Entwickler: | Namco |
Vertrieb: | Sony |
Genre: | Beat'em Up |
Spieler: | 1-4 |
System: | Playstation 2 |
Story
Seither wurde die Serie konsequent weiterentwickelt: Nach dem technisch wesentlich saubereren, inhaltlich jedoch kaum veränderten zweiten Teil durchlief die Story einen Zeitsprung: "Tekken 3" spielte Jahre später und erlaubte dadurch eine stark erweiterte Heldenriege. Dass die vierzigjährige Anna noch immer auf Girlie machte (nur weil sie mit ihrer Schwester cryogenisch konserviert wurde), nahm man da billigend in Kauf, ebenso den animierten Holzkämpfer Mokujin oder einige ihren Eltern doch verblüffend ähnlich sehende Nachfahren. Schluss damit, "Tekken Tag Tournament" löst sich endgültig von Kleinigkeiten wie Kontinuität oder logischen Zeitfolgen, hier werden (fast) alle Charaktere nochmals zu einem großen Tag-Team-Match versammelt - lediglich die Bonuscharaktere Gon (ein Manga-Dino) und Dr. Boskonovitch aus "Tekken 3" sowie Marshall Law aus dem Ur-"Tekken" fehlen.
Gameplay
Als weitere Goodies dürfen die erspielten Movies wie schon im dritten Teil jederzeit erneut betrachtet werden, allerdings sind sie allesamt recht kurz, in Spielgrafik berechnet (Ausnahme: die exzellent animierte Rendersequenz der Endgegnerin) und werden von der vollkommen unpassenden (da äußerst ruhigen) Abspannmusik begleitet. Dennoch sind auch diesmal wieder einige echte Highlights vertreten, speziell Forest Laws "Fehltritt" weiß immer wieder zu entzücken. Weiterhin dürfen nun während des Spiels Screenshots angefertigt und auf die Memory Card abgespeichert werden (die Programmierer allein kennen wohl den tieferen Sinn dieses Features), und natürlich darf auch ein Bonusspiel nicht fehlen. Im Unterschied zu "Tekken Ball" und "Tekken Force" beim Vorgänger wartet hier zwar nur ein Game, doch das hat es in sich: "Tekken Bowl" stellt ein ausgezeichnet umgesetztes und sehr unterhaltsames Bowling-Spielchen dar, das dank unterschiedlicher Tag-Teams immer wieder Spaß macht.
Ansonsten hat sich nicht viel getan - warum auch? Noch immer stehen Survival-, Team-Battle- und (für Nostalgiker) ein 1:1-Modus zur Auswahl, die eigentlichen Matches gestalten sich wie immer. Der Mangel an neuen Moves sowie das Fehlen echter 3D-Arenen wird Fans nicht weiter stören, vielmehr setzt Namco just auf diesen Wiedererkennungseffekt - und natürlich auf die gewohnt eingängige Steuerung. Per PS2-Multitap kommen diesmal übrigens bis zu vier Mitspieler gleichzeitig zum Zuge (zwei Teams à zwei Kämpfer), wodurch sich jeder Couch-Karateka auf seinen ganz persönlichen Favoriten konzentrieren kann.
Technik
Schön auch, dass das augenfeindliche Flimmern der originalen Japan-Version für den PAL-Release beseitigt wurde, weniger schön hingegen, dass nicht wie zum Beispiel bei den meisten Dreamcast- Spielen an einen 50/60-Hertz-Umschalter gedacht wurde. So schleichen die Kämpfer um 17 Prozent langsamer über den Screen - sicherlich kein großes Problem für Spieler, die auch bisher nur die 50 Hertz gewohnt waren, für alle anderen jedoch eine echte Enttäuschung - nun, zumindest wurde das Fullscreen-Format beibehalten, wodurch die aus vielen PS-One-Spielen bekannten schwarzen Balken hier keine Rolle spielen.
Unverändert blieb hingegen die Soundbegleitung, welche stark an die vorhergehenden "Tekken"-Spiele erinnert. Die meisten Sound- und Sprachfetzen wurden unverändert übernommen, die Musikstücke lehnen sich stark an ihre direkten Vorbilder aus Teil 3 an, sprich: bewährte Qualität, aber nichts Neues. Eine kurze Erwähnung verdient auch die Streichung der Replays nach einer gewonnenen Runde. An ihrer Stelle ist jetzt nur noch die letzte, entscheidende Attacke eines Kampfes zu sehen, das jedoch im Halbsekundentakt aus drei verschiedenen Kameraperspektiven. Nett, doch wäre eine Mischung aus beiden Alternativen mit Sicherheit noch netter gewesen...
Ergebnis
Wertung
System | PS2 |
Grafik | 9 |
Sound | 7,5 |
Spielspaß | 9 |
Dauermotivation | 8,5 |
GESAMT | 9 (von 10) |