UmJammer Lammy

Entwickler:  Sony
Vertrieb:  Sony
Genre:  Musik-Action
Spieler:  1-2
System:  Playstation

Story



Lammy ist ein schüchternes Mädchen, das wie ihr indirekter Vorfahre PaRappa im 2D-Land lebt. Als Gitarristin einer Girlband jedoch wächst sie über sich hinaus, was es in sechs Episoden auszunutzen gilt. Dabei ist es völlig egal, ob man der Feuerwehr beim Löschen eines Hauses oder einer Hebamme beim Beruhigen der Säuglinge hilft - die einzige Aufgabe Lammys besteht darin, die zuvor gesungenen Melodien auf der Gitarre nachzuspielen. Wer sich noch an "PaRappa the Rapper" erinnert, weiß auch schon haargenau, wie diese Wettbewerbe ablaufen...

Gameplay



Im Klartext bedeutet das, daß am oberen Screenrand ein Cursor eine Befehlszeile durchläuft, welche verschiedene Tastensymbole enthält. Werden diese im richtigen Augenblick (passend zum Rhythmus) gedrückt, hält sich die Bewertung auf dem ursprünglichen "GOOD", wenn nicht, fällt sie zunächst auf "BAD" und hernach auf "AWFUL". Dabei verändert sich der Sound der Songs (Mißklänge, Molltöne), wodurch es fast noch schwerer wird, sich auf den Beat zu konzentrieren. Gelingt es dennoch, eine Etappe mit einem "GOOD" abzuschließen, folgt ein kurzer Zwischenspann, und Lammy findet sich in der nächsten Bredouille wieder.

Nun, einige Unterschiede zum offiziellen Vorgängerspiel gibt es dennoch: So ist es beispielsweise nun schon beim ersten Spielen möglich, ein "COOL"-Rating zu erzielen. In diesem Fall verabschiedet sich der Vorsänger vom Bildschirm, und Lammy darf wild drauflosrocken. Je nach Resultat spendet der Mentor Beifall oder kehrt auf die Bühne zurück, um wieder die Führung zu übernehmen. Den begehrten "COOL"-Status zu erreichen, fällt neuerdings zumindest auf dem einfachen Level leichter, da hier keine spezifischen Tasten gedrückt werden müssen. Stattdessen genügt es, beliebige Buttons auf der Vorder- bzw. die zwei oberen Tasten auf der Rückseite zu drücken - die unteren beiden sind mit kleineren akustischen Effekten belegt. A propos Effekte: Mittels der Select-Taste dürfen die in vorherigen Stages erspielten Extra-Items auf die Gitarre montiert werden, um ganz neue Klangergebnisse zu erzielen.

Des weiteren stehen ab Stage 2 neuerdings auch zwei Multiplayer-Modi zur Auswahl: Die kooperative Spielart gestattet zwei Teilnehmern (wahlweise auch mit Computer-Unterstützung) eine friedliche Jam Session, der Wettstreitmodus zielt hingegen darauf ab, dem Konkurrenten durch gelungene Riffs Punkte abzunehmen. In diesen Varianten kontrolliert der zweite Spieler Lammys böses Alter Ego "Rammy" (klingt auf Japanisch völlig gleich), was auf das eigentliche Spiel allerdings keine Auswirkungen hat.

Technik



Alles schon mal dagewesen - wer "PaRappa the Rapper" gesehen hat, weiß schon ziemlich genau, wie sich Lammy ihren Fans präsentiert. Noch immer bevölkern zweidimensionale Vektorfiguren eine dreidimensionale Cartoonwelt, noch immer wirkt alles erschreckend bunt, und noch immer streuen die Programmierer jede Menge psychedelischer Effekte ein, um den Spieler abzulenken. Leider scheinen sie diesmal den Bogen jedoch ein wenig überspannt zu haben, denn gelegentlich fällt es wirklich schwer, den durch die vielen verschiedenen Nebenfiguren verursachten Tumult zu überblicken.

Die Grafik ist hier jedoch bekanntlich nur Nebensache, wie sieht es mit der Musik aus? Tja, auch auf diesem Gebiet hatte der Rap-lastige Vorgänger die Hundenase leicht vorne. Es machte einfach mehr Spaß, selbst zu sprechen, als wild auf eine Gitarre einzuhacken, welche dann irgendwelche schrägen Töne von sich gibt. Dennoch sind auch diesmal wieder einige (englische) Ohrwürmer unter den Stücken, zudem soll sich noch ein PaRappa-Bonusspiel auf der CD verstecken. Leider dürften dieses nur echte Profis (oder Cheater?) finden, denn die Steuerung ist gewohnt heikel und stellt den ambitionierten Heim-Guitarrero auf der höheren Schwierigkeitsstufe oftmals vor fast unlösbare Aufgaben.

Ergebnis



Ein Spiel wie "UmJammer Lammy" zu bewerten, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit - entweder man mag es, oder man mag es nicht. Wer auf der Suche nach dem etwas anderen Party-Spielvergnügen ist, etwas für (Rock-) Musik übrig hat und sich nicht am heutzutage doch ziemlich häßlichen Cartoon-Look stört, findet hier jedoch eine sehr amüsante Herausforderung für Takt- und Fingerspitzengefühl. Na denn: Leave it to Lammy! (Markus Ziegler)

Wertung