Suzuki Alstare Extreme Racing
Entwickler: |
Criterion |
Vertrieb: |
Ubi Soft |
Genre: |
Rennspiel |
Spieler: |
1-2 |
System: |
Dreamcast |
Story
Am PC (und scheinbar
auch in Japan) war das Motorradrennen noch als "Redline Racer" bekannt,
jetzt präsentiert Ubi Soft das dezent überarbeitete PS-Spektakel
unter neuem Titel für die Dreamcast.
Gameplay
In den Auswahlmenüs
warten keine großen Überraschungen: Beim Einzelrennen dürfen
die sechs Maschinen Marke Suzuki auf zwölf Rundkursen (später
auch in gespiegelter Form) erprobt werden, vorausgesetzt, man hat die entsprechenden
Bikes und Pisten zuvor im Meisterschaftsmodus freigeschaltet. Dieser erstreckt
sich über neun kleine Wettbewerbe, an deren Ende man jeweils den ersten
Platz im achtköpfigen Fahrerfeld belegen sollte. Dabei ist es völlig
egal, ob man auf einer Strecke durch das Zeitlimit ausgeschieden ist, solange
man nur in den restlichen Rennen genügend Punkte gesammelt hat.
Das fällt anfangs
nicht gerade leicht, da die naturgemäß immer etwas zeitversetzt
reagierenden Motorräder auf Einsteiger einen sehr trägen Eindruck
machen. So muß schon sehr früh in Kurven eingelenkt bzw. aus
ihnen herausbeschleunigt werden, und in Schikanen ist es dringend notwendig,
ein oder besser gleich zwei Biegungen vorauszudenken. Um den Motorradlaien
nicht allzu oft mit den spektakulären Sturzanimationen zu konfrontieren,
gestalteten die Criterion-Programmierer das Rennen dergestalt, daß
bei entsprechend langsamer Fahrt die meisten Hindernisse übersprungen
werden können bzw. daß die Maschine ohne Schaden von ihnen abprallt.
Weiters lassen sich im
Setup Leistung, Lenkung und Bremsen abhängig voneinander manipulieren.
Wer also partout nicht mit einem Kurs zurechtkommt, darf die Manövrierfähigkeit
seines Bikes auf Kosten der Endgeschwindigkeit (deutlich) erhöhen.
Nitroschübe (der Vorrat wird an jedem Checkpoint um eine kleine Menge
aufgestockt) sorgen darüber hinaus für kurzfristigen Extra-Speed.
Da macht es (fast) nichts, daß die Steuerung nicht frei konfigurierbar
ist, sondern nur aus zwei Alternativen ausgewählt werden kann - die
drei wichtigsten Buttons (Gas, Bremse, Nitro) findet man immer, speziell
wenn man wie wohl die meisten Spieler auf die manuelle Schaltung verzichtet.
Technik
Prinzipiell hinterläßt
die Optik einen sehr guten Eindruck. Die Kurse wurden abwechslungsreich
in Szene gesetzt, die Motorradfahrer ordentlich animiert, und unterschiedliche
Tageszeiten sorgen für stimmungsvolle Beleuchtung. Die vier Kameraperspektiven
(darunter eine Frontkamera für extrem Schwindelfreie) unterscheiden
sich endlich einmal deutlich voneinander, leider fehlt nach einem Sieg
jedoch ein attraktives Replay. Dafür bleibt die Framerate stets flüssig,
allerdings macht sich auf einigen Streckenabschnitten der relativ späte
Grafikaufbau negativ bemerkbar. Während diese Schwäche beim Solorennen
nicht weiter stört, lassen sich am Splitscreen die Pop-Ups förmlich
greifen und mindern merklich den Spaß an der ansonsten ebenfalls
sehr hübschen und vor allem weiterhin äußerst flüssigen
Grafik. Oh, und weil wir gerade beim Meckern sind: Leider sind die verschiedenen
Computerfahrer im Rennen praktisch nicht zu unterscheiden, weswegen man
im Meisterschaftsmodus nie mit Bestimmtheit weiß, ob die aktuelle
Position für das Weiterkommen ausreicht. Außerdem müssen
Zweispieler-Duelle wie üblich ohne Beteiligung des restlichen Fahrerfeldes
ausgetragen werden.
Zum Sound gibt es lediglich
zu sagen, daß sich die angenehm hektischen Begleitmusiken ebenso
zurückhalten wie die ziemlich langweiligen Motor- und Crashgeräusche.
Naja, wenn man es sich genau überlegt, gab es eigentlich seit dem
allerersten "Ridge Racer" kein Rennspiel mehr, das über eine wirklich
mitreißende Soundkulisse verfügte...
Ergebnis
Erinnert sich noch jemand
an Segas "ManxTT SuperBike"? "Suzuki Alstare Extreme Racing" läßt
sich in Sachen Spielbarkeit recht gut mit diesem Arcade-Automaten (eine
Saturn- und PC-Umsetzung folgten) vergleichen. Im Vordergrund steht keinesfalls
die Simulation eines echten Motorradrennens, sondern vielmehr ein Arcade-Racer,
welcher sich dank seiner Geradlinigkeit (böse Zungen würden es
vielleicht auch "Mangel an Optionen" nennen) eher an Genre-Einsteiger wendet.
Sobald man sich erst einmal an die Steuerung des eigenen Bikes gewöhnt
hat, macht die Jagd auf die Führungsposition durchaus Spaß,
allerdings hält sich die langfristige Motivation in engen Grenzen.
Sind alle Strecken und Maschinen freigespielt, wandert das Spiel vermutlich
nur noch für gelegentliche Kopf-an-Kopf-Rennen in das Laufwerk - und
das ist in Zeiten von "Gran Turismo 2" eben zu wenig... (Markus Ziegler)
Wertung
System |
Dreamcast |
Grafik |
8 |
Sound |
6,5 |
Spielspaß |
8,5 |
Dauermotivation |
5 |
GESAMT |
7 (von 10) |