Tekken 3
Entwickler: |
Namco |
Vertrieb: |
Sony |
Genre: |
Beat'em Up |
Spieler: |
1-2 |
System: |
Playstation |
Story
15 Jahre sind seit dem
zweiten "King of Iron Fist"-Turnier vergangen, als Heihachi Mishima von
einem sonderbaren Wesen erfährt, welches überall auf der Welt
Meister des Kampfsports tötet und nebenbei auch seine Truppen dezimiert.
Zur gleichen Zeit taucht ein junger Mann auf, der behauptet, sein Enkel
zu sein, und ihn um Hilfe bei der Suche nach seiner Mutter bittet. Heihachi
nimmt ihn unter seine Fittiche und beruft nach weiteren vier Jahren harten
Trainings das dritte Großturnier ein. So hofft er, das Monster namens
Ogre hervorlocken zu können.
Jeder Besitzer einer Playstation
kennt die "Tekken"-Serie. Von Namco 1994 ins Leben gerufen, stellte sie
in der Spielhalle stets die größte Konkurrenz für Segas
"Virtua Fighter" dar. Hier die wichtigsten Grundlagen: Bei Tekken 1-3 handelt
es sich um Polygonprügler, im Spiel werden jedoch hauptsächlich
zwei Dimensionen genutzt. Auf den vier verwendeten Tasten liegen je zwei
Schläge und Tritte (links und rechts), geblockt wird durch einen Joystickdruck
nach hinten. Feuerbälle und ähnlicher Fantasiekram sind zwar
prinzipiell verpönt, doch verfügt jeder Charakter über einen
oder mehrere unblockbare Attacken, die kleine Funkenregen oder ähnliches
hinter sich herziehen. Dank der 1:1-Umsetzungen, kleiner Bonus-Features
und nicht zuletzt der qualitativ herausragenden Rendervideos gehörten
die "Tekken"-Spiele stets zur Speerspitze der Playstation-Beat'em-Ups.
Gameplay
Trotz der 19 Jahre Zeitdifferenz
zwischen Teil 2 und 3 ist fast die ganze Kämpferriege von einst vertreten:
Paul und Heihachi sind merklich gealtert, King wurde durch einen neuen
maskierten Kämpfer mit den gleichen Moves ersetzt (raffiniert), Forest
Law und Jin Kazama sind jeweils Söhne alter Teilnehmer, Nina wurde
eingefroren und Hwoarang ist ein Schüler Baeks. Die einzigen echten
Newcomer sind der Brasilianer Eddy Gordo (erinnert sich noch jemand an
DeeJay aus SSF2?), Lin Xiaoyu, ein chinesisches Schulmädchen (na endlich
:-) sowie einige versteckten Charaktere, darunter auch die populäre
Manga-Figur Gon, der kleinste (und gemeinste) Saurier der Welt. Insgesamt
erhält man so 21 Charaktere, welche auf die übliche Weise (mit
allen Kämpfern im Arcade-Modus durchspielen) sowie durch kleine Bonusspiele
freigeschaltet werden. Da "Tekken 3" vermutlich mehr Spielmodi aufweist
als jedes andere Beat'em Up, hier eine kurze Auflistung:
Arcade Mode: wie in der
Spielhalle
VS Mode: zwei Spieler
gegeneinander
Team Battle Mode: 1 bis
8 Spieler pro Team treten gegeneinander an
Time Attack Mode: bei
Standard-Einstellungen zählt die Zeit des Durchspielens
Survival Mode: einer
gegen möglichst viele
Tekken Ball Mode: mörderisches
Beachball, muß erst erspielt werden
Tekken Force Mode: Sidescroller
im Stil von "Final Fight"
Practice Mode: Training
wie gehabt
Theatre Mode: Movies
und Musikstücke, muß erst erspielt werden
Option Mode: 1-5 Gewinnsätze,
3 Schwierigkeitsgrade, Zeitlimit, Speichermenü etc.
Leider hat man sich diesmal
etwas zu sehr auf den bereits verdienten Lorbeeren ausgeruht bzw. auf die
Goodies konzentriert: Das eigentliche Spielgeschehen ähnelt dem des
Vorgängers nämlich gewaltig, und die Moves der Kämpfer wurden
fast unverändert übernommen. Als einzige Neuerungen beherrschen
nun alle Teilnehmer den Sidestep sowie eine Art Power Up, wodurch der nächste
Angriff besonders wuchtig wird. Das war's.
Technik
Wenn schon inhaltlich
nichts Neues geboten wird, dann vielleicht an der Grafikfront. Tja, nicht
wirklich: Zwar glänzen die Polygonkämpfer durch einige der saubersten
Texturübergänge, die es jemals gab (Clipping-Fehler gehören
weitestgehend der Vergangenheit an), doch halten sich die Verbesserungen
gegenüber "Tekken 2" zwei auch hier in engen Grenzen. Schön,
alles ist noch etwas besser animiert und ausgeleuchtet, doch lassen sich
die Neuerungen nicht mit dem Quantensprung zwischen Teil 1 und 2 vergleichen.
Dazu kommt, daß die Geschwindigkeit gegenüber der japanischen
Version leicht abfällt und (ultrawichtig ;-) Annas Abspann umgeschrieben,
also quasi zensiert wurde. Auch bei den Soundeffekten (Schlaggeräusche
und Kampfschreie) bietet sich das gewohnte Bild, ja, die rocklastigen Musikstücke
fallen im Vergleich sogar merklich ab. Als kleiner Trost wird der Dual-Shock-Controller
unterstützt, was in der Hektik der Kämpfe aber kaum auffällt.
Immerhin: Die Vibrationen gefallen um einiges besser als bei der Referenzraserei
"Gran Turismo".
Ergebnis
Machen wir's kurz. "Tekken
3" ist ohne Zweifel das beste Tekken, das es je gab, und somit schon ganz
automatisch ein hervorragendes Spiel. Die Polygongrafiken sind sauber,
die Ladezeiten kurz, und das Gamedesign setzt auf Altbewährtes. Doch
genau hier liegt der Knackpunkt: Man hat ständig den Eindruck, vor
einem "Tekken 2"-Update zu sitzen, so vertraut wirkt alles. Ich für
meinen Teil halte jedenfalls "Soulblade" noch immer für das bessere
Spiel, auch wenn sich "Tekken 3" vermutlich zehnmal besser verkaufen wird.
(Markus Ziegler)
Wertung
System |
Playstation |
Grafik |
9,5 |
Sound |
7 |
Spielspaß |
9 |
Dauermotivation |
8,5 |
GESAMT |
9 (von 10) |