Terracon

Entwickler:  Picture House
Vertrieb:  Sony
Genre:  Actionadventure
Spieler:  1
System:  Playstation

Story



Diese Maschinen: Der gewaltige, superintelligente Terraform-Computer "Terracon" soll dank massiver Budgetkürzungen zwangsentstöpselt werden. Da er vor lauter Terraforming mittlerweile aber zu intelligent geworden ist, weiß er das zu verhindern und wendet sich nebenbei auch noch gegen seine Schöpfer.

Gameplay



Wir spielen Xed, den Gehilfen des schlauen Doc (welcher Terracons Egotrip leider nur in holographischer Form überlebt hat). Zuerst suchen wir uns auf einem dreidimensionalen Planetenmodell unseren Zielort aus, werden per Shuttle hingebracht und abgesetzt. Das Ziel jeder Mission ist es, eine bestimmte Anzahl an Codekarten zu finden, die dann zum Schluß einen Haufen Raketen in Richtung Terracon feuern und ihn aus dem System verjagen. Wie wir die Karten finden, bleibt mehr oder weniger uns selbst überlassen, ein einigermaßen erkennbarer Pfeil weist uns jedenfalls immer die Richtung zum nächsten Missionsziel. Auf dem Weg dahin müssen wir das in verschiedenen Farben auftretende "Genergy" aufsammeln, welches dazu dient, die von Terracons Schergen abgebauten Gebäude wieder bezugsfertig zu machen - teils kommt man nur so im Level weiter. Außerdem sind noch insgesamt neun verschiedenfarbige "T.O.P.S." über die Welten versteckt, die es nach Möglichkeit zu finden gilt. Diese haben nämlich allesamt Spezialfunktionen: Während das eine Xed nur vor Angriffen schützt, verschießt ein anderes selbständig Raketen usw. Je mehr dieser T.O.P.S. den Level heil verlassen, desto mehr können wir später davon selber replizieren - gegen genügend Genergy, versteht sich. Also sollte man damit auch möglichst sparsam umgehen. Kompliziert? Iwo, doch die ebenfalls über das Areal verstreuten Geheimnisse sollten Forschern endgültig den Rest geben.

Aber wenn es doch nur so einfach wäre: Selbstverfreilich will uns Terracon daran hindern, ihn wiederum an der Ausführung seiner Pläne zu hindern, also schickt er uns mannigfaltige Robo-Schergen entgegen, die allesamt mehr oder weniger Taktik erfordern. Besonders kompliziert sind die durch einen Schutzschild gesicherten Riesenspinnen: Bei denen brauchts eine Extraportion Taktik samt einem gewaltigem Felsbrocken um weiterzukommen. Falls man irgendwann wirklich nicht mehr weiter weiß, kann man sich auch noch schlaue Tipps vom Holo-Doc geben lassen oder eines der herumplätschernden Boote benutzen, um fremde Eiländer zu erkunden - schwimmen kann Xed nämlich (natürlich) nicht. Dafür ist er aber in der Lage, stationäre Geschütze zu bedienen und auf ein Scharfschützenvisier zurückzugreifen, welches nicht nur zoombar ist, sondern auch Fischaugen-mäßig wabert - lustig!

Technik



Auf dem Weg zu Terracons Vernichtung dürften einige Kinnladen klappen - solche Grafik hat man auf der Playstation bislang noch selten zu sehen bekommen! Mal abgesehen von der spektakulären Weitsicht aus den drei Kameraperspektiven und den witzigen bis coolen Animationen von Xed, seinen Widersachern sowie der einheimischen Fauna inklusive verschreckter Ureinwohner, ist vor allem die Landschaftsdarstellung höchst spektakulär! Weich gerundete Hügel mit allerlei Busch- und Baumwerk, fette Gebäude und die gewaltigsten Explosionen seit langem - für Grafikfetischisten ist "Terracon" erste Wahl. Die Zwischensequenzen sind übrigens auch allesamt in Echtzeit berechnet und bestechen, neben den witzigen Dialogen, vor allem durch geradezu unheimlich viele Details, die das Geschehen zwar manchmal etwas ruckeln lassen, dafür aber verdammt cool aussehen. Das Tüpfelchen auf dem Grafik-"i" sind die sehr unterhaltsamen Ladescreens - doch da will ich mal nicht zuviel verraten.

Klar, dass da die Akustik nicht zurückstehen darf - selten gab es atmosphärischere Musik auf der Playstation, die kann man auch einfach nur zum Relaxen anhören! Das außerirdische Gebrabbel von Xed und seinesgleichen ist zwar linguistisch nutzlos, aber witzig anzuhören (wenigstens gibt es Untertitel für Plutonisch). Einzig und allein die Soundeffekte wissen nicht immer zu überzeugen. Kurz gesagt: die Präsentation wirkt wie aus einem Guss, das ganze Spiel ist von A bis Z durchgestylt!

Ergebnis



Allen Technik-Innovationen zum Trotz bietet "Terracon" doch nur eher altbackenes Gameplay: "gehe dahin, zerhackstücke Feind, sammle Karte, kuck Dich nach Bonusgegenständen um, wenn Du magst...". Einzig das Genergy-System mit seinen vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten bietet einen nicht zu unterschätzenden taktischen Ansatz, der Rest besteht aus Action und viel Lauferei - spätestens wenn man den ganzen Level abgesucht hat und trotzdem noch eine Karte fehlt, fragt man sich, warum nur zwischen den Missionen gespeichert werden darf. Aber genug gemosert, Terracon" sieht gut aus, hört sich gut an und spielt sich auch gut. Genau das richtige für Entdecker mit viel Zeit! (Paul Kautz)

Wertung