Entwickler: | Namco |
Vertrieb: | Sony |
URL: | www.playstation.de |
Genre: | Beat'em Up |
Spieler: | 1-2 |
System: | PS2 |
Story - Gameplay - Präsentation - Fazit - Wertung
Hintergrundinfo: Tekken ist DIE Erfolgsstory unter den 3D-Beat'em-Ups schlechthin – wenn es nach europäischen und nordamerikanischen Maßstäben geht. In Japan stets im Schatten des realistischeren Virtua Fighter, gelang Namcos Prügelserie hierzulande dank seiner einfacheren Bedienung und spektakuläreren Moves der große Durchbruch. Nach drei PlayStation-Umsetzungen erschien mit "Tekken Tag Tournament" eine Art "Best of Tekken" für die PS2. Als Quasi-Launchtitel war dieses Spiel der erste System-Seller für Sonys 128-Bitter, bot neben einem witzigen Bowling-Bonusgame und dem titelgebenden Tag-Team-Modus aber nur wenig Neues.
Das sollte sich mit Teil vier ändern, und so ließen sich die Namco-Entwickler einiges einfallen: Mit echten 3D-Arenen (nebst Hindernissen und Wandmanövern), aber auch neuen Charakteren wollten sie der neu erstarkten VF-Serie Paroli bieten. In japanischen Spielhallen und Wohnzimmern scheint diese Rechnung zwar nicht hundertprozentig aufgegangen zu sein, doch steht mit US- und Europa-Release die tatsächliche Bewährungsprobe noch bevor.
Story - Gameplay - Präsentation - Fazit - Wertung
Auch die gebotenen Spielmodi bieten Tekken-Veteranen kaum Überraschungen: Neben dem neuen Story-Modus, der sich lediglich durch einige zusätzlich eingestreute Standbilder und deutsch untertitelte Erzählpassagen von früheren Solospielen unterscheidet, stehen die bekannten Survival-, Time-Attack-, Team-Battle-, Übungs- und VS-Alternativen zur Auswahl. Daneben gibt es auch die aus "Tekken 3" bekannte "Tekken Force", bei der man sich nach dem Vorbild klassischer Sidescroller durch vier weitläufige Szenarien schlägt. Leider wird der eintönige Kampf gegen die Heerscharen maskierter Prügelknaben sehr schnell langweilig, und nach jedem Lebensverlust muss die komplette Stage wiederholt werden. Der Schwierigkeitsgrad zieht zwar erst im vierten Level an, dann aber greifen Heihachis Schergen zu immer unfaireren Angriffsmustern, weshalb dieser Spielmodus schon nach wenigen Versuchen seinen Reiz verloren hat. Auch der prinzipiell sehr interessante Trainingsmodus, bei dem in möglichst kurzer Zeit eine vorgegebene Reihe von Angriffsmanövern ausgeführt werden muss, kann sich leider nicht mit seinem Gegenpart in "Virtua Fighter 4" messen. Zum einen wechselt die Darstellung der Tastenkombinationen nicht mit der Blickrichtung des Spielers (sehr nervig!), zum anderen fällt sie gelegentlich so unpräzise aus, dass selbst durch wiederholtes Versuchen nicht klar wird, wie genau der jeweilige Move jetzt auszuführen ist.
Generell ist das leicht überarbeitete Bewegungsrepertoire ein zweischneidiges Schwert: Viele bewährte Kombinationen wurden in ihrer Durchschlagskraft stark beschnitten, erfordern ein neues Timing, oder wurden (in ganz wenigen Fällen) um höchst zweifelhafte Angriffe ergänzt. Ein schönes Beispiel hierfür wäre Julias neuer Roundhouse-Kick, der zwar spektakulär anzusehen ist, jedoch eine derart kurze Reichweite hat, dass der Gegner buchstäblich in Wurfreichweite stehen muss, um überhaupt getroffen zu werden. Hinzu kommt, dass die Kollisionsabfrage nach wie vor einen winzigen Tick zu unpräzise arbeitet, was gerade in den schicken Zeitlupen-Replays gut zu sehen ist.
Klingt enttäuschend? Keine Sorge: Die oben genannten Kritikpunkte sind lediglich winzige Flecken auf einer ansonsten weißen Weste, die weder Neulingen auffallen noch echte Tekken-Fans vom Kauf ihres Lieblingsspiels abhalten werden. Das Combo-lastige Spielsystem mit seinen simplen Special Moves und überzogenen Wurfanimationen bleibt weitestgehend unangetastet, und die neuen 3D-Backgrounds sorgen für spielerische Abwechslung: Wer es schafft, seinen Gegner in die Ecke zu drängen, ohne selbst durch das neue Positionstausch-Manöver an die Wand gedrückt zu werden, darf auf besonders einfache Mehrfachtreffer und erhöhten Schaden hoffen.
Auch die Kämpfer selbst bieten Anlass zur Kritik: Außer mit einer vergleichsweise niedrigen Polygondichte enttäuschen einige ältere Kämpfer (beispielsweise Nina Williams) durch Animationen, die sich seit Teil eins der Serie praktisch nicht verändert haben. Dies fällt besonders im direkten Vergleich mit den vorzüglich animierten Newcomern auf, insbesondere Boxer Steve überzeugt durch sehr lebensechte Ausfallschritte, Jabs und Uppercuts. Zum Trost gibt es endlich wieder vorgerenderte Abspann-Movies, die nach dem Durchspielen wie gewohnt auch direkt anwählbar sind. Doch obwohl die meisten nett in Szene gesetzt wurden und zum Teil sogar richtig unterhaltsam ausfallen, wird nie ganz die Klasse der "Tekken 3"-Filme erreicht.
Story - Gameplay - Präsentation - Fazit - Wertung
Story - Gameplay - Präsentation - Fazit - Wertung
System: | PS2 |
Grafik: | 9 |
Sound: | 8 |
Spielspaß: | 9 |
Dauermotivation: | 7,5 |
GESAMT: | 8,5 (von 10) |