Star Ixiom

Entwickler:  Namco
Vertrieb:  Sony
Genre:  Taktik-Shooter
Spieler:  1
System:  Playstation

Story



Seit den "Space Invaders" liegt der Mensch im ständigen Clinch mit Außerirdischen, welche - frei nach Pinky und Brain - die Weltherrschaft an sich reißen wollen. So auch bei "Star Ixiom": Im 25. Jahrhundert hat es die Menschheit endlich geschafft, sich untereinander zu versöhnen und den Weltraum zu kolonisieren, da melden auch schon die unterschiedlichsten Alienvölker Herrschaftsansprüche an. In der Rolle des (beinahe einzigen) Spacesoldaten Roy Heinik übernimmt der Spieler die fast unlösbare Aufgabe, den Ansturm der Feinde (welche aus diversen Namco-Oldies bekannt sind) zurückzuschlagen.

Gameplay



Ein taktischer Shooter für nur 59 Mark? Wo ist da der Haken? Nun, ganz einfach: Die versprochenen Strategie-Elemente beschränken sich auf ein Minimum, und die Action rangiert auf dem Niveau von  Defender - plätte alles, um zu siegen! Das Spielprinzip selbst war bereits auf dem Atari 2600 bekannt, nannte sich damals jedoch noch "Solaris": Wie vor 13 (!) Jahren navigiert man auf einem rechtwinkligen Sternengitter zwischen feindlichen Flotten, eigenen Planeten und Raumbasen sowie Asteroidenfeldern. Sind alle Gegner erledigt, ist das Planetensystem gerettet, werden alle Basen zerstört, gilt das Spiel als verloren.

Um dem Playstationpiloten zumindest eine kleine Chance gegen die feindliche Übermacht einzuräumen, kann er jederzeit auf jedes beliebige Feld warpen, während sich die Gegner nur langsam über das Gitter bewegen. Trifft man auf sie, startet der Shooter-Teil des Spiels. Der aus der Cockpitansicht zu fliegende Raumjäger sowie die gewünschte Zusatzbewaffnung lassen sich an Bord einer Raumbasis auswählen, wo auch Schäden repariert und Energiereserven erneuert werden.

Leider spielt sich das ganze so langweilig, wie es sich hier anhört. Die dreidimensionalen Raumgefechte gegen uninspirierte Widersacher sind öde, die ansatzweise begehbaren Stationen ebenso. Wenn wenigstens irgendwo ein "Galaga"-Automat zu finden wäre, schließlich sind die Insektenwesen eine der Rassen, welche der Menschheit an den Kragen wollen! Aber nein, nicht einmal diese (nostalgische) Freude machen einem die Namco-Programmierer, obwohl einige Bordmechaniker hartnäckig von einer Spielhalle mit "Neo Pac-Man"-Automaten erzählen...

Technik



Sobald man eine kurze Runde im programminternen Übungssimulator gedreht hat, fragt man sich unwillkürlich, ob hier wirklich die "Tekken"- und "Ridge Racer"-Macher am Werk waren, oder ob das Spiel von einem externen Entwicklerteam eingekauft wurde. Von der Namco-typischen Perfektion fehlt zumindest jede Spur: Die Gegnerdesigns sind durch die Bank schwach, ihre grafische Umsetzung ebenso, und bereits dem Introvideo fehlt es an Dramatik. Dazu kommen optisch wie akustisch dünne Explosion, welche lediglich durch die je nach Gegnersorte unterschiedliche Musikbegleitung etwas aufgewertet werden. Der orchestrale Soundtrack ist denn auch das Highlight in diesem ansonsten äußerst enttäuschenden Game.

Ergebnis



Ahhh, "Solaris"... Das waren noch Zeiten: Ein riesiges Universum (es ist mir nie gelungen, den titelgebenden Stern Solaris zu erreichen und das Spiel zu beenden) und eine für damalige Verhältnisse phantastische Präsentation mit hervorragenden 3D-Effekten machten diesen Titel zu einem Klassiker in meiner 2600er-Sammlung. Wenn ich dagegen "Star Ixiom" betrachte, wird mir klar, wie grausam die Zeit doch zu Computerspielen sein kann. Das gleiche Spielprinzip wie anno ´87 (die einzige Neuerung neben den optionalen Wingmen stellen Langstrecken-Torpedos dar, welche auf entfernte Flotten abgefeuert werden können) und eine mittelmäßige Optik - das reicht heutzutage einfach nicht mehr aus, auch wenn auf der Packung das Namco-Logo prangt und der Niedrigpreis zum Kauf einlädt. (Markus Ziegler)

Wertung