Entwickler: | Sega |
Vertrieb: | Sega |
Genre: | Beat'em Up |
Spieler: | 1-2 |
System: | Dreamcast |
Story
Gameplay
Im Optionsmenü hat sich schon einmal nicht allzuviel getan: Zeitlimit (15 Sekunden bis unbegrenzt), Rundenanzahl (2 bis 5) und Padbelegung sind variabel wie bisher. Der Schwierigkeitsgrad läßt sich in vier Stufen dem eigenen Können anpassen, zusätzlich kann die eigene bzw. Gegnerenergie bis auf das Doppelte angehoben werden. Von diesen Tricksereien zeigt sich das Ranking am Spielende unbeeindruckt - wer ohne Niederlage (möglichst auch ohne Gegentreffer) Dural zur Strecke bringt, heimst die guten Noten ein, ungeachtet des Spiellevels.
Echte Neuigkeiten gibt es dagegen im Ring zu bewundern. Als erstes fallen die unebenen Arenen auf: Wände verhindern an einigen Stellen den Ringout (und erlauben neue Special Moves), Treppen und ähnliche Schrägen bevorteilen den einen oder anderen Spieler. Um diese Gegebenheiten optimal auszunutzen, gesellt sich zu den bekannten Block-, Punch- und Kick- nun der sogenannte Evade-Button. Wie der Name schon sagt, ermöglicht dieser das Ausweichen in den dreidimensionalen Raum, was neue Würfe und fiese Umgehungstaktiken nach sich zieht.
Dennoch werden sich alte VF-Hasen gleich heimisch fühlen: Die alten Kombinationen sind noch immer effektiv, und trotz der ausbalancierten Kräfteverteilung gibt es noch immer einsteigerfreundlichere und schwerer zu erlernende Charaktere. Generell kann gesagt werden, daß die neuen Moves bzw. der Evade-Button das Spiel zwar komplizierter, nicht aber schwieriger machen, da nunmehr viele Taktiken zum Ziel führen. Bereits in der Spielhalle machte sich dies im Schwierigkeitsgrad bemerkbar, und auch in der Heimumsetzung bietet der Computer eigentlich nur auf der höchsten Schwierigkeitsstufe eine wirklich große Herausforderung.
Was die Sache wiederum etwas erschwert, ist erneut das Dreamcast-Pad. Das durch die zahlreichen Special Moves stark beanspruchte Steuerkreuz ist der Aufgabe schlichtweg nicht gewachsen. Obwohl ich nun schon mehrere Stunden Spielpraxis bei VF3tb vorweisen kann, geschieht es regelmäßig, daß ich unabsichtlich nach oben drücke, was in späteren Stages absolut tödlich sein kann. Zwar wurden die bekannten Zeitlupensprünge dadurch entschärft, daß zuvor kurz nach unten gesteuert werden muß, doch bringt das relativ wenig, wenn statt eines blitzschnellen Ellbogenstoßes (vor+Punch) eine lahme Hüpf-Attacke (vor/hoch+Punch) ausgeführt wird. Meiner Theorie nach liegt diese Schwäche an der ungünstigen Positionierung des digitalen Richtungskreuzes, welches deutlich tiefer angebracht ist als die Buttons auf der rechten Seite. Dadurch liegt der Daumen weiter oben auf dem Kreuz, als es wünschenswert wäre. Jedenfalls empfehle ich allen ambitionierten Virtua-Fightern die Anschaffung des Arcade Sticks, schließlich war schon der Saturn-Vorgänger namens "Virtua Stick" eine Klasse für sich!
Technik
Doch zurück zu den Tatsachen: Sobald man sich an den erwähnten Barbie-Look und die gelegentlich etwas ruckartigen Animationen gewöhnt hat, kann man sich ganz auf die nett designten Arenen konzentrieren - kleine Gags wie auffliegende Vögel, heruntergeschlagene Hüte etc. "stören" nur am Rande. Das ist auch gut so, da die Kollisionsabfrage kritischer und das Stellungsspiel durch die neuen Unebenheiten wichtiger denn je ist. Gelingt es, sich in eine niedrigere Position zu manövrieren, so gehen viele Attacken des Gegners automatisch ins Leere, während es ihm unmöglich wird, sich unter den eigenen Angriffen wegzuducken. Die verschiedenen Standhöhen (ein Bein auf den Stufen einer Treppe, eins auf der Erde) wurden übrigens recht gut gelöst. Nur selten kommt es zu Clipping-Fehlern, wenn beispielsweise eine Fußspitze im Boden verschwindet, dafür treten in der Wüsten-Stage spürbare Slowdowns auf, was mindestens genauso schwer wiegt!
Vom Sound dagegen gibt es nicht viel zu berichten. Einmal mehr wurden die alten Effekte aufgewärmt, doch dröhnen sie nun etwas klarer aus den Boxen. Auch die Sprachausgabe während der Siegesanimation wurde neu aufgenommen und klingt nun deutlich realistischer, ist jedoch noch immer nicht lippensynchron. Die schlagzeugdominierten Begleitmusiken bleiben ebenfalls nicht über längere Zeit im Gedächtnis hängen. Was auf der Technikseite allerdings noch erwähnenswert wäre, ist die Lade- und Speicherfunktion: Da eine Autoload-Option fehlt, muß man zu Beginn des Spiels immer erst seinen Speicherstand laden, gleiches gilt, nachdem man einen Movie im "History"-Menü aufgerufen hat. Unglaublich, aber wahr: Diese Filmchen annulieren automatisch alle Speicherstände, wer vorher also nicht gesichert hat, verliert seine neuen Highscores!
Ergebnis
Wertung
System | Dreamcast |
Grafik | 8,5 |
Sound | 7,5 |
Spielspaß | 9 |
Dauermotivation | 8 |
GESAMT | 8,5 (von 10) |