Entwickler: | Neversoft (Treyarch) |
Vertrieb: | Activision |
Genre: | Skateboard-Action |
Spieler: | 1-2 |
System: | Dreamcast/PS One |
Story
Gameplay
Die erste Neuerung macht sich schon nach wenigen Sekunden bemerkbar: Waren versteckte Areale und Geheimabschnitte früher noch ein seltenes Bonusfeature, so wimmelt THPS2 geradezu davon. Bereits im ersten Level lässt sich beispielsweise ein Windkanal öffnen, ein Sprung durch eine Glaswand macht eine zweite Halle zugänglich, in der ein abflugbereiter Hubschrauber steht. Grindet man über dessen Rotorblätter, hebt er ab und reißt einige Stahlträger von der Decke, welche sich fortan ebenfalls abgrinden lassen. Im weiteren Spielverlauf warten ein kalifornischer Schulhof, ein verwinkelter Parcours am berühmten Venice Beach, die Innenstadt von Philadelphia und nicht zuletzt New York bei Nacht. Natürlich entspricht keine der Locations tatsächlich einem realen Vorbild, doch ist die Atmosphäre dank liebevoller Details (verwitterte Graffitis in Venice, fluchende Taxifahrer in New York, die Liberty Bell in Philadelphia...) gut eingefangen. Eine Abwechslung vom missionsorientierten Gameplay dieser Levels bieten drei Skateparks, in welchen nur die erreichten Tricks und Stilpunkte zählen. Hat man in jedem dieser Areale eine Goldmedaille eingefahren, wird zur Belohnung ein weiteres Video sowie in der Regel eine Cheatoption (z.B. unbegrenzte Balance bei Grinds) zugänglich.
Im Gegensatz zum Vorgänger kämpft man nun jedoch nicht mehr um nichtssagende Videokassetten, sondern erhält für alle erfüllten Aufgaben und neue Bestleistungen harte Dollars. Diese werden umgehend in verbesserte Spielerstatistiken, neue Boards und ausgefallenere Tricks investiert. Oder, wie es das Handbuch ausdrückt: Geld macht geschickt, Bruder! Das ist auch bitter nötig, denn der Spielverlauf wurde exakt so ausgeklügelt, dass sich immer gerade noch das nächste Ziel erreichen lässt, bevor wieder eine Erhöhung der diversen Sprung- oder Balancewerte nötig wird, zudem öffnen sich einige Levels erst ab einer bestimmten Geldsumme. Kurzum: Der sanft, aber stetig ansteigende Schwierigkeitsgrad sorgt für eine gleichbleibend hohe Motivation.
Ein Übriges tut die gewohnt simple Steuerung: Mit Manuals (Balanceakten auf einer Rolle) lassen sich nun flache Strecken überwinden, was geradezu haarsträubende Kombinationen der neuen Stunts ermöglicht. Speziell Grab-Tricks sind echte Punktegaranten, wenn sie mit Drehungen kombiniert werden, doch auch Grinds über mehrere (Spezial-) Hindernisse hinweg bringen die Scoreleiste zum Glühen. Nebenbei wurde noch die Kollisionsabfrage bei Landungen überarbeitet, weshalb neuerdings Punktabzüge für schlechte bzw. Boni für perfekte Landungen vergeben werden. Um es auf den Punkt zu bringen: Obwohl der Spieler prinzipiell nichts anderes als im Vorgänger tut, hat er viel mehr Möglichkeiten, die durch das abwechslungsreiche Leveldesign noch unterstrichen werden.
Sollten die Karriere-Gegenden doch irgendwann einmal nerven - kein Problem: THPS2 enthält einen vollständigen Level-Editor! Zwar ist das Ausmaß der zu kreierenden Parks begrenzt, doch sind sämtliche Elemente (z.B. Geländer, Rampen, Pipes...) vorhanden. Schade nur, dass sich nicht alle miteinander kombinieren lassen, so sind beispielsweise Geländer am Kopfende einer Halfpipe ein Ding der Unmöglichkeit. Doch Schwamm drüber, Hobby-Architekten finden auch ohne dieses Feature ein reiches Betätigungsfeld. Und wer zum Selberbauen zu faul ist, kann direkt eine der vorgefertigten Arenen probefahren. Auf Wunsch auch gegen einen menschlichen Kontrahenten, schließlich tauchen Skater meist in Rudeln auf. So bieten die Neversoft-Designer auch diesmal wieder eine kleine, aber feine Auswahl an Duell-Varianten, darunter das beliebte Graffiti-Skaten: Jeder Trick färbt das entsprechende Hindernis in der Farbe des Spielers ein, nur ein aufwendigerer Trick kann dies ändern. Dank des variablen Zeitlimits ist dieser Spielmodus unterhaltsamer denn je, und auch die anderen Zweikämpfe (Punktejagd, Trick-Duell, Fangen) stellen einen netten Zeitvertreib dar.
Präsentation
Auch der Sound bietet keinen Anlass zur Klage, im Gegenteil: Die ausgezeichneten Musikstücke des Vorgängers werden mit Grunge- und Rock-lastigen Stücken (u.a. von Anthrax, Rage against the Machine, Naugthy by Nature und Bad Religion) sogar noch getoppt, die selbst beim wiederholten Durchspielen immer noch hörenswert sind. Die Soundeffeke klingen passend wie eh und je und werden von stimmigen Ambient-Sounds untermalt.
Ergebnis
Wertung
System | Dreamcast | Playstation |
Grafik | 9 | 8 |
Sound | 9,5 | 9,5 |
Spielspaß | 9 | 9 |
Dauermotivation | 9,5 | 9,5 |
GESAMT | 9,5 (von 10) | 9 (von 10) |