Vigilante 8
2nd Offense
Entwickler: |
Luxoflux |
Vertrieb: |
Activision |
Genre: |
Auto-Action |
Spieler: |
1-4/1-2 |
System: |
Dreamcast/Playstation |
Story
Eins vorweg: Auch wenn
auf der Packung noch verschämt der Untertitel "Vigilante 8: 2. Herausforderung"
prangt, ist das gesamte Spiel in Englisch gehalten - mit deutschem Handbuch,
versteht sich. Nun ja, die Story, soweit ich sie verstehe: Nachdem die
Crash-Gang der Coyotes anscheinend im Vorgängers zerschlagen wurde,
reist der ehemalige Anführer aus der Zukunft ins Jahr 1977 zurück,
um wieder einmal für Aufruhr zu sorgen. Als Resultat reist der Spieler
in einer von insgesamt 15 Rollen, von denen anfangs jedoch nur 9 freigeschaltet
sind, quer durch die USA; entweder, um den Plan zu vereiteln, oder um ihn
zu verwirklichen. Für welche Figur man sich auch immer entscheidet,
in den 8 Stages ist prinzipiell stets das gleiche zu erledigen: "Finde
irgendwelche Dinge, liefere sie vielleicht noch irgendwo ab, beschütze
oder zerstöre ein paar Gebäude und vernichte schließlich
alle Gegner. Ist der letzte Punkt erfüllt, gilt die Mission als abgeschlossen,
auch wenn die anderen Ziele nicht erreicht wurden.
Freundlicherweise läßt
sich dieser Quest-Modus auch zu zweit gleichzeitig spielen, außerdem
hält V8-2 noch die obligatorischen Deathmatch-Spielchen für bis
zu vier Teilnehmer (maximal 2 an der Playstation) bereit. In dieser Disziplin
erinnert es stark an die vor allem in den USA sehr populäre "Twisted
Metal"-Reihe, welche auf der Playstation seinerzeit das Car-Combat-Genre
populär machte.
Gameplay
Genau dies macht denn
auch den Löwenanteil des Spiels aus. In den optisch wie topographisch
sehr abwechslungsreichen Arenen ist weniger fahrerisches Können als
vielmehr taktisches Geschick und ein meisterhafter Umgang mit den diversen
Bordwaffen gefragt. Zusätzlich zum Standard-MG stehen Mörser,
(Lenk-) Raketen, Minen und Flammenwerfer auf dem Programm, darüber
hinaus verfügt jedes Fahrzeug über einen Spezialangriff sowie
diverse Combos, welche sich mit den oben genannten Waffensystemen durchführen
lassen. Diese Container liegen überall auf den größtenteils
zerstörbaren Schlachtfeldern verstreut, je nach Szenario finden sich
darüber hinaus noch Hoverpods (à la "Zurück in die Zukunft
II"), Hydrofloaters (erlauben das Fahren auf dem Wasser) und Raupenketten
(für verschneite Abhänge). Tja, damit wäre prinzipiell auch
schon alles gesagt, was man über dieses Spiel wissen muß.
In 3 Schwierigkeitsgraden
wird fortan Jagd auf die Computer- bzw. Mitfahrer gemacht, wobei kleine
Unstimmigkeiten den Spaß an der Zerstörung allerdings etwas
trüben: So vefügen sämtliche Fahrzeuge nur über eine
sehr unzureichende Kollisionsabfrage, weshalb sie bei einem Zusammenstoß
meist durch den Widersacher hindurchgleiten. Ärgerlicher als dieses
Detail ist jedoch die Tatsache, daß das eigene Vehikel im Wasser
regelmäßig umkippt. Theoretisch läßt sich in diesem
Fall der Hydroantrieb abwerfen, wodurch die Karre in den Fluten versinkt
und am Startpunkt wieder abgesetzt wird. Da hierzu jedoch eine Tastenkombination
benötigt wird, welche einem in der Dreamcastversion aufgrund der Beschränkung
auf 6 Feuertasten möglicherweise gar nicht zur Verfügung steht
(ging zumindest mir bei meinem ersten Konfigurationsversuch so), liegt
man im Wasser und wartet darauf, daß die Zeitspanne der verflixten
Dinger von selbst verstreicht - ganz klasse! Als letzter Kritikpunkt sei
die Analogsteuerung genannt, welche ruhig etwas präziser und vor allem
feinfühliger hätte ausfallen können. Manche Karren hüpfen
völlig unmotiviert durch die Gegend, obwohl man den Analogstick nur
schief angesehen hat...
Technik
Zumindest in der Dreamcast-Version
gibt es hier wenig zu meckern: 60Hz-Vollbild, hochauflösende Texturen
sowie eine stets flüssige Framerate machen V8-2 zu einem optischen
Genuß. Die Playstation-Variante fällt dagegen in puncto Framerate,
Texturen und Auflösung deutlich ab (außerdem fehlt der Vierer-Splitscreen),
sieht jedoch für 32Bit-Verhältnisse noch immer gut aus. Auch
die gerenderten Intro- und Extro-Movies machen einen guten Eindruck, zwischen
den Missionen wird allerdings nur trockener (und nichtssagender) englischer
Text geboten.
Soundtechnisch schenken
sich die beiden Rivalen nichts, Effekte, Sprachfetzen sowie einige hübsche
Begleitstücke (darunter ein Remix der bekannten Bach-Toccata) untermalen
die hektische Ballerei. Die Steuerungsprobleme fanden bereits in der Gameplay-Sektion
Erwähnung, wobei zu bemerken ist, daß die Playstation aufgrund
der niedrigeren Bildwiederholungsrate den Spieler vor größere
Probleme stellt.
Ergebnis
Auch wenn die Solokampagne
nicht gerade ein Reißer ist, im Duellmodus spielt "Vigilante 8: 2nd
Offense" seine Stärken voll aus. Obwohl es gelegentlich schon fast
zu leicht ist, seinen Gegner mit all den selbstzielenden Waffen zu verschrotten,
hat die pure Zerstörungsorgie als Partyspiel unbestritten ihren Reiz.
Kurzum: Kein Muß, aber doch ein sehr netter Spaß für zwischendurch.
Allerdings würde ich persönlich entschieden zur Dreamcast-Version
raten, da hier die technische Umsetzung naturgemäß um Klassen
besser ausfällt als auf Sonys betagtem 32Bitter. (Markus Ziegler)
Wertung
System |
Dreamcast |
Playstation |
Grafik |
8,5 |
7 |
Sound |
8 |
8 |
Spielspaß |
8,5 |
8 |
Dauermotivation |
7 |
6 |
GESAMT |
8 (von 10) |
7 (von 10) |