praxis jedoch hat sich eine Menge getan seit 1991: So verfügt
jeder Fighter über eine Poweranzeige, die durch Treffer und/oder Specialmoves
aufgefüllt wird. Mit Hilfe dieser Energie lassen sich spektakuläre
Supercombos an den Mann bzw. die Frau bringen, wobei sich die Stärke
in drei Stufen variieren läßt. Eine wirkungsvolle Gegenmaßnahme
sind die sogenannten "Alpha Counters", bei denen zunächst die Attacke
abgeblockt und danach der Angreifer aus seiner Bewegung herausgeschlagen
wird. So weit so bekannt, neu sind hingegen die "Custom Combos", welche
die Schläge des Ausführenden kurzzeitig stark beschleunigen und
so das Opfer in die Defensive zwingen. Zusammen mit der Charakter-Vielfalt
ergeben sich auf diese Weise unzählige Strategien, deren wahrer Wert
sich erst nach intensivem Spielen herauskristallisiert. Während z.
B. gegen agressive Gegner wie Ken die defensive Taktik die größten
Erfolgsaussichten verspricht, hilft gegen die Feuerballmaschine Sagat nur
der Frontalangriff. Für zusätzliche Abwechslung sorgen versteckte
Zwischengegner, kleine Gegnerverhöhnungen per Select- bzw. L- und
R-Taste sowie die besonders gut versteckte "Team Battle". Gerüchten
zufolge treten hier zwei Spieler in Gestalt von Ken und Ryu zuerst gegen
Akuma und der Sieger hernach gegen Gouken, Akumas Halbbruder und ganz nebenbei
Lehrmeister der beiden, an. Das umfangreiche Optionsmenü (acht Schwierigkeitsgrade,
acht Turbostufen, ein bis drei Gewinnsätze) paßt die Duelle
dabei stets den Wünschen des Spielers an.
DIE TECHNIK
Nach dem wirklich schreiend häßlichen
SFA wirken die Grafiken des Nachfolgers endlich wieder abwechslungsreich
und bunt. Jeder Kämpfer wartet mit einer eigenen Stage auf, die endlich
auch wieder über das klassische Zeilenscrolling verfügen. Außerdem
haben Hintergrundanimationen einmal mehr Hochkonjunktur, während Effekte
wie Wasserspiegelungen oder durch blendendes Sonnenlicht hervorgerufene
Lens Flares zusätzlich für Atmosphäre sorgen. All das ist
erneut im bekannten Anime-Look gehalten, ja, es tauchen sogar Elemente
aus dem japanischen Zeichentrickfilm im Spiel auf. Auch die bisher unsäglichen
Ladezeiten der Playstationversion wurden fast auf Saturn-Standard verkürzt,
dafür kommt die Begleitmusik jedoch nicht mehr direkt von CD. Während
der Vorspann auf Segas 32-Bitter aus den Originalanimationen besteht, hat
die Playstation nur einen Full-Motion-Video-Abklatsch des Intros vorzuweisen.
Ansonsten nehmen sich die beiden Konvertierungen nicht viel, weshalb man
sie getrost als 1:1-Automaten- Umsetzungen bezeichnen kann.
DAS ERGEBNIS
Auch wenn die Masche mit den
unzähligen Sequels letzten Endes eine üble Geldmacherei und "Street
Fighter III" schon zum Greifen nahe ist, wird kein Fan der Serie auf SFA2
verzichten wollen. Einige neue Ideen, kleine Gags am Rande, aufpolierte
Grafiken und nicht zuletzt die makellose Spielbarkeit machen diesen Straßenkämpfer
zum besten aller Zeiten. Zwar drängt mittlerweile eine ganze Flut
an hochwertigen 3D-Kloppereien (Tekken 2, Fighters Megamix, Soul Edge)
auf den Markt, doch keine spielt sich ähnlich abwechslungsreich wie
der neue alte 2D-Champion. Hobby-Karatekas, die nicht schon "Street Fighter
Alpha" besitzen, sollten hier also auf alle Fälle zuschlagen! (Markus
Ziegler)
WERTUNG
System | Playstation | Saturn |
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