26.11.07: Jedem das Seine

M: So. Da bin ich schon wieder, nach kaum einem Vierteljahr. Viel gibts zu diesem Comic nicht zu sagen. Ständig beschwert sich die
Spielergemeinde darüber, dass Politiker noch immer lieber auf so genannten "Killerspielen" herumreiten als die Frage zu diskutieren, ob Games
nun eigentlich Kunst seien oder nicht. Tja, da hab ich einen Tipp für euch, Kinder: Kauft das nächste Mal außer einem "Halo 3" noch ein "Eternal
Sonata" oder neben einem "Call of Duty 4" auch ein "Folklore" - vielleicht nimmt man uns dann irgenwann mal ernst. Natürlich sind die Hersteller
selbst nicht schuldlos an der Misere. Egal, um welches Actionspiel es sich handelt, scheinbar muss immer alles härter, brutaler und nicht selten
auch geschmackloser werden, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Ich hatte auch eine Alternative geplant, die ohne physische Gewalt
auskommen sollte.

In diesem Zusammenhang soll nicht verschwiegen werden, wie clever (oder verlogen, je nach Standpunkt des Betrachters) Nintendo seine Spiele
anpreist: Die Zombie-Metzelei "Resident Evil 4" für Wii ging eine Million mal über den Ladentisch. Demnächst werden zudem praktisch alle Sega-
Lightgun-Shooter umgesetzt, inklusive der "House of the Dead"-Reihe. Der Wii-Bildschirm trieft also ebenfalls von Blut und Gedärmen, doch darüber
(oder über "Manhunt 2") redet niemand. Stattdessen stellt Nintendo geschickt seine Familientauglichkeit in den Vordergrund, indem ein
Gedächtnistraining nach dem anderen auf den Markt geworfen und heftigst im Nachmittagsprogramm beworben wird. Selbst klassische
1st-Person-Ballerspiele wie "Metroid Prime 3" kommen ohne Gewalt aus, wenn man dem Fernseh-Spot glauben darf. Während der
herausgeschnittenen Shooter-Passagen sieht der Zuschauer nämlich Folgendes:

Nicht ungeschickt, was? Schöne neue Marketingwelt! Naja. Trotzdem ein gutes Spiel, also will ich mal nicht so sein...