Tee Off
Entwickler: |
Bottom Up |
Vertrieb: |
Acclaim |
Genre: |
Sport |
Spieler: |
1-4 |
System: |
Dreamcast |
Story
Nachdem Golfsimulationen
lange Zeit eine Domäne der Heim- und Personal Computer waren, erobern
die geselligen Spiele in letzter Zeit zunehmend den Konsolenmarkt. Um der
vermeintlich jüngeren Zielgruppe gerecht zu werden, steht dabei weniger
der Realismus des grünen Sports, sondern vielmehr die Niedlichkeit
der Protagonisten im Vordergrund. Bislang konnten nur Golfer auf Playstation
und N64 mit "Everybody's Golf" bzw. "Mario Golf" die Keulen schwingen,
jetzt begibt sich auch die Dreamcast ans Tee.
Gameplay
Das Geschehen auf dem
Rasen ist schnell beschrieben: Wie bei den meisten Golfspielen üblich,
wählt man einen Schläger (oder vertraut auf die Vorgaben der
Konsole), legt die Schlagrichtung fest und bestimmt mit drei Tastendrücken
die Stärke und den Spin des Schwungs: 1. Ausholen starten, 2. Ausholen
beenden, 3. Abschlagszone treffen. Allerdings wandert die Zielmarkierung
derart gemächlich über die typische, halbkreisförmige Schwunglinie,
daß sogar blutige Anfänger kaum Schwierigkeiten haben, überharte
Schläge sicher ins Ziel zu bringen. Da sich zudem per zoombarer Vogelperspektive
genau die Flugbahn festlegen läßt und eine vorsichtige Schlagoption
den Schwung noch weiter verlangsamt, sind selbst Eagles schon bald kein
Problem mehr. Als Ausgleich läßt sich der Schwierigkeitsgrad
in fünf Stufen variieren, was allerdings nur die Cleverness der Computergegner
beeinflußt.
Während sich Solisten
mit der World Tour über fünf Kontinente vergnügen, stehen
für Multiplayer einige Variationen des Themas bereit: Mal zählt
(wie üblich) die Anzahl der benötigten Schläge, mal nur
die Zahl der gewonnenen Löcher, oder aber es werden Punkte für
Bogey, Par, Birdie usw. verteilt und zuletzt addiert. Insgesamt dürfen
bis zu vier Spieler an der spaßigen "Schlägerei" teilnehmen.
Als besonderer Gag wartet noch ein Extramodus auf der Silberscheibe, das
Krocket-ähnliche "G-Ball". In einem futuristischen Raum müssen
die Spielbälle durch drei Tore gedroschen werden, bevor ein Ziel in
der Mitte des Spielfeldes anvisiert wird. Da nebenbei auch die Kugeln der
Gegner ins Aus bugsiert werden dürfen, verspricht diese Spielart vor
allem im Partymodus viel Spaß, Solisten sollten sich dagegen nicht
allzu viel davon erhoffen.
Technik
Zuerst die guten Seiten
der Grafik: Das Gelände wird vollständig in 3D dargestellt, was
(ruckfreie) Kamerafahrten ermöglicht, die Ladezeiten minimiert und
mir persönlich schon immer besser gefallen hat als die am PC üblichen
Standbildorgien. Auch die Landschaftstexturen wären noch ganz okay,
aber:
Vom Bildschirm wird fast
ein Drittel für Spielinformationen und lästige schwarze Balken
verschenkt - die übliche Vollbild-Diskussion fällt also schon
von vornherein flach. Die 15 Cartooncharaktere (11 davon müssen erst
erspielt werden) sind ganz nett anzusehen, geben jedoch in puncto Animationen
nicht sonderlich viel her. Außerdem ist zu sagen, daß die Kurse
generell etwas dröge wirken, einige zusätzliche Details wie Zuschauer
am Rand des Grüns hätten nicht schaden können.
Auch die Soundeffekte
kommen über die klassischen Abschlaggeräusche nicht hinaus, und
die (englischen) Spielerkommentare nach Abschluß einer Bahn könnten
ebenfalls etwas Abwechslung vertragen.
Ergebnis
"Tee Off" ist ein nettes,
einsteigerfreundliches Partyspiel für zwischendurch. Zwar lassen sich
theoretisch neben versteckten Spielern noch weitere Ballsorten und Schlägersets
erkämpfen, doch ich frage mich ernsthaft: Wofür? Schon die Standardvarianten
werden im Handbuch nicht beschrieben, welche Prügel soll ein Bildschirmgolfer
wie ich also auswählen? Nein, die Stärken dieses Titels liegen
in seiner intuitiven Spielbarkeit und dem netten Bonusgame G-Ball. Somit
reicht es zwar nicht für einen Vorstoß in Spitzenregionen, aber
allemal für einen schönen Achtungserfolg. (Markus Ziegler)
Wertung
System |
Dreamcast |
Grafik |
5,5 |
Sound |
5 |
Spielspaß |
8 |
Dauermotivation |
6,5 |
GESAMT |
7 (von 10) |