Sky Target

DIE STORY 

Das ist mal wieder typisch: Kaum hat das U.S.-Militär einen neuen Wunderjäger, die XF/A-49 "White Sword" entwickelt, schon wird das Teil von irgendwelchen Terroristen entführt. Also müssen die guten alten Maschinen (F-14, F-15, F-16 sowie die europäische Rafale) und die guten neuen Piloten 'ran. Sky Target ist die Fortsetzung der einstmals so populären "After Burner"-Saga, deren zweiter Teil auch auf der Classic-Compilation "Sega Ages Vol. 1" zu finden ist.

DAS GAMEPLAY 


Sobald man sich für einen der Flieger entschieden hat, warten sieben Stages darauf, von allerlei Feindgerät und beeindruckenden Obermotzen gesäubert zu werden, bevor man schließlich die White Sword selbst vom Himmel holt. Der Weg dorthin gabelt sich jeweils nach dem zweiten und fünften Schlachtfeld, wodurch summa summarum 13 verschiedene Levels zur Verfügung stehen. Im Ranking-Modus lassen sich diese nach und nach auch einzeln anwählen, wobei nach erfolgreichem Absch(l)uß bis zu fünf Sterne für Zielgenauigkeit, Geschwindigkeit und abgeschossene Gegner vergeben werden. Diese werden danach in höhere Dienstgrade umgesetzt, was das jedoch im einzelnen bringen soll, entzieht sich leider meiner Kenntnis.

Das eigentliche Spiel birgt kaum Überraschungen: In der Außenansicht düst man gen Horizont und bekämpft je nach Szenario (Dschungel, Stadt, Meer etc.) die verschiedensten Kampfflugzeuge von der guten alten A-10 Warthog über B2-Bomber bis hin zu Lockheeds Blackbird-Aufklärungsflugzeugen. Gelegentlich tauchen auch Geschütztürme am Boden und Schiffe im Wasser auf, die es auf das Spielerleben und seine Continues abgesehen haben. Da man bei Sky Target nicht wie in der Serie üblich schon nach einem einzigen feindlichen Treffer abstürzt und zudem bis zu dreimal direkt ab der Todesstelle weiterfliegen darf, sollte es selbst Anfängern gelingen, die leichteste der drei Schwierigkeitsstufen auf Anhieb zu bewältigen. Dafür spricht auch der unbegrenzte Vorrat an Lenkraketen, die sich wie bei den Vorgängern automatisch auf ein Ziel aufschalten, sobald man es mit dem Fadenkreuz der Vulcan-Bordkanone berührt hat.

DIE TECHNIK 


Altes Spielprinzip in neuem Gewand: Sämtliche Objekte und Landschaften bestehen aus Vektormodellen. Dies ermöglicht flüssige Animationen, die nur bei hohem Feindaufkommen leicht in die Knie gehen. Die riesigen Endgegner sind sehr phantasievoll gestaltet (von Bombern über Zeppeline und Transformations-Panzern bis hin zu Interkontinentalraketen ist alles zu finden) und werden stets in einem schicken Kameraschwenk vorgestellt. Allerdings ist auch Sky Target nicht ohne Schönheitsfehler: Bei den Abstürzen größerer Objekte wurde hin und wieder kräftig geschlampt. Häßliche Clipping-Fehler lassen die Wracks oft mit Bodenobjekten verschmelzen, bevor sie endgültig ausbrennen. Auch bestehen Rauchfahnen und Kondensstreifen saturntypisch nur aus schwarzen oder weißen Gittermustern, die über den Hintergrund gelegt werden (sind also nicht transparent), allerdings fällt das bei der allgemeinen Hektik kaum ins Gewicht. Erfreuliches gibt es hingegen vom Sound zu vermelden: Mitreißende Begleitmelodien motivieren zu immer neuen Höchstleistungen, und nach einer Zielerfassung ertönt nach wie vor das klassische "FIRE!" des Waffenoffiziers - jaja, F-16 und Rafale sind Einsitzer, aber wen stört das? Die Intro-Videos sind wiederum nicht so der Bringer, erinnern stark an die eigentliche Spielgrafik und sind auch inhaltlich nicht sehr ergiebig. Na, auf jeden Fall besser als gar nichts!

DAS ERGEBNIS 



Sky Target zu bewerten, ist ein echtes Dilemma: Einerseits macht das Spiel wirklich Spaß, die Grafik ist nicht übel und man kommt ohne lange Einarbeitungszeit sofort zur Sache. Andererseits ist es um die Langzeitmotivation naturgemäß nicht sonderlich gut bestellt. Die einzelnen Levels vergehen sozusagen wie im Fluge, und die Endgegner stellen meist nicht viel mehr als ein kurzes Intermezzo dar. Im Vergleich zur "Panzer Dragoon"-Serie ist es viel schwieriger (um nicht zu sagen unmöglich), den feindlichen Schüssen und Raketen gezielt auszuweichen. Dafür läßt sich der Schwierigkeitsgrad deutlich niedriger ansetzen, was vor allem Neulingen entgegenkommen dürfte. Ich zumindest werfe die CD regelmäßig wieder in den Schacht, denn für die Schießerei zwischendurch gibt es momentan eigentlich nichts Besseres! (Markus Ziegler)

WERTUNG



 
System Saturn
Grafik
8
Sound
8,5
Spielspaß
9
Dauermotivation
7
GESAMT
8 (von 10)